In den Dahlemer 180-Seelen-Ort Frauenkron ist in den vergangenen zwei Jahren viel Geld geflossen für Maßnahmen.
Anlass zum FeiernVom Feuerwehranbau in Frauenkron profitiert der ganze Ort
Eine der größten Investitionen der vergangenen Jahre in die Infrastruktur des 180-Einwohner-Ortes Frauenkron, des kleinsten in der Gemeinde Dahlem, ist beendet: Mehr als zwei Millionen Euro kosteten Zuschussgeber, Kreis und Versorgungsträger die Erneuerung von Durchgangsstraße und Versorgungsleitungen. Zudem wurde der Anbau des Feuerwehrgerätehauses der Löschgruppe fertig. Alles zusammen Grund genug für ein zweitägiges Dorffest.
„Das ist für unseren Ort schon zukunftsweisend!“ Frank Vilz, Ortsbürgermeister von Frauenkron, steht am Feuerwehrhaus für die derzeit zwölfköpfige Löschgruppe und strahlt. Er hat ja Grund dafür: Pünktlich einen Tag vor Beginn des Dorffestes am vergangenen Wochenende wurde die zwei Jahre dauernde Straßenbaumaßnahme beendet. Jetzt konnte so einiges – auch coronabedingt Aufgeschobenes – gebührend gefeiert werden.
Straßensanierung machte Frauenkron zur Großbaustelle
Im Jahr 2021 hatte die dringend nötige Sanierung der Kreisstraße 73, die in der Ortslage Frauenkron Marienstraße heißt, auf einer Länge von zwei Kilometern begonnen. Der Straßenbelag war damals „am natürlichen Ende seiner Lebensdauer“ angekommen, wie es Guido Schmitz, Abteilungsleiter Tiefbau und Abfallentsorgung bei der Kreisverwaltung, formulierte.
Selbst die 2006 aufgetragene Verschleißschicht war zuvor über Jahre nur noch ausgebessert und geflickt worden. Kurz: Frauenkron wurde zur Großbaustelle, während der aber alle Haushalte immer erreichbar waren. Die Zusicherung hatte sich Ortsbürgermeister Vilz vor Baubeginn geben lassen.
Auch die Versorgungsleitungen wurden in Frauenkron erneuert
Rund 1,8 Millionen Euro wurden aufgerufen, für die der Kreis eine rund 70-prozentige Förderung des Landes erhielt. Rund 540 000 Euro musste er aus dem eigenen Budget zahlen. Weitere rund 200 000 Euro investierten der Wasserverband Oleftal in die neue Hauptwasserleitung und Teile der Hausanschlüsse sowie der Stromversorger e-regio in neue Stromkabel.
Die Grunderneuerung von Straße und Versorgungsleitungen war nur der größte Teil der Vorhaben, die in Frauenkron seit 2019 umgesetzt worden sind. Zwischen April 2019 und Frühjahr 2020 war für 111 500 Euro der Anbau an das 1999 erstmals erweitere Feuerwehrgerätehaus errichtet worden.
Nun sei endlich Platz für das von der Löschgruppe Dahlem kommende TSF-W 800, „und wir können die Vorgabe erfüllen, wonach Umkleiden und Fahrzeughalle getrennt sein müssen“, so Vilz. Zuvor hatte die Löschgruppe um den seit einem Jahr amtierenden Brandmeister Johann Bumb nur einen Bus und davor über viele Jahre lediglich einen Tragkraftspritzenanhänger in der Garage.
Dorfbewohner können Besprechungsraum der Feuerwehr mieten
Der erweiterte Funktions- und Zweckbau in Frauenkron hat jetzt noch eine wichtige Zusatzaufgabe übernehmen können: Der Besprechungsraum der Aktiven ist mit 50 Plätzen so großzügig konzipiert, dass er auch als – mietbarer – Veranstaltungsraum für kleinere private Feierlichkeiten der Dorfgemeinschaft dienen kann. Denn ein Bürgerhaus gibt es in Frauenkron nicht. In einem Nebenraum gibt es nun auch die dazugehörende Küchenzeile.
Schließlich ist der Standort auch als offizielle Notfallmeldestelle des Kreises registriert und verfügt deshalb über ein Notstromaggregat. Demnächst wird zudem ein Defibrillator am Feuerwehrgerätehaus angebracht. Neue Straße, neuer Anbau – und alle Haushalte in Frauenkron sind mittlerweile ans Glasfasernetz für schnelles Internet angeschlossen. Lauter Standortvorteile hier im südlichsten Nordrhein-Westfalen.
Während die Baufirma noch die letzten Gussasphaltrinnen setzte, hatten die Frauenkroner schon alles fürs Dorffest vorbereitet. Dazu gehörte ein auf Hüfthöhe abgesägter Baumstamm. Wer die Eifeler Bräuche kennt, der weiß, dass das kein gewöhnliches Stück Holz ist. Es dient als Fläche zum Einschlagen von Zimmermannsnägeln. Um die Wette, so schnell und so tief wie möglich. Ein einfacher Spaß? „Nein“, grinst Franz Vilz, „der Hammer, der dafür verwendet wird, ist innen hohl. Man muss den Nagelkopf schon mit dem Stahlrand treffen.“