Trainer Artur Mezler im Interview„Jeder will sich gebraucht fühlen“
- Artur Mezler blickt trotz seiner erst 35 Jahre auf einige Trainerstationen zurück.
- Als Spieler hat er unter anderem das Trikot des SV Nierfeld getragen.
- Nun plant er den Aufstieg mit dem SV Bessenich.
Artur Mezler ist der Neue. Der 35-Jährige ist seit dem Winter Trainer des ungeschlagenen Kreisliga-A-Spitzenreiters SV Bessenich. Franz Küpper hat ihn am Dienstagabend bei einer Trainingseinheit besucht und mit ihm auch über die sportliche Zukunft des Vereins gesprochen. Was steht heute auf dem Trainingsplan? Artur Mezler: Ballzirkulation- und Verlagerung, Flankenspiele und Abschluss.
Sieben Spiele, sieben Siege. Muss da überhaupt noch trainiert werden? Der Aufstieg gilt doch für viele als sicher.
Wir müssen bis zur Entscheidung hochkonzentriert und hochmotiviert agieren. Das verlange ich von jedem. In jedem Training, in jedem Spiel. Wir haben hier viel Spaß miteinander. Aber auf dem Platz erwarte ich 90 Minuten vollen Einsatz und volle Leidenschaft. Dann sind wir sicher nicht zu schlagen und kommen da hin, wo alle hier im Verein hinwollen.
Das ist ganz klar der Bezirksliga-Aufstieg. Was macht Sie so sicher?
Die Qualität des Kaders. Viele Spieler haben Landesliga-Erfahrung. Läuft alles, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu überwinden. Dafür arbeiten wir hier jede Woche hart.
Neben guten Spielern und einem passenden Umfeld steht der Trainer im Mittelpunkt. Was macht für Sie einen guten Trainer heutzutage aus?
Er muss die Spieler fordern und fördern. Und vor allen Dingen viel mit ihnen sprechen und einfühlsam auf die Spieler eingehen. Jeder Mensch will sich gebraucht fühlen.
Ein Trainer muss sich auch in schwierigen Zeiten vor die Mannschaft stellen. So wie Sie im Testspiel gegen RW Ahrem, das sie selbst abgebrochen und ihre Spieler vom Feld geholt haben. Warum?
Der Gegner war übermotiviert, der Schiedsrichter griff nicht konsequent durch. Ich habe das Spiel abgebrochen, weil ich keine Verletzungen provozieren wollte. Ich musste meine Spieler schützen.
Stationen
Als Spieler war Artur Mezler unter anderem in Hennef, in Rheinland-Pfalz in der Oberliga und beim SV Nierfeld aktiv.
Trainerstationen waren die U17 der JSG Erft 01, die U15 des Euskirchener TSC und der SC Rheinbach. Dort übernahm er den Chefposten nach sieben Spielen als Tabellenletzter und schaffte mit sechs Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage noch die Wende. Zuletzt war er bei der U19 des Bonner SC tätig. (küp)
Inzwischen läuft das Training an diesem Abend auf Hochtouren. Immer wieder unterbricht Artur Mezler, erklärt die Übungen. Tritt ab und an selbst gegen den Ball. Die Karriere des Fußballers Mezler endete verletzungsbedingt. Der frühere Abwehrspieler des SV Nierfeld galt als kopfball- und zweikampfstark, ehrgeizig und diszipliniert.
Warum musste sie aufhören?
Ich hatte bei meinem letzten Verein in Nierfeld, eine Fußverletzung. Der Arzt sagte mehrmals, dass ich keinen Fußball mehr spielen soll.
Das heißt, wir werden Artur Mezler nicht auf dem Platz erleben?
Nein, nur klassisch an der Seitenlinie.
Personell gab es mit Luca Flatten einen Abgang. Er folgte dem früheren Coach Ulas Önal nach Düren. Gab es Neuzugänge?
Nein, keine. Wir haben einen engen Austausch mit unserer zweiten und dritten Mannschaft. Da gibt es einige Talente. Wir helfen uns zur Not gegenseitig aus.
Wie wollen Sie das Gesicht der Mannschaft verändern?
Ich lege viel Wert auf Kurzpassspiel, Gegenpressing. Spielkontrolle. Wir wollen jedem Gegner unser Spielsystem aufdrängen. Nicht abwarten, sondern agieren.
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Nach Trainingsende sitzt Mezler in der Umkleidekabine und es sieht so aus, als sei er gedanklich beim nächsten Gegner SV SW Stotzheim.
Was erwarten Sie?
Eine junge und motivierte Mannschaft. Auch gegen Stotzheim spielen wir voll auf Sieg und wollen die nächsten drei Punkte sammeln.