Corona-KontaktverfolgungZehn Soldaten unterstützen den Kreis bis zum 23. November
Kreis Euskirchen – Der Feldwebel freut sich auf seinen Einsatz in Euskirchen: „Natürlich ist man froh, wenn man helfen kann.“ Der Gegner ist keine fremde Armee, sondern ein Virus, das seit vielen Monaten die Welt in Atem hält.
Mit einer Kameradin und acht Kameraden vom Panzerpionierbataillon in Holzminden ist der Soldat am Montagmorgen am Kreishaus in Euskirchen eingetroffen, wo die Bundeswehrangehörigen von Landrat Markus Ramers herzlich willkommen geheißen wurden: „Es ist eine ganz tolle Sache, dass Sie uns helfen, die Infektionsketten nachzuvollziehen, um die Welle aufzuhalten.“
Fünf der Soldaten in der Eifelhöhen-Klinik
Die Mitarbeiter im Gesundheitsamt leisteten seit Monaten sieben Tage in der Woche eine herausragende Arbeit, so Ramers: „Aber in einer Phase, in der die Fallzahlen ansteigen, wird es zunehmend schwierig, hinterher zu kommen.“ Vor allem, wenn Kitas oder Schulen betroffen seien, gestalte sich die Rückverfolgung der Infektionsketten sehr komplex.
Daher seien die zehn Soldaten eine echte Stütze, so der Landrat. Jeweils fünf von ihnen werden in voll ausgestatteten Büroräumen im Euskirchener Kreishaus und in der Marmagener Eifelhöhen-Klinik arbeiten. Einige von ihnen haben schon in Frankfurt/Main bei der Kontaktverfolgung Erfahrungen gesammelt.
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Bis zum 23. November werden die am Montag eingetroffenen Soldaten im Kreis helfen, dann werden sie für zwei weitere Wochen durch andere Kameraden ersetzt.
Die Bundeswehrangehörigen unterstützen die rund 25 Kreismitarbeiter, die den direkten Kontakt zu Infizierten und möglichen Kontaktpersonen herstellen.
Soldaten kamen zum richtigen Zeitpunkt
Doch Gesundheitsamtsleiter Christian Ramolla stellte klar, dass die Pandemie inzwischen die Arbeit von etwa 160 Mitarbeiter in der Kreisverwaltung beanspruche und die Bekämpfung der Virus-Ausbreitung zu einer echten Querschnittsaufgabe innerhalb der Verwaltung geworden sei: von der Personalabteilung über die EDV bis hin zur Rechtsabteilung wegen der Ordnungsbehördlichen Verfügungen. So war vor allem Ramolla die Erleichterung anzusehen, als die Soldaten aus Niedersachsen am Montag eintrafen – und das zu einem sehr günstigen Zeitpunkt.
„Sie können sich einarbeiten, bevor wie gewöhnlich am Mittwoch die größte Zahl der Neuinfektionen anfallen dürfte“, erklärte der Amtsarzt den neuen Kollegen in Uniform, die auf Kosten des Kreises in einem Euskirchener Hotel und im Kloster Steinfeld untergebracht werden. „Sie werden sich hier wohlfühlen“, versicherte der stellvertretende Leiter des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant Christian Bruske, den Soldaten: „Es wird Ihnen an nichts fehlen.“