ReparaturarbeitenFür die meisten kaputten Kitas sollen Modulbauten errichtet werden
Euskirchen – Neun städtische Kindertageseinrichtungen in Euskirchen und den Ortsteilen sind von der Hochwasserkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen worden. Acht von ihnen können momentan nicht genutzt werden.
21 Kitagruppen mussten ihre angestammte Umgebung verlassen. Sie haben Notquartiere in 19 anderen Kitas bezogen. Sieben davon werden von freien Trägern betrieben, die der Stadt in der Krisensituation helfen. Diese Zahlen nannte die Verwaltung im Ausschuss für Generationen und Soziales.
In der Kernstadt sind die Kitas Kiefernweg, Käthe-Kollwitz-Straße, Nordstraße und Nahestraße von Beschädigungen und Zerstörungen betroffen, hinzu kommen die Einrichtungen in Wißkirchen, Kirchheim, Kreuzweingarten und Roitzheim sowie in Weidesheim. Die dortige Kita ist die einzige unter besagten neun, deren Gruppen in ihren Räumen bleiben können.
Reparieren sei schneller als ein Abbruch und Neubau
Für das Zentrale Immobilien-Management (ZIM) stand in einigen Fällen die Frage im Raum, ob aus wirtschaftlicher Sicht Abbruch und Neubau sinnvoll wären. Die Verwaltung entschied sich für die Reparaturlösung, wie ZIM-Leiter Günter Schikorra erklärte.
Ein Wiederaufbau lasse eine weitere Nutzung von mindestens 20 Jahren erwarten, zudem nehme eine Reparatur deutlich weniger Zeit in Anspruch. Den Sanierungsaufwand schätzt Schikorra auf 13 Millionen Euro. Hinzu kommen die Schäden am Inventar und an den Außenspielbereichen. Sie belaufen sich auf etwa eine Million Euro, wie Fachbereichsleiterin Christiane Mermi ergänzte.
Sie erläuterte auch, welche Übergangslösungen die Stadt für die jeweiligen Reparaturphasen anstrebt. Demnach sollen für die meisten Einrichtungen Modulbauten errichtet werden. Die entsprechenden Grundstücke stünden fest, sagte der Erste Beigeordnete Alfred Jaax, ohne im öffentlichen Sitzungsteil ins Detail zu gehen.
Einige Beispiele nannte die Verwaltung: So ist für die Kita Käthe-Kollwitz-Straße ein Modulbau auf einem Grundstück der Stiftung Pfeifer & Langen in der Straße Appelsgarten vorgesehen, das in unmittelbarer Nähe liegt.
Modulbauten dienten nur als Übergangskonzepte
Die Gruppen aus der Nordstraße bringt die Stadt in einer Modulbaukita auf dem Kinderspielplatz am Jülicher Ring unter. Die entsprechende Fläche ist bereits planiert worden. Ein Anlieger beklagte sich anschließend in einem Brief an Bürgermeister Sacha Reichelt, dass die Stadt die Öffentlichkeit nicht informiert habe.
Er spricht von einer „Nacht- und Nebelaktion“ und fragt mit Blick auf Bodensetzungen in der Sauerbruchstraße, ob das Areal ausreichend tragfähig sei. Stadtsprecher Tim Nolden ging in der Stellungnahme zu der Beschwerde auf diese Argumente nicht ein. Er betonte, die Stadt müsse die betroffenen Kinder und Eltern im Blick haben. Daher seien schnelle Entscheidungen notwendig. Auch gelte es, den finanziellen Aufwand zu beachten.
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Ein Vorteil an der Modulbaukita am Jülicher Ring sei, dass die Kinder den Spielplatz samt Geräten als Außengelände nutzen könnten. „Es ist klar, dass diese Lösungen in der Kürze der Zeit nicht ideal sein können“, so Nolden. Es handele sich aber nur um Übergangskonzepte.