AboAbonnieren

Dr.-Axe-Stiftung in KronenburgKunstgenuss auf drei Etagen

Lesezeit 3 Minuten

Anneliese Neumann vom Stiftungsvorstand, Dr. Wolfgang Onderka vom Beirat der Stiftung und Kunsthistorikerin Dr. Christiane Pickartz vor dem Hasenberghof

Dahlem-Kronenburg – Große Beachtung erzielte die Dr.-Axe-Stiftung binnen kurzer Zeit im Bereich der Kunst. Sie widmet sich mit enormen Aufwand der Düsseldorfer Malerschule.

„Unter ihrem Akademieleiter Wilhelm von Schardow entwickelte sich die Düsseldorfer Malerschule zur herausragenden Kunstakademie, sie lockte Studenten aus der ganzen Welt an“, sagt Kunsthistorikerin Dr. Christiane Pickartz.

400 Gemälde

Ihre Blütezeit hatte die Düsseldorfer Schule 1819 bis 1918. „Aus diesem Zeitraum kaufen wir mit System Werke an“, erklärt Pickartz. Aus dem Nachlass des Stiftungsgründers Dr. Hans Günther Axe stammt der Grundstock der Sammlung, der allerdings „nur“ 40 Bilder dieser Richtung enthielt.

Mittlerweile umfasst die Sammlung schon 400 Gemälde. Jedes Jahr kommenden Dutzende Bilder hinzu, die die Sammlung ergänzen. „Viele Werke ersteigern wir bei Auktionen, wir werden aber auch regelmäßig von Familien angesprochen“, berichtet die Kunsthistorikerin. Manchen Erben gefalle das entsprechende Bild nicht, andere hingegen wollten ihren Kunstbesitz der Öffentlichkeit zugänglich machen. Über Geld spricht man bei der Stiftung nicht gern, doch bei diesem Aspekt zeigt man sich ausnahmsweise offen. „Das billigste Bild kostete gerade Mal 200 Euro, der Preisrahmen reicht aber bis hin zu 80 000 Euro“, so die Auskunft.

In den Ausstellungsräumen im Hasenberghof, die sich über drei Etagen erstrecken, werden in jährlich wechselnden Ausstellungen jeweils rund 60 Werke gezeigt.

Viele Gemälde werden im Depot gelagert, das archivgerechte Bedingungen erfüllt. Gleichzeitig sind andere Werke bei Wanderausstellungen in ganz Deutschland zu sehen.

„Die Ausstellung »Mensch und Meer« wurde schon im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven gezeigt, auch auf Sylt und in Husum war sie schon zu sehen“, nennt Christiane Pickartz ein Beispiel. Mittlerweile sind zu den einzelnen Ausstellungen bereits

fünf aufwendige Kataloge erschienen, der erste ist bereits ausverkauft.

Die Sammlung umfasst zum Beispiel zahlreiche Landschaftsbilder von Andreas Achenbach bis Fritz von Wille, dazu gehören zum Beispiel aber auch Stillleben, Tierbilder und Milieustudien. Und natürlich auch Ortsansichten von Kronenburg.

Koffer für Kinder

Im Kunstkabinett werden aber auch Fachvorträge angeboten. „Jüngst kamen 50 Kunstinteressierte aus dem ganzen Rheinland zu einem Vortrag über den bedeutenden Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer“, freut sich die Kunsthistorikerin.

„Eines werden sie hier niemals finden: flackernde Bildschirme“, so die Sammlungsleiterin. Denn die Besucher sollten in Ruhe die Bilder selbst entdecken und ganz gelassen den Dingen auf den Grund gehen. Das gelte auch für Kinder. Für die hat man einen Koffer entwickelt, mit dessen Inhalt sie angeregt werden sollen, selbst zu malen. „Die Axe-Stiftung setzt sich für den Gedanken der Nachhaltigkeit ein, dies gilt auch für den Umgang mit Bildern“, erklärt Anneliese Neumann vom Vorstand der Stiftung. Mit dem Besuch im Kunstkabinett ist man bislang zufrieden.

„Kronenburg hat im Kreis von Kunstliebhabern einen guten Namen, davon profitieren wir“, so Anneliese Neumann. Im abgelaufenen Jahr habe man bei steigender Tendenz über 2000 Besucher gezählt.

Künftig will man vor allem mehr Familien mit Kindern anlocken. Bisher hat die Stiftung noch nicht einmal eine Homepage, die ist in Arbeit.