Kulturzentrum BlankenheimGemeinde setzt den Rotstift am Selbstlernzentrum an
Blankenheim – Die Kosten für das Kultur und Bildungszentrum (KuBiZ) Blankenheim an der Gesamtschule Eifel steigen immer weiter. Jetzt muss am geplanten Gebäudekonzept für den noch ausstehenden dritten Bauabschnitt der Rotstift angesetzt werden. „Hier muss eine Kostenkompensation erfolgen!“ Der Hinweis von Christoph Diederich und Guido Waters von der Gemeindeverwaltung zum „Sachstand Kultur- und Bildungszentrum Blankenheim“ in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Generationen, öffentliche Sicherheit und Bildung war unmissverständlich.
Denn beim dritten Bauabschnitt bestehe die Gefahr, dass der Kostenrahmen von 9,2 Millionen Euro überschritten werde. Insgesamt sind für den Umbau des alten Schulzentrums auf dem Finkenberg in Blankenheim zur Gesamtschule Eifel 15 Millionen Euro angesetzt.
Schulzweckverband will höhere Kosten um jeden Preis verhindern
70 Prozent der Gesamtkosten werden dabei vor allem aus Städtebaumitteln bezuschusst, rund 4,3 Millionen Euro bleiben an den Gemeinden hängen. Weitere Mehrausgaben sollen aber nach dem Willen der Schulzweckverbands, dem die Standortgemeinden Blankenheim und Nettersheim sowie die Gemeinde Dahlem angehören, laut Beschluss vom Juli 2020 auf jeden Fall verhindert werden.
Denn sie sind schon in Höhe von rund 860.000 Euro für die ersten beiden Bauabschnitte des ehrgeizigen Vorhabens am Blankenheimer Standort der Gesamtschule angefallen. „Neben konjunkturbedingten Baupreissteigerungen“, so die Verwaltung, seien die auch in „nicht vorhersehbaren sowie nicht geplanten Mehrleistungen“ begründet.
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Deshalb muss jetzt alles, was noch an Hochbaumaßnahmen entsprechend der Konzeptplanung für das Kultur- und Bildungszentrum (KuBiZ) von 2016 aussteht, auf den Prüfstand. Wie kann der Kostenrahmen eingehalten werden?
Die Frage wurde in der Fachausschusssitzung schnell beantwortet: Weder bei den Umbaumaßnahmen an der Sport-/Kulturhalle und am sonstigen Bestand noch am Wetterschutz und auch nicht an den übergangsweise aufgestellten Schulcontainern soll gespart werden.
Selbstlernzentrum bekommt weder An- noch Neubau
Vielmehr wurde von der Verwaltung als größter kostenrelevanter Einzelposten das geplante Selbstlernzentrum benannt, für das Umbaumaßnahmen und ein Anbau oder Neubau geplant waren. Waren, muss man wohl sagen, denn ein Neubau, vermutlich sogar auch der Anbau, sind vom Tisch.
Stattdessen soll die Lernhilfe – zu einem Selbstlernzentrum gehören etwa eine Schulbibliothek, Computerplätze und ein Gruppenraum – nun ausschließlich im vorhandenen Gebäudebestand eingerichtet werden. Bislang sei das etwa im Foyer der ehemaligen Hauptschule, die in der Gesamtschule Eifel am Standort Blankenheim aufgegangen ist, angedacht gewesen, erklärt der stellvertretender Schulleiter Henning Schneider auf Anfrage.
Schneider verteidigt das neue Lernzentrum als „wesentlichen Teil unseres pädagogischen Konzepts. So ein Zentrum unterstützt das Lernen in offenen Räumen und offenen Lernsituationen“. Ein vergleichbares Angebot finden Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe II schon am Gesamtschulstandort Nettersheim. Die Sekundarstufe I, die in Blankenheim unterrichtet wird – es handelt sich um bis zu 700 Schüler und Schülerinnen –, soll darauf nicht verzichten müssen.
Bis zum Sitzungsturnus April/Mai will die Verwaltung nun die Pläne für den dritten Bauabschnitt überarbeiten und den politischen Gremien zur Entscheidung vorlegen. Henning Schneider ist optimistisch, dass das klappen wird: „Wir haben uns schon die Möglichkeiten für eine Umorganisation bestehender Räume mit dem Architekten angesehen.“