Emotionale AbschiedsfeierDas Ende der Hauptschule in Euskirchen
Euskirchen – Natürlich durften auch beim letzten Jahrgang der Georgschule Euskirchen die pompösen Kleider und die hochhackigen Schuhe bei den Mädchen sowie das feine Hemd bei den Jungen nicht fehlen. Für ihre Abschiedsfeier hatten sich die Hauptschüler richtig herausgeputzt.
74 Schülerinnen und Schüler bildeten den letzten Jahrgang der Schulgeschichte. Für sie endete mit der großen Entlassungsfeier ihre Schulzeit. Auch sie erhielten – wie die Jahrgänge zuvor – mit ihrem Zeugnis eine rote Rose.
Alle verbliebenen Pädagogen stellen Versetzungsantrag
Das Kapitel „Georgschule in Euskirchen“ – und damit auch die Geschichte der Hauptschulen in der Kreisstadt – endet ausgerechnet im 50. Jahr des Bestehens der Schule an der Stettiner Straße. Jeder einzelne der verbliebenen 14 Pädagogen hatte einen Versetzungsantrag gestellt. Die meisten von ihnen werden nach Angaben von Schulleiterin Sonja Kallas weiterhin an einer Hauptschule arbeiten: „Wir sind Überzeugungstäter. Es ist eine Schulform, die ganz nah am Schüler ist.“
Eine Schulform, so Kallas weiter, bei der die pädagogische Arbeit nicht nach dem Gong aufhöre, eine, für die man sich bewusst entscheide. Auch Kallas bleibt an einer Hauptschule. Sie wird die Leitung der Wilhelm-Busch-Hauptschule in Wesseling übernehmen. „Das war meine Wunschschule. Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, so Kallas. Ihre bisherige Vertreterin Alexa Türk verschlägt es nach Düren – genauer gesagt nach Birkesdorf, an die Matthias-Claudius-Schule. Wie in Euskirchen wird sie dort die Stelle der Konrektorin bekleiden.
Hauptschulabschluss in Euskirchen trotzdem möglich
Zwei weitere Lehrer, Uli Schäfer und Helena Hilberath, bleiben in Euskirchen – sogar am Schulstandort Stettiner Straße. Sie werden nach den Sommerferien an der Kaplan-Kellermann-Realschule unterrichten. Um in Euskirchen weiterhin den Hauptschulabschluss ermöglichen zu können, war dort mit Beginn des Schuljahres 2017/18 der Bildungsgang Hauptschule ab Klasse 7 eingerichtet worden – für maximal 15 Schüler. Die Schüler werden integrativ unterrichtet.
Sie bleiben in ihren Realschulklassen, erhalten allerdings fünf Stunden pro Woche mehr Unterricht im Fach Arbeitslehre, weil das im Hauptschulbildungsgang so Pflicht ist. In allen anderen Fächern werden sie mit ihren Klassenkameraden unterrichtet. Alle sechs Monate haben die Schüler die Möglichkeit, sich mit guten Noten wieder für den Realschulbildungsgang zu empfehlen.
Danke sagen und ausräumen
Von den nun verabschiedeten 74 Schülern haben die meisten den Abschluss geschafft, wie Sonja Kallas sagte. Die vergangenen Wochen seien recht emotional gewesen. Auch am letzten Schultag spielten Gefühle eine große Rolle, etwa in den Reden der Schulsprecher Thomas Chrusnik und Nico Faust.
Und auch Schulleiterin Kallas wollte am Ende nichts anderes, als Danke sagen. Die kommende Woche werde genutzt, um das Lehrerzimmer aus- und aufzuräumen, kündigte sie an. Am Freitag wird das letzte Kapitel der Georgschule dann endgültig abgeschlossen sein.
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