Usselswetter schreckt echte Jecke nicht. Nach TÜV-Stress genossen sie den Zoch in Blankenheimerdorf in vollen Zügen.
Einige Neulinge dabeiDer Zoch in Blankenheimerdorf ist aus dem Tief wieder raus
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Wär ich ein Möbelstück, dann wär ich eine Lampe aus den Siebzigern: Als Stehlampen hatten sich Alice Neuwaldt und Nathalie Dyck verkleidet.
Copyright: Stephan Everling
Auch wenn das Wetter mit Schnee und Regen noch eine Erinnerungspirouette durch das Arsenal des Winters drehte, ließen sich die Jecken in Blankenheimerdorf nicht verdrießen und feierten und schunkelten sich warm. Dabei waren die Seitenstraßen aus Sicherheitsgründen mit abgestellten Pkw versperrt, sodass die Narren unbeschwert feiern konnten.
Mit insgesamt neun Wagen und vier Fußgruppen machten sich die Zugteilnehmer auf den Weg durch das Dorf. „Wir freuen uns über die rege Teilnahme“, sagte Sven Poensgen, der mit den Obermöhnen Ramona Poensgen und Eva Weiler die Organisation des Zuges übernommen hatte. Vor einigen Jahren habe es sogar zur Debatte gestanden, dass der Zug mangels Interesse eingestellt werden müsse. Doch davon könne mittlerweile keine Rede mehr sein. Dicht an dicht standen die Jecken am Zugrand und riefen nach Kamelle, die freigiebig verteilt wurden.
Die Wagen-Zulassungen kamen auf den letzten Drücker an
Auch in Blankenheimerdorf sorgten die neuen TÜV-Regeln für jede Menge Verdruss und Mehrarbeit für die Wagenbauer. Erst drei Tage vor dem Zug kamen die letzten Zulassungen vom Straßenverkehrsamt, sodass kurz vor knapp die Hindernisse zur Zugteilnahme beseitigt waren. So machten gleich mehrere Wagen den Eindruck, dass ihre Holzaufbauten noch ziemlich frisch waren, ob das der Wagen vom „KV Zapfhahn“ zum Thema „Western“ war, die Karnevalswagen aus Dollendorf mit den Jägern oder vom JGV Blankenheim, die als „Wilde Kerle“ gingen.

Jede Menge jecke Superhelden waren in Blankenheimerdorf unterwegs.
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Hinter dem Musikverein Blankenheimerdorf, der den Zug anführte, hatten sich Vertreter vom Karnevalsverein „Gemötliche Dörfer 1959“ eingereiht. Sie hatten gleich zwei Wagen zum Zoch beigesteuert und dabei nicht nur jede Menge kleine und große Eskimos, sondern auch jecke Superhelden mit dabei.
Als Neulinge im Strauß der Karnevalsvereine aus der Region präsentierte sich die „KG Tol(l)“. Die Mitglieder waren als 27 Zwerge mit einem Schneewittchen im gläsernen Sarg im Zug unterwegs. „Wir sind seit rund fünf Jahren in verschiedenen Gruppen in den Zügen mitgegangen und haben uns dann im letzten Jahr überlegt, dass wir eigentlich einen eigenen Wagen bauen könnten“, sagte Danny Groben, Vorsitzender der KG. Erst vor drei Monaten hätten sie damit begonnen, alles auf die Beine zu stellen.
Einmal den Berg rauf war der Karnevalsverein Blankenheim mit seinem Festwagen gekommen. Mit dabei war Prinzessin Elena nebst Gefolge, die es kräftig Kamelle auf das närrische Volk regnen ließ. Auch aus Nonnenbach hatten sich Karnevalsfreunde auf den Weg gemacht, die sich als „Bieraktivisten“ zeigten: „Besser heben als kleben“, so ihr Motto.