25 neue BlutpflaumenBreite Straße in Euskirchen für 1,1 Millionen Euro erneuert
Euskirchen – Die Stadt Euskirchen hat die Breite Straße nach Abschluss der Kompletterneuerung wieder für den Verkehr freigegeben. Die Baumaßnahme, die Fahrbahn, Gehwege, Beleuchtung und Abwasserkanal umfasste, hatte im November 2020 begonnen. Wegen der Flutkatastrophe und ihrer Folgen konnten die Arbeiten bis Ende Februar 2022 nicht wie geplant fortgesetzt werden, wie es in einer Mitteilung der städtischen Pressestelle heißt.
Bürgerbegehren scheiterte
Die Kosten hatte die Stadt im Vorfeld mit gut 1,1 Millionen Euro angegeben. Die Baumaßnahme war stark umstritten, vor allem wegen der damit verbundenen Fällung von 16 Blutpflaumen, die die Fahrbahn säumten. Es gründete sich eine Bürgerinitiative (BI), die unter dem Namen „Breite Straße – Bäume erhalten“ gegen die Abholzung kämpfte. Mit einem entsprechenden Bürgerbegehren scheiterte sie aber im Stadtrat.
Die Initiative hatte argumentiert, es sei möglich, die Blutpflaumen zu retten – trotz des massiven Eingriffs ins Erdreich, der wegen des Kanalbaus unumgänglich war. Die Stadtverwaltung und die Mehrheit im Tiefbauausschuss hielten dagegen, dass Neupflanzungen auf lange Sicht die bessere Lösung seien.
An den Rändern stehen nun 25 neue Blutpflaumen. Dadurch werde das Straßenbild erhalten, so die Stadt. Sie hat Wurzelkammersysteme anlegen lassen, um den Bäumen bessere Wachstumsbedingungen als in der Vergangenheit zu verschaffen.
Fahrbahn ist breiter als vor dem Umbau
Dirk Dahlen, Anlieger und einer der Sprecher der Bürgerinitiative, sagte am Freitag: „Ich glaube, es ist unser Verdienst, dass jetzt mehr Bäume in der Straße stehen als vorher.“ Positiv sei auch, dass die Stadt Bäume mit einem Stammumfang von 25 bis 30 Zentimetern gepflanzt habe: „Das ist sogar noch mehr, als wir erkämpft hatten.“ Dahlen hat aber auch einiges auszusetzen. So sei die Fahrbahn nun breiter als vor dem Umbau. Dies verleite Autofahrer dazu, schneller durch die Straße zu fahren als erlaubt.
Um deren Tempo zu drosseln, hätte er anstelle des ebenerdiges Pflasterbandes an der Einfahrt aus Richtung der Straße Am Bollwerk gerne eine Erhöhung gesehen. Und „extrem schade“ findet er es, dass das alte Natursteinpflaster in der Gosse nicht wieder verwendet worden ist.
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Was die Beleuchtung angeht, hofft er noch auf Änderungen. Der Grund: „Durch die neuen Laternen werden in mehreren Häusern, an denen aus Denkmalschutzgründen Rollläden nicht erlaubt sind, Wohnräume nachts taghell erleuchtet.“