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Getrübte LesefreudeBänke an Bücherschrank in Euskirchen sind von Vogelkot übersät

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Die Sitzflächen der Leseinsel werden durch Vogelkot verschmutzt. 

Euskirchen – Das Luisenplätzchen mit seinen drei prächtigen Kastanienbäumen könnte eine lauschige Ecke sein – wäre da nicht die Frauenberger Straße, eine der am stärksten befahrenen Verkehrsachsen in Euskirchen. Autolärm und Abgase hielten die Stadt im vergangenen Jahr jedoch nicht davon ab, auf dem Areal eine Familienleseinsel mit Bücherschrank einzurichten.

Der Schrank bietet Platz für 250 Kinderbücher zum Ausleihen und Tauschen. Flankiert wird er von einer Liege- und einer Sitzbank, die beide mit Elementen in Herzform kombiniert worden sind. Die Möbel böten den perfekten Rahmen, „um das Plätzchen wieder aufblühen zu lassen“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt, als sie die Leseinsel im November 2021 eröffnete.

Buecherzelle

Die Bücherzelle auf dem Alten Markt ist seit Februar geschlossen. 

Zuletzt präsentierten sich die Bänke allerdings alles anders als einladend. Die Sitz- und Liegeflächen waren, wie auch die älteren Bänke und Tische auf dem Platz, von Vogelkot übersät.

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Wer sich zum Lesen oder Ausruhen niederließ, lief Gefahr, seine Kleidung zu verschmutzen – oder gar von oben, aus den Bäumen, eine frische Ladung Exkremente abzubekommen.

Sturmschaden mit Langzeitfolgen

Der zweite städtische Bücherschrank, der auf dem Alten Markt in einer stillgelegten englischen Telefonzelle untergebracht ist, ist seit Februar außer Betrieb. Damals wurde nach Angaben von Pressesprecher Nolden bei einem Sturm die Tür abgerissen. Die Zelle wurde geleert und verschlossen.

Die Stadt wollte Reparatur-Angebote einholen, was aber wegen der angespannten Auftragslage im Handwerk „nicht ganz einfach war“. Inzwischen liege ein Angebot vor, so Nolden, und die Verwaltung rechne damit, „dass die Bücherzelle noch in diesem Monat wieder in Betrieb gehen kann“. (ejb)

Stadtsprecher Tim Nolden erklärte auf Anfrage, dass sich die turnusmäßige Reinigung der Leseinsel „betriebsbedingt“ leider verzögert habe. Zwischenzeitlich sei der Kot entfernt worden.

Für die wärmere Jahreszeit ist eine verkürzte Taktung der Reinigung geplant“, fügte Nolden hinzu. Der Stadtverwaltung sei das Problem bewusst, sie versuche, durch einen Formschnitt der Kastanienbäume „die Hinterlassenschaften von Vögeln zu minimieren“.

Zur Leseinsel im Allgemeinen, die 12.500 Euro gekostet hat, ergänzte Nolden, dass sie gut angenommen werde. Dem städtischen Kinder- und Jugendbüro lägen positive Rückmeldungen vor.