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Wandern in der EifelBlankenheimer Rat lehnt Trekkingplatz ab

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Einen solchen Trekkingplatz will der Blankenheimer Gemeinderat nicht.

Blankenheim – Wer viel in den Wäldern rund um Blankenheim unterwegs ist, dem fällt auf, dass es zahlreiche Wanderer gibt, die fernab der Zivilisation übernachten. Als Schlafplätze beliebt sind Schutzhütten, aber auch mitten im Wald werden Schlafsäcke ausgerollt.

Für diese Klientel gibt es in der Eifel neuerdings Trekkingplätze, bislang sind es vier Stück – drei in Schleiden, einer in Nettersheim. Auf diesen Plätzen können Wanderer mitten in der unberührten Natur für ein oder zwei Nächte ihr Zelt auf einer kleinen Holzplattform aufschlagen, außerdem gibt es dort eine Komposttoilette. Die Plätze werden über die Nordeifel-Tourismus vermarktet, erst nach Buchung wird ihre genaue Lage mitgeteilt.

Aufgrund der großen Nachfrage, die Auslastungsquote liegt bei 55 Prozent, wollte nun auch Blankenheim zwei Trekkingplätze einrichten: einen am Eifel- und einen am Ahrsteig. Doch der Gemeinderat genehmigte das Vorhaben wegen der Bedenken von Campingplatzbetreibern nicht.

Jennifer Kurth, im Rathaus unter anderem für die Tourismusförderung zuständig, warb für die Umsetzung des Vorhabens: Der Hauptvorstand des Eifelvereins unterstütze das Projekt ausdrücklich und die Nordeifel-Tourismus habe ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt. Die Einrichtung der beiden Plätze werde die Gemeinde einmalig 5390 Euro kosten, es würden jährlichen Folgekosten von 40 Euro für die Entleerung der Komposttoilette entstehen. Aufgrund zurückgehender Besucherzahlen in der Gemeinde solle man die Plätze einrichten.

Kein Geld für die Gemeinde

„Anders als in Nettersheim haben wir zwei Campingplätze in der Gemeinde“, sagte daraufhin CDU-Fraktionschef Ingo Bings. Nicht nur diese, sondern auch der Schleidener Campingplatzbesitzer Elmar Scholzen lehnten die Trekkingplätze ab. Außerdem würden Trekkingurlauber kein Geld in der Gemeinde ausgeben. Deshalb werde die CDU nicht zustimmen.

Mit ähnlichen Argumenten sprach sich auch Annegret Dreimüller gegen die Trekkingplätze aus. Sie ist nicht nur UWV-Fraktionschefin, sondern auch Vorsitzende des Touristikvereins Oberes Ahrtal. Sie meinte außerdem, man müsse auf die Interessen der Jäger Rücksicht nehmen.

„Wir sind hier kein Bedenkenträgerverein“, sagte daraufhin Markus Ramers (SPD). Der Wald gehöre nicht den Jägern allein, sondern sei zugänglich für Einwohner und Gäste. Trekkingurlauber seien eine neue Zielgruppe, die Campingplätze meiden würden. Deshalb sei die SPD für die Schaffung der Plätze.

Dann meldete sich Simone Böhm (UWV) zu Wort. Sie vertrat eine ganz andere Meinung als ihre Fraktionschefin Dreimüller. Schließlich schlug sie einen Kompromiss vor, um die Bedenken der Campingplatzbetreiber zu berücksichtigen. Nur am Eifelsteig solle man einen Trekkingplatz einrichten. Denn die eine Etappe des Ahrsteigs in der Gemeinde ende am Freilinger See, in dessen Nachbarschaft ein Campingplatz liege.

Namentliche Abstimmung ergab ein Patt

Das Schlusswort blieb Bürgermeister Rolf Hartmann (parteilos): „Es wäre sehr schade, wenn alle anderen Kommunen mitmachen – nur wir als waldreichste Gemeinde nicht.“

Schließlich erfolgte eine namentliche Abstimmung. Diese ergab ein Patt: Hartmann, SPD, Grüne und FDP waren für die Einrichtung zumindest eines Trekkingplatzes. Außerdem stimmten vier UWV-Leute mit Ja sowie Friedel Vüllers, der kürzlich von der FDP zur CDU gewechselt war. Alle anderen CDU-Mitglieder sowie zwei der UWV stimmten mit Nein. Folglich wird es keinen Trekkingplatz geben.