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Die Eifelschleife bei MechernichDie besten Tipps für Wanderanfänger vom Experten

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Knapp elf Kilometer lang ist die Wanderung „Stockertblick und Herkelstein“ bei Mechernich.

Mechernich-Wachendorf – Durch den bunten Herbstwald mit Blick auf einige Sehenswürdigkeiten und einer wunderbaren Fernsicht bei gutem Wetter führt die Wanderung „Stockertblick und Herkelstein“ bei Mechernich. Durch die vielen Bänke am Wegesrand und die moderate Steigung eignet sich die Tour besonder gut für Wanderanfänger. Zusammen mit Wegepate Horst Müller vom Eifelverein Mechernich wandern wir die knapp elf Kilometer lange Strecke und bekommen Tipps, worauf Wanderanfänger achten sollten.

Start: Die Bruder-Klaus-Kapelle in Wachendorf

Los geht es am Parkplatz der Bruder-Klaus-Kapelle in Wachendorf, gleich neben dem Sportplatz. Wir queren zu Beginn einmal die Kreisstraße 44 und folgen einer alten Kastanienallee, die uns direkt auf das Schluss Wachendorf zumarschieren lässt. Das bereits 893 urkundlich zum ersten Mal erwähnte Schloss befindet sich heute in Privatbesitz; von der Straße aus haben wir einen schönen Blick auf das dreigeschossige Herrenhaus mit dem sechsgeschossigen Mittelturm.

Der Ort Wachendorf wurde erstmal 1190 als Vogtei erwähnt, weiß unser Wanderführer Horst Müller vom Eifelverein Mechernich. „An der Stelle des Wachendorfer Schlosses stand ein Rittersitz mit bergfriedartigem Turm, der bis heute im Schloss erhalten ist“, sagt Müller.

Einen schönen Blick haben die Wanderer auf das Schloss Wachendorf, an dem sie vorbeikommen. Das Schloss ist im Privatbesitz.

Einige Meter neben dem Schloss befindet sich auf der linken Seite die St.-Petrus-Kapelle. Die Tür ist offen, ein Blick in die schlichte Kapelle lohnt sich, auch wenn die deutlichen Spuren des Hochwassers zu erkennen sind. Wir queren die Iversheimer Straße und folgen nach einem kurzen Stück Straße dem Weg in den Wald hinein. „Das Schöne an der Strecke sind die schönen Ausblicke überall“, sagt Müller, als wir einen ersten Blick auf die Bruder-Klaus-Kapelle werfen können. „Da führt unsere Tour gleich auch noch dran vorbei“, fügt er hinzu.

Moderate Steigung: 150 Höhenmeter auf zwei Kilometern

Von nun an heißt es für uns, gut 150 Höhenmeter auf zwei Kilometern zu überwinden. „Die Steigungen bei der Wanderung sind sehr moderat“, sagt Müller. Müller ist Wegepate und für den Erhalt der Mechernicher Eifelschleifen und -spuren verantwortlich. Mindestens zweimal im Jahr geht er mit seinen Kollegen die Wege ab, kontrolliert die Kennzeichnungen und den Zustand der Strecken. Nach Stürmen, wie nach „Ignatz“ und „Hendrik“ in der vergangenen Woche, kontrolliere er die Wege auch noch mal zusätzlich.

Bis zum Astropeiler Stockert reicht die Sicht.

Uns versperren gleich zwei umgekippte Bäume den Weg, als wir den Pfad am Waldrand entlanggehen. „Damit auch ältere Menschen unsere Wege nutzen können, müssen die schnell beseitigt werden“, sagt Müller. Und auch die Flut habe Schäden an den Wegen verursacht, die noch nach und nach ausgebessert werden müssen. Wem beim Wandern Wegschäden auffallen, kann sich an die Nordeifel-Tourismus GmbH in Kall oder, wenn der Weg auf Mechernicher Stadtgebiet liegt, an die Stadtverwaltung Mechernich wenden.

Die Eifelschleife „Stockertblick und Herkelstein“

Die Eifelschleife „Stockertblick und Herkelstein“ ist insgesamt 10,9 Kilometer lang und eignet sich sehr gut für Anfänger. 168 Höhenmeter müssen auf Wald- und Forstwegen überwunden werden. Es gibt aber auch eine Abkürzung, um die Strecke zu verkürzen.

Die Wanderung führt durch die Naturlandschaften über den Herkelstein, einen 434 Meter hohen Berg, von dessen höchsten Punkt aus der Wanderer eine Rundumsicht in alle Himmelsrichtungen hat. Außerdem bietet der Weg einen guten Blick auf den Stockert und den dortigen Astropeiler. Die Wanderung dauert drei bis vier Stunden.

Wer zum Abschluss noch eine warme Mahlzeit genießen will, findet dazu Gelegenheit im Landhaus Brunnenhof in Holzheim. Es liegt etwa 6,8 Kilometer vom Startpunkt und 1,3 Kilometer von der Anschlussstelle Mechernich der Autobahn 1 entfernt. Geöffnet: freitags bis montags ab 17 Uhr, sonntags von 11.30 bis 14 Uhr. Dienstags bis donnerstags Ruhetage. (jes)

Oben angekommen, stoßen wir auf eine Lichtung, wo eine Bank uns zu einer Pause einlädt. „Snacks, Wasser und auch eine Brotzeit gehören einfach dazu“, sagt Müller. Von der Bank aus sehen wir auch das Radioteleskop auf dem Stockert, das 1956 errichtet wurde. „Seit 1999 steht die Anlage als Industriedenkmal unter Denkmalschutz“, weiß Müller. Zuvor nutzten unter anderem die Uni Bonn und das Max-Planck-Institut für Radioastronomie die Anlage.

Auch für unerfahrene Wanderer geeignet

Wir gehen weiter in Richtung Herkelstein, an Wiesen entlang, auf denen im Frühjahr und Sommer Orchideen wachsen, so Müller. Die Erhebung ist schon von weitem zu erkennen. Auf dem Weg dorthin weisen uns viele Schilder den Weg, die an extra aufgestellten Pfählen oder an Bäumen befestigt sind. „Die Wanderwege sind ohne Karte begehbar“, versichert Müller. Besonders für unerfahrene Wanderer sei viel Wert auf die Beschilderung gelegt worden, die sich in der Regel an jeder Weggabelung oder aber kurz dahinter befindet, damit der Wanderer weiß, dass er den richtigen Weg gewählt hat.

Die Wanderung führt auch an Pferdewiesen vorbei.

„An dieser Stelle stand eigentlich auch ein Pfahl“, sagt Müller und deutet auf einen Busch. „Vandalismusschäden sind der größte Kostenfaktor“, weiß der Wegepate. Während der Corona-Zeit habe zudem die Müllproblematik zugenommen. „Das war der Wahnsinn“, so Müller. Deswegen appelliert er an alle Wanderer, den Müll wieder mit nach Hause zu nehmen.

Tipps für Wanderanfänger – Vorbereitung ist das A & O

1 Ganz wichtig ist die Ausrüstung, weiß Horst Müller. Wanderschuhe mit einer Profilsohle sind unerlässlich. Außerdem empfiehlt die Nordeifel-Tourismus GmbH witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung, die gegen Regen, Kälte und Sonne schützt.

2 Zu jeder Wanderung gehört ein Rucksack mit ausreichendem Proviant, sagt Müller, wie etwa eine Flasche Wasser und etwas zu essen.

3 Der Nordeifel-Tourismus GmbH rät dazu, eine Notfallapotheke und ein Erste-Hilfe-Täschchen einzupacken. „Besonders im Herbst sollten Sie darauf achten, dass das am Boden liegende Laub mögliche Unebenheiten auf dem Boden verdecken kann“, so die Touristiker. Neben Pflastern sollte vor allen Dingen eine Alu-Rettungsdecke Bestandteil des Täschchens sein, rät Müller.

4 „Als Anfänger sollte man möglichst nicht alleine laufen“, sagt Müller. Er empfiehlt die Wanderangebote der örtlichen Eifelvereinsgruppen. Ansonsten sei es aber unabdingbar, jemandem Bescheid zu geben, welche Strecke geplant sei und wann man zurück sein wolle. Außerdem sollte der Wanderer ein Handy mit Notfallkontakten und Apps, wie beispielsweise „Hilfe im Wald“ oder „Komoot“, mit sich führen.

5 Bei der Tour sollten ungeübte Wanderer ihre Kräfte einteilen. „Nehmen Sie sich Zeit und planen Sie Pausen ein“, so die Nordeifel-Tourismus GmbH. Schließlich gehe es beim Wandern auch um die Aussicht. (jes)

Am Herkelstein gibt es die Option, die Strecke zu verkürzen. Eigentlich würden wir links gehen. „Wem das zu lang ist, kann auch den kürzeren Weg nach rechts nehmen“, sagt Müller. „Wir haben links eine schöne Rundumsicht, rechts geht uns aber nichts verloren“, fügt er hinzu. Bevor wir uns entscheiden, welchen Weg wir wählen, lädt eine Bank ein, die Aussicht auf die Eifel zu genießen.

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Egal, ob links oder rechts – hinter dem Herkelstein angekommen, sind wir schon auf dem Rückweg. Bevor wir wieder den Parkplatz erreichen, verlassen wir den ausgeschilderten Wanderweg, um wie versprochen an der Bruder-Klaus-Feldkapelle vorbeizukommen, die von 2005 bis 2007 vom Schweizer Architekten Peter Zumthor errichtet wurde. „Die Kapelle ist dem Schweizer Friedensheiligen Nikolaus von Flüe geweiht“, weiß Müller.

Der fünfeckige Bau aus Stampfbeton ist fensterlos und oben offen, sodass Licht und Regen in den Bau fallen können, erläutert Müller. Montags ist die Kapelle geschlossen, an den restlichen Tagen aber von 10 bis 16 oder 17 Uhr, je nach Jahreszeit, geöffnet.