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Campingplatzbetreiber ist sauerKronenburger See könnte auch 2023 gesperrt bleiben

Lesezeit 4 Minuten
Elmar Scholzen vor dem leeren Kronenburger See

Zu wenig Wasser: Elmar Scholzen ärgert sich über das langsame Fortschreiten der Arbeiten am Kronenburger See.

Dahlem-Kronenburg – Elmar Scholzen ist sauer. Der 70-Jährige sitzt im Empfangsbereich seines Fünf-Sterne-Campingplatzes am Kronenburger See. Hinter ihm liegt keine besonders erfreuliche Saison. Knapp 20.000 Euro habe er an Stornierungen zahlen müssen. Insgesamt beliefen sich seine Umsatzverluste in diesem Jahr auf annähernd 100.000 Euro. Einen Mitarbeiter habe er entlassen müssen. Der Grund: der wegen Sanierungsarbeiten für Badegäste gesperrte Kronenburger See.

Es habe Gäste gegeben, die auf dem Absatz kehrt gemacht hätten, als sie erfuhren, dass im See weder Baden noch sonst irgendein Wassersport erlaubt ist, berichtet Scholzen. Für seinen und die anderen touristischen Betriebe sei das ein Riesenproblem.

Auslöser für die Sanierungsarbeiten am See war die Flut 2021. Zwei Stahltafeln, die die Abflussmenge steuern, wurden dabei so stark beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Diese Tatsache bestreitet Scholzen auch nicht. Sein Problem: „Es geht zu langsam voran.“

Ganze Brücken seien an anderer Stelle viel schneller instandgesetzt worden. Außerdem verstehe er nicht, warum die Verbandsversammlung Kronenburger See erst im Dezember 2021 ein Ingenieurbüro beauftragt habe. Fünf Monate nach der Flut. Er habe zudem den Eindruck, dass sich durch die vielen Beteiligten am Kronenburger See niemand richtig zuständig fühle. „Der eine schiebt es auf den anderen“, macht er seinem Ärger Luft.

Sorge um Badesaison 2023 am Kronenburger See

Was ihn besonders besorgt, ist die Bauzeitplanung, die Ende März bei der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Kronenburger See vorgestellt wurde. Hier ist vermerkt, dass die Arbeiten an der Staumauer bis Ende 2023 dauern. Das würde bedeuten, dass auch im kommenden Jahr der See für Badegäste gesperrt bliebe.

Für Scholzen ist das kaum hinnehmbar. Neben der erneuten Umsatzeinbußen hat er noch eine andere Befürchtung: Gäste, die zwei Jahre hintereinander woanders hingefahren seien, könnten gar nicht mehr zurückkommen. Für ihn ist klar: Die Sanierung kann und muss schneller vorangehen. „Der Wums fehlt!“

Den Ärger und die Sorgen von Scholzen kann Erwin Bungartz gut verstehen. Er ist der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Dahlem. Die ist mit einem Anteil von 5/9 Haupteigentümer des Kronenburger Sees und hat deshalb die Geschäftsführung des Zweckverbands Kronenburger See inne. „Das gefällt uns auch alles nicht“, sagte Bungartz der Redaktion.

Gemeinde Dahlem weist Vorwürfe zurück

Allerdings weist er die Vorwürfe von Scholzen zurück. Es sei zwar richtig, dass das Ingenieurbüro formell erst bei einer Versammlung Monate nach der Flut beauftragt worden sei, doch praktisch habe das Büro bereits kurz nach der Flut mit der Arbeit begonnen. „Wir haben da keine Zeit versäumt.“

Den Eindruck, dass die beteiligten Parteien die Verantwortung hin und her schieben, kann er nicht nachvollziehen. „Wir verzögern das keineswegs.“ Das Ingenieurbüro arbeite mit Hochdruck an der Sanierung. Allerdings: „Das ist eine sehr komplizierte Geschichte.“ Manch einer stelle sich das vielleicht einfacher vor, als es tatsächlich sei.

Um die beschädigten Stahltafeln auszutauschen, müsse der Bereich drumherum trockengelegt werden. Dafür müsse zuerst eine Dammtafel installiert werden. Diese sei bereits ausgeschrieben und beauftragt. Gleichzeitig müsse bei jedem Arbeitsschritt viel berechnet und bedacht werden. Beispielsweise müsse immer die Statik der Staumauer im Blick gehalten werden. Bevor man irgendwo hineinbohre, müsse zuerst berechnet werden, was das für Auswirkungen auf das gesamte Bauwerk habe. „Es dauert einfach. Das ist nicht befriedigend“, so Bungartz.

Versammlung zum Kronenburger See soll Klarheit schaffen

Hoffnung kann er in Bezug auf das nächste Jahr geben. Noch sei unklar, wie lange die Arbeiten noch dauerten. Es sei noch nicht gesagt, dass auch im Sommer 2023 niemand im See baden oder paddeln dürfe. Das könne sowieso nur in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln entschieden werden, erläutert er weiter. In Kürze solle es dazu wieder Gespräche geben.

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Bungartz hofft, bei der nächsten Verbandsversammlung im Dezember mehr Klarheit darüber geben zu können, ob auch die nächste Badesaison am Kronenburger See ausfällt. Interessierte seien eingeladen, dazuzukommen und sich über den Stand der Sanierung zu informieren.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Kronenburger See findet am 14. Dezember ab 17 Uhr im Vereinshaus Dahlem statt.