Stadtverwaltung schlägt vorKreuzung „Krusche Boom“ in Euskirchen vor Umgestaltung
Euskirchen – Die Wartezeiten an der Ampelkreuzung „Krusche Boom“ in Euskirchen sind für Autofahrer, die aus Richtung Weilerswist kommen, häufig ein Ärgernis. In den Spitzenstunden am Nachmittag staut sich der Verkehr nicht selten zurück bis zum Abzweig Appelsgarten. Das sind 180 Meter, wie Dirk Dreilich von der Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Verkehr erklärte.
Er stellte dem Gremium ein Konzept vor, das die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts verbessern soll, wie es in der Behördensprache heißt. Die Verwaltung will ihre Planung nun der zuständigen Behörde, dem Landesbetrieb Straßen NRW, vorlegen.
Fahrbahnbreite und Aufteilung der Spuren als Hauptproblem
Die Hauptprobleme der Kreuzung sind die Breite der Fahrbahn und die Aufteilung der Spuren. Der Streifen für Autofahrer, die nach rechts in Richtung Innenstadt abbiegen wollen, ist deutlich zu kurz. Eine bauliche Verlängerung durch eine Verbreiterung der Gesamtfahrbahn ist wegen der bestehenden Grundbesitzverhältnisse nach Angaben des städtischen Fachbereichsleiters Bernd Kuballa nicht möglich.
So kommt es, dass sich Rechtsabbieger und diejenigen Verkehrsteilnehmer, die geradeaus nach Süden, in Richtung Bad Münstereifel, unterwegs sind, gegenseitig blockieren und damit, so Kuballa weiter, „einen zügigeren Abbau des Staus behindern“.
Stadtverwaltung will vorhandene Fläche anders aufteilen
Die Verwaltung schlägt jetzt vor, die zur Verfügung stehende Fläche neu aufzuteilen. Dies soll dadurch gelingen, dass der Fahrradverkehr, der bisher über Schutzstreifen läuft, auf den Bürgersteig verlagert wird, sodass daraus ein kombinierter Rad-Gehweg wird. Damit wird mehr Platz für die Autospuren geschaffen. Der Rechtsabbiegestreifen kann nach Dreilichs Angaben von 35 auf 80 Meter verlängert werden, wovon die Stadtverwaltung sich eine Verbesserung des Verkehrsflusses verspricht.
Was aber passiert mit den Radfahrern, die in Richtung Kuchenheim wollen? Derzeit steht für sie eine separate, rot gefärbte Linksabbiegespur zur Verfügung. Sie sollen künftig ebenfalls über den kombinierten Rad-Gehweg fahren und über eine neue Furt am Zebrastreifen die Rechtsabbiegespur kreuzen, um dann über drei Verkehrsinseln auf die südliche Seite der Kölner Straße zu gelangen – und von dort auf die Bonner Straße nach Kuchenheim.
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„Ich hoffe, das funktioniert“, sagte Leo Pelzer (SPD) skeptisch. Guido Bachem (Grüne) schloss sich ihm an. Er sagte, dass Dreilichs Formulierung, die Radfahrer würden beim Überqueren der viel befahrenen Rechtsabbiegespur „schon eine Lücke finden“, das Gefahrenpotenzial anschaulich verdeutliche.
Dagegen hält Hubert Küpper (CDU) den Vorschlag der Verwaltung für praxistauglich. Die Diskussion sei eher theoretischer Natur: „Ich habe noch nie einen Radfahrer gesehen, der auf dieser Kreuzung nach links in Richtung Kuchenheim abbiegt.“
Stadt räumt ein: vorgeschlagene Variante nicht optimal
Der Technische Beigeordnete Oliver Knaup räumte ein, dass die vorgeschlagene Variante „nicht optimal“ sei, aber sicherer als die jetzige Verkehrsführung mit einer Linksabbiegespur für Radfahrer auf einer Kreuzung, die täglich von 15 000 Fahrzeugen genutzt werde.
Schließlich sprach sich nur Bachem dagegen aus, beim Landesbetrieb für die Umsetzung des Konzepts zu werben.