Kommunalwahl DahlemBürgermeister Jan Lembach gewinnt klar – Gemeinderat wird bunter
Dahlem – Dahlem. In Dahlem wird der Gemeinderat, der wie bisher 20 Sitze hat, jetzt parteipolitisch bunter sein als zuvor. Bürgermeister Jan Lembach (CDU) kann sich über 11,8 Prozentpunkte mehr Stimmen als vor sechs Jahren freuen. 66,1 Prozent – das ist für den 55-jährigen Lembach ein stolzes Ergebnis, das er am Montag sichtlich entspannt kommentiert: „Ich bin zufrieden und dankbar!“ Zu überschwänglichen Gefühlsausbrüchen neigt der Bürgermeister von Natur aus nicht.
Im Dahlemer Rat hat sich dagegen einiges geändert. „Wir haben nachvollzogen, was andernorts im Kreisgebiet schon üblich ist“, sagt Lembach. Seine CDU erhielt 49,9 Prozent der Stimmen und bleibt mit elf Sitzen (minus einer) stärkste Fraktion. Zudem sind zwei Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, Einzelbewerber Martin Kinnen sowie wie bisher SPD (vier, minus zwei Sitze) und FDP (wie bisher zwei Sitze) im Rat vertreten. Bislang war das Trio CDU, SPD und FDP in Dahlems Gemeinderat üblich.
„Das Gemeinsame ist das Wichtige“
„Dieses Jahr war für uns an der Grenze des Machbaren für unsere kleine Verwaltung“, bilanziert Lembach unterdessen und wirkt einen Moment lang erschöpft, aber auch so, als sei großer Druck von ihm abgefallen: „Ich bin froh, dass es jetzt weitergehen kann!“ Damit meint er unter anderem die nötige Sanierung des Lehrschwimmbeckens in der Grundschule Dahlem, die Umgestaltung der alten Schule in Kronenburg zum Dorfgemeinschaftshaus, den Anbau für die Löschgruppe und auch die Straßensanierungen. „Das Gemeinsame ist das Wichtige“, so Lembach, wenn es denn ein Leitspruch für die kommenden Jahre sein soll.
Gemeinsamkeit bezieht sich auch darauf, dass er nicht alle, die am Sonntag ihre Stimme abgegeben haben, überzeugt hat. Der parteilose Gegenkandidat Tobias Pastori hat das verhindert. Er holte aus dem Stand 33,9 Prozent der Stimmen, in Kronenburg gewann er sogar mit 55,6 Prozent gegen Lembach. „Jedenfalls hat sich mein Wahlkampf schon dahingehend gelohnt, dass Herr Lembach jetzt mal ein bisschen wachgerüttelt worden ist“, so Tobias Pastori, der sich über sein Ergebnis freut: „Das ist für mich akzeptabel. Mit so vielen Stimmen hätte ich gar nicht gerechnet.“ Zur nächsten Kommunalwahl in fünf Jahren will er wieder antreten, ob parteilos wie bisher oder nicht, das lässt er erst einmal offen. Bis dahin will er sich weiter für den Erhalt des Klosters Maria Frieden einsetzen: „Das gehört doch nach Dahlem wie die Binz!“