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Große Pläne für die CitySo sieht das Euskirchen der Zukunft aus

Lesezeit 4 Minuten

Wenn der Klostergarten ein neues Gesicht erhält, soll auch das Atrium des City-Forums umgestaltet werden.

  1. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept soll helfen, Euskirchen als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum attraktiver zu machen.
  2. Wichtige Plätze in der Stadt sollen grundlegend verändert werden. Wir erklären, was für Klostergarten, Klosterplatz und Herz-Jesu-Vorplatz geplant ist.

Euskirchen – Am 8. Oktober soll der Rat das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für die Euskirchener Innenstadt verabschieden. Die Vorarbeiten laufen seit 2016. Die Federführung hat die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK).

Sie kooperiert bei der Erstellung des Konzepts mit Politik und Verwaltung und hat auch immer wieder die Bevölkerung eingebunden, unter anderem mit Bürgerforen und -werkstätten.

Entwicklungskonzept

Das ISEK soll vor allem helfen, Euskirchen als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum attraktiver zu machen und den öffentlichen Raum aufzuwerten. Zudem will man den Wohnungsbestand verbessern und Mobilität, Sicherheit und Ordnung fördern. Nicht zuletzt haben die Akteure die Themen Bildung, Kultur und Freizeit im Blick.

Im Herbst werden in einer weiteren Bürgerversammlung die geplanten Einzelmaßnahmen vorgestellt, wie Rainer Kalscheuer von der DSK jetzt im Ausschuss für Umwelt und Planung sagte. Die Umsetzung werde sich mindestens bis 2025 erstrecken, sagte der Technische Beigeordnete Oliver Knaup. Die ersten vorbereitenden Schritte könne die Stadt aber schon im kommenden Jahr tun.

Die ersten Maßnahmen

So seien im Etat Mittel für die Erneuerung der Innenstadt-Möblierung veranschlagt. Dazu zählen Sitzbänke, Fahrradständer und Mülleimer. In den Folgejahren will man Umbaumaßnahmen an Plätzen und Grünanlagen in Angriff nehmen, so der Dezernent. Hinzu kämen die Verbesserung der Beleuchtung, des Parkleitsystems und der Beschilderung für Fußgänger.

Apropos Plätze: Zuletzt hatten in einer Planungswerkstatt mit Bürgern drei markante Flächen im Mittelpunkt gestanden: Klosterplatz, Klostergarten und Herz-Jesu-Vorplatz. Die Teilnehmer befassten sich mit Gestaltungsvorschlägen, die drei Fachbüros (Reepel Landschaftsarchitektur, Smeets Landschaftsarchitekten, Die 3 – Landschaftsarchitektur) ausgearbeitet hatten.

Der Technische Beigeordnete Oliver Knaup schlug nun vor, einzelne Elemente aus den zum Teil unterschiedlichen Entwürfen zu kombinieren. Der Ausschuss stimmte zu, Detailplanungen werden folgen. Knaups Mitarbeiter Caroline Overbeck und Thorsten Sigglow stellten die Konzepte vor.

Klostergarten

„Die Leute sollen wieder durch diesen Park gehen, nicht drumherum, wie sie es jetzt tun“, sagte Overbeck. Eines der Büros schlage deshalb vor, das Areal mit einem Wasserspiel attraktiver zu machen, das durch alle Sichtachsen von außen wahrgenommen wird, also vom Neutorwall, vom Klosterplatz und von der Hochstraße.

Die Zugänge zum Klostergarten auf den beiden Seiten des Kaufhauses C&A werden als problematisch erachtet. Der Durchgang vom Klosterplatz aus müsse offener gestaltet werden, um die Einsehbarkeit zu verbessern. Grundsätzlich sollen in dem Park Grün- und Spielflächen, Fußwege und Sitzgelegenheiten neu aufgeteilt werden.

Das Atrium des City-Forums, das an den Klostergarten grenzt, müsse besser in die Grünanlage integriert und so verändert werden, „dass es seinen Angstraum-Charakter verliert“, sagte Sigglow.

Klosterplatz

Die Verwaltung hält es für sinnvoll, den Platz zu vergrößern. Dafür müssten Autostellplätze in der Berliner Straße, ein Teil ihrer Fahrbahn und der Wendehammer geopfert werden. Optimal wäre eine bessere Verbindung zwischen Klosterplatz und Klostergarten. Doch dafür stehen buchstäblich Gebäude im Weg.

Herz-Jesu-Vorplatz

Das tiefer gelegte Areal zwischen Neustraße und Herz-Jesu-Kirche regt die Fantasie von Planern und Politikern am stärksten an. Während einem der Fachbüros nur behutsame Änderungen vorschweben, plädiert ein anderes dafür, die Platzfläche anzuheben. Einig sind sich die Planer darin, dass die Sitzrondelle an den Rändern verschwinden müssen. Eine weitere Idee: eine Wasserfläche, die im Winter zum Eislaufen genutzt werden kann.

An dem Vorschlag, den Platz zu verfüllen, um zwischen Neustraße und Kirche eine einheitliche Fläche zu schaffen, schieden sich die Geister. „Dann entstünde ein echter Platz“, sagte etwa Dorothee Kroll (Grüne), während Arne Spitz (FDP) hervorhob, dass das ganze Areal dank seiner jetzigen Form für spielende Kinder ein idealer Schutzraum sei.

Auch die Verwaltung lehnt eine Anhebung ab. Sie wäre nur mit der Zustimmung der Gastronomiebetriebe möglich, die in diesem Fall in ihrer jetzigen Form verschwinden müssten. Entsprechend hoch wären die Kosten. „An dem Platz gibt es natürlich einiges zu korrigieren. Er hat einen negativen Touch, ist aber nicht so negativ, wie es hier bei manchen klingt“, sagte Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU). Das Geld, das eine Anhebung kosten würde, könne man jedenfalls woanders durchaus besser einsetzen.