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Fußball-BezirksligaDisziplinlosigkeiten kosten Bessenich den Sieg gegen Wißkirchen

Lesezeit 5 Minuten
Wißkirchens Felix David Hilgers liegt quer in der Luft.

Der Kapitän fliegt: Wißkirchens Spielführer Felix David Hilgers liegt quer in der Luft.

Im ersten Bezirksligaspiel der Geschichte hatte Wißkirchen endlich wieder ein echtes Heimspiel. Gegner war der SV Bessenich.

SC Wißkirchen – SV Rhenania Bessenich 1:1 (0:1). Gut 300 Fans, ein später umjubelter Ausgleichstreffer und der damit verbundene erste Punkt im von Coach Kevin Greuel zum Saisonstart ausgerufenen Kampf um den Klassenerhalt: Die Gastgeber konnten mit dem Ergebnis der ersten Bezirksligapartie in der Historie des Vereins absolut zufrieden sein. Dagegen bereitete das undisziplinierte Verhalten seiner Spieler Bessenichs Trainer Artur Mezler bereits bei der Premiere schon wieder Kopfzerbrechen.

Neue Herausforderung

Dass der Aufsteiger mit dem Anpfiff von Schiedsrichter Marco Weber sportliches Neuland betrat, war den Akteuren in den blauen Trikots deutlich anzumerken. In Sachen Zweikampfführung und Tempo zeigten die Bessenicher den Hausherren in einigen Situationen die Grenzen auf – beispielsweise beim frühen Führungstreffer, als der SC dem Geschehen hinterherlief. Mit zunehmender Spieldauer legten die Wißkirchener ihre Nervosität aber immer mehr ab und zeigten, dass sie eine Bereicherung für die Liga sein können. Denn mit Ben Decker, Robin Zimmer und Tobias Esser fehlten wichtige Akteure sogar.

Alte Probleme

Die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretene Rhenania (Moritz Hartmann war verletzungsbedingt nicht dabei, Harun Pindzo kam aufgrund von fehlender körperlicher Fitness erst in der Schlussphase) hatte das Geschehen über weite Strecken ganz gut unter Kontrolle, leistete sich dann allerdings nicht zum ersten Mal Disziplinlosigkeiten, die dem Team aus dem Zülpicher Stadtgebiet den möglichen Sieg kosteten.

Besonders bitter war der Umstand, dass mit Jannis Fißl und Nurullah Yasar zwei Neuzugänge betroffen waren, die eigentlich dazu beitragen sollten, diese Problematik in den Griff zu bekommen. Fißl ließ sich nach dem ausgebliebenen Pfiff zu einer Beleidigung des Unparteiischen hinreißen und sah die Rote Karte. Der schon verwarnte Yasar leistete sich im gegnerischen Strafraum bei einem unerreichbaren hohen Ball ein absichtliches Handspiel und bekam Gelb-Rot – unnötiger geht es kaum.

Spielverlauf

Obwohl die Heimelf in den direkten Duellen zunächst häufig zweiter Sieger war, hatte man durch Raphael Kremp die erste Möglichkeit der Partie, die Keeper Eamonn Klein jedoch mit einem klasse Reflex zur Ecke lenkte. Im Gegenzug kombinierten die Gäste über die linke Seite schnell nach vorne und die Hereingabe von Kuss Kunzika landete durch den Fuß eines Verteidigers in den Maschen.

In einem insgesamt chancenarmen, aber dennoch nie langweiligen Duell befand sich Bessenich trotz der beiden Platzverweise lange Zeit auf Kurs Richtung Dreier, weil dem Neuling auch in klarer Überzahl die zündenden Ideen fehlten. Kurz vor dem Ende fand Ferdian Kinzig dann aber doch die Lücke und bediente Maurice Platz, der aus zentraler Position flach vollstreckte. Als die 90 Minuten schon vorbei waren, kam Niklas Blum noch einmal zum Abschluss, doch ein zweites SC-Tor wäre des Guten zuviel gewesen.

Trainerstimmen

„Das Resultat hätte ich schon vorher so unterschrieben, den Punkt nehmen wir gerne mit. Ich bin froh, dass wir wieder zu Hause sind, nachdem wir unsere Heimspiele lange auswärts austragen mussten“, kommentierte SC-Trainer Kevin Greuel. „Die Roten Karten haben uns den Dreier gekostet, weil uns irgendwann die Kräfte verlassen haben. Bis dahin waren wir in einem unterhaltsamen Spiel die bessere Mannschaft“, sagte sein Kollege Artur Mezler.

Fazit

Der Auftakt macht Lust auf die kommenden Wochen. Bessenich deutete an, dass der Kader höhere Qualität besitzt als in der Rückrunde, doch das Verhalten einiger Spieler bleibt ein großes Manko. Die Gastgeber enttäuschten bei ihrem ersten Auftritt keineswegs und haben noch Steigerungspotenzial.


Zülpich besiegt erst Corona, dann Horrem und ist Tabellenführer

TuS Zülpich – Horremer SV 7:2 (4:0).

Obwohl die Vorbereitung mit dem Wort „suboptimal“ nur unzureichend beschrieben ist, schafften die Römerstädter zum Auftakt einen deutlichen Erfolg. „Fast der komplette Kader inklusive des Trainerteams war an Corona erkrankt. Wir konnten unter der Woche nicht trainieren, und die Austragung der Partie stand bis 11 Uhr auf der Kippe“, berichtete TuS-Coach David Sasse, dessen Elf den widrigen Umständen allerdings in beeindruckender Manier trotzte.

Bereits nach einer halben Stunde lagen die Einheimischen durch Treffer von Marlon Große, Dominik Spies, Luca Ohrem und dem starken Neuzugang Nico Berekoven uneinholbar vorne, ehe man den Kontrahenten durch zwei „halbe Eigentore“ (Sasse) auf 2:4 heranbrachte. Ohrem, Georg Salmon und Thomas Leßenich gestalteten das Resultat in der Schlussviertelstunde wieder wesentlich klarer. „Einige Jungs mussten mit Luftproblemen ausgewechselt werden. Dennoch hatten wir das Geschehen gut im Griff und Robin Metternich wurde, von den Gegentoren abgesehen, nur einmal geprüft“, lobte Sasse.

Nierfeld – Wesseling-Urfeld 3:0 (3:0).

Bereits zur Halbzeit stand das Endresultat fest. Dabei hatten die Gastgeber nach der Pause noch eine Handvoll erstklassiger Gelegenheiten, um die Partie noch deutlicher zu Ende gehen zu lassen. „Unser Erfolg ist mehr als verdient. Wesseling hat es fast nur mit langen Bällen probiert und war uns spielerisch klar unterlegen“, berichtete Nierfelds Trainer Dirk Scheer, der den Dreier allerdings nicht überbewerten wollte. „Ich bin mir nicht sicher, ob Wesseling die Saison fertigspielen wird. Die Mannschaft und auch die Zuschauer haben keinen guten Eindruck hinterlassen“, ergänzte der sportliche Leiter.

Nachdem die Begegnung vor dem Wechsel ausschließlich durch die erfolgreichen Abschlüsse von Sven Pohl und Tomas Mateus und weniger durch Zwischenfälle geprägt war, kam es im zweiten Durchgang zu tumultartigen Szenen. Zunächst wurde ein Anhänger der Gäste vom Schiedsrichter der Anlage verwiesen, kurz darauf ereilte zwei Spieler (Rot und Gelb-Rot) das gleiche Schicksal.

BW Kerpen – JSG Erft 01 2:3 (1:1).

Die drei Zähler beim Bezirksligadebüt reichten nicht aus, um Gäste-Trainer Stephan Reimer gänzlich glücklich zu machen. Denn neben der Tatsache, dass es seine Jungs aus Sicht des Übungsleiters vollkommen unnötig spannend gemacht hatten, brach sich Leistungsträger Luke Bungart kurz vor dem Abpfiff den Arm und musste mit dem Rettungswagen abgeholt werden. „Eigentlich hätte es in dieser Szene Elfmeter geben müssen. Als alle auf den Pfiff des Schiedsrichters warteten, hat sich Nicolas Woywod einfach den Ball geschnappt und ihn reingemacht“, schilderte Reimer den entscheidenden Moment.

Zuvor versäumte es der Aufsteiger, seine Möglichkeiten in Zählbares zu verwandeln und lag plötzlich im Hintertreffen. Zwar gelang Ben Bungart relativ schnell der Ausgleich, doch ein berechtigter Elfer führte zehn Minuten vor Schluss zum erneuten Rückstand. Erst ein energischer Endspurt durch Luke Bungart und die Kaltschnäuzigkeit von Woywod ließen die Gäste jubeln.