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Forstwirtschaftsplan vorgestelltDahlemer Wald liefert ein bisschen Hoffnung

Lesezeit 3 Minuten

Die Wälder der Gemeinde kennt Dahlems Revierförster Ditmar Krumpen wie seine Westentasche. Sie liegen großteils höher, sodass die Borkenkäfer-Schäden sich in Grenzen halten.

Dahlem – Die Forstwirtschaft bleibt auch 2023 der Hoffnungsträger für den Haushalt der Gemeinde Dahlem. Man rechnet mit einem positiven Betriebsergebnis laut Forstwirtschaftsplan in Höhe von rund 626.000 Euro.

Welche Summen werden im kommenden Jahr für Energiekosten, ob Gas, Öl oder Strom aufgerufen? Und wie soll eine Kommune das bezahlen? Diese Frage treibt die Kämmerer um, wenn sie die Etats aufstellen. Und wie etwa in Blankenheim sind auch in Dahlem als kleinster Kommune im Kreis die Erlöse aus der Forstwirtschaft ein kleiner Trost. Denn in den Wäldern zwischen Frauenkron und Schmidtheim rechnet man mit einem stattlichen Plus.

Wegeschäden hoher Ausgabeposten

Arne Wollgarten vom Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde erläuterte die Details im Forstausschuss. Dabei wurde die Beseitigung von Wegeschäden nach der Flut als nach wie vor großer Ausgabenposten benannt. Von 421.000 Euro für den Wegebau insgesamt sind 400.000 alleine dafür nötig, die allerdings über die Wiederaufbauhilfen von Bund und Land erstattet werden. Eine weitere Zuweisung, in diesem Fall aus der Klima- und Forstpauschale, wird wie 2022 mit rund 77.000 Euro kalkuliert. Ein wichtiger dritter Einnahmeposten ist die Jagdverpachtung mit rund 148.000 Euro.

Zu viel Wild

Maßnahmen der Gemeinde

Nach wie vor ist zu viel Rotwild in den sieben Eigenjagdbezirken der Gemeinde Dahlem vorhanden. Das seit Jahren bestehende Problem versucht die Gemeinde mittlerweile mit entschiedenen Maßnahmen in den Griff zu bekommen: Kleine Reviere wurden zu größeren Einheiten zusammengefasst, die Laufzeit für neue Pachtverträge auf fünf Jahre verkürzt, Weiterverpachtung erfolgt nur bei nachgewiesener Abschusserfüllung. Auch sind Maßnahmen gegen gewerbliche Pilzsammler verschärft. (sli)

Erste Erfolge

Erste Erfolge zeigen sich aus Sicht der Gemeinde. „Es ist ein stetiger Anstieg der Abschusszahlen erkennbar, wobei in einigen Revieren Ansatz und Erfüllung immer noch geringfügig auseinandergehen“, so Bürgermeister Jan Lembach. So lag der Ansatz für 2021/22 bei 236 Stück Rotwild, geschossen wurden 220 Stück. Für das kommende Jahr wurde die Planung nur leicht auf 238 Stück erhöht: Der Höhepunkt der Überpopulation in Dahlems Gemeindewäldern wäre dann auf dem Papier wohl erreicht. Wie stark die Rotwildbelastung aber noch immer ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Im Jagdjahr 2012/13 wurde ein Abschuss von 74 Stück Rotwild vorgegeben. Seitdem ist die Vorgabe um stolze 164 Stück erhöht worden. (sli)

Doch der Blick fällt bei 2449 Hektar Wirtschaftswald der Gemeinde vor allem auf die Einnahmen aus dem Holzverkauf. Sie sollen 2023 bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Abzüglich der Kosten für den Einschlag von rund 429.000 Euro bleibt ein positives Ergebnis von über einer Million. „Dank der Höhenlagen unserer Wälder bleiben wir nach wie vor von den massiven Borkenkäferschäden in anderen Gemeinden verschont“, so Revierförster Ditmar Krumpen, dessen 32. Dienstjahr in der Gemeinde Dahlem zu Ende geht.

Zwei Millionen Euro Einnahmen

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Forstbewirtschaftung auf rund 560.000 Euro. Darin enthalten sind auch 11.250 Euro für die Kontrolle der Nadelholzbestände auf Käferbefall.

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In Summe werden im Forstbetrieb Ausgaben in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro Einnahmen von rund zwei Millionen gegenüberstehen – ein Plus von rund 626.000 Euro. Die wird die Gemeinde mit Blick auf die unkalkulierbaren Energiekosten gut gebrauchen können. In den Folgejahren wird mit einem niedrigeren Überschuss gerechnet.