In einem nicht unbedingt schönen Spiel gewinnt Rhenania Bessenich im Kampf um den Klassenerhalt gegen den Konkurrenten VfL Sindorf.
Fußball-BezirksligaDer SV Bessenich verlässt nach einem Sieg die Abstiegsplätze

Erzielte den 1:1-Ausgleich: Jehon Vatovci.
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SV Rhenania Bessenich – VfL Sindorf 3:2 (3:2). Reingekämpft, Spiel gedreht, drei Punkte geholt: Den Bessenichern dürfte am Ende egal gewesen sein, ob es ein schönes Spiel war oder nicht. Hauptsache gewonnen. Durch die Niederlage von Kerpen zu Hause gegen Lendersdorf hat die Rhenania die Abstiegsränge verlassen. Und durch den Sieg gegen Sindorf hat man den Abstand auf den VfL von fünf auf zwei verkürzt. „Wir haben Spirit in der Mannschaft und uns in den letzten Wochen immer mehr gesteigert“, sagte Trainer Can Celik deshalb auch nach dem hart umkämpften Sieg.
Dabei ging es überhaupt nicht gut los. Der Gast aus dem Kerpener Stadtgebiet war in der Anfangsphase die bessere Mannschaft, Bessenich oft zu weit weg vom Gegner und nicht nur dadurch einen Schritt zu langsam. Die Konsequenz daraus war der frühe Rückstand. Nach einem langen Ball stand Timur Temeltas völlig frei vor Bessenichs Schlussmann Eamonn Klein und schob den Ball ins Tor (6.). Klein stand dann auch bei der nächsten Großchance im Mittelpunkt. Erst wurde ein Sindorfer Schuss geblockt, den Nachschuss konnte Klein festhalten (13.).
Siggi Kunst springt höher als die Sindorfer Abwehr
Diese Rettungsaktion war der Wecker in den Köpfen der Bessenicher, die nun beschlossen, mitzuspielen. Und das auch erfolgreich. Moritz Hartmann setzte sich gut auf der rechten Seite durch, seinen Schuss wehrte Sandrio Singh ab, Jehon Vatovci staubte zum 1:1 ab (18.).

Burak Müjdeci hat den Ball, Moritz Hartmann springt über einen am Boden liegenden Gegenspieler.
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Bessenich übernahm die Spielkontrolle, war nun zwingender. Dennoch fiel in der 36. Minute das 2:1 für Sindorf. Einen Schuss von Niclas Braun fälschte ein Bessenicher Verteidiger so unglücklich ab, dass der Ball als Bogenlampe über den machtlosen Klein ins Tor fiel. Doch die Schlusspunkte der ersten Hälfte setzte Bessenich.
Zunächst pfiff Schiedsrichter Nino Bergs einen Bessenicher Vorteil ab, was Spieler und Trainer der Gastgeber auf die Palme brachte – von der sie aber ebenso schnell wieder hinabkletterten, denn der resultierende Freistoß von Tobias Rick wurde abgefälscht und fand den Kopf von Siggi Kunst, der mit 1,76 Meter zwar kein Riese ist, aber trotzdem höher stieg als alle anderen und zum 2:2 verwandelte (43.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde Vatovci im Sindorfer Strafraum gefoult. Moritz Hartmann trat zum Elfmeter an und verwandelte souverän.
Zwei Platzverweise gegen Sindorf, doch Bessenich macht es spannend
Toremäßig war es das. In der zweiten Halbzeit dominierten die Karten. Erst sah Sindorfs Anil Yavuz die Rote, offenbar wegen Schiedsrichterbeleidigung (68.). Sieben Minuten später war der Gast dann nur noch zu neunt: Der bereits verwarnte Temeltas ging robust in einen Zweikampf und traf den Gegenspieler, das bedeutete Gelb-Rot.
Bessenich scheiterte in Überzahl mehrfach an Singh und war zu nachlässig. Deshalb war es in der fünften Minute der Nachspielzeit dann auch noch mal spannend, als Sindorf brandgefährlich vors Tor kam und Klein sich strecken musste. Diese Schludrigkeit war dann auch die einzige Kritik von Celik: „Das müssen wir konzentrierter zu Ende spielen.“
Wißkirchen hat das bessere Ende für sich
Türkischer SV Düren – SC Wißkirchen 3:4 (2:2). Sieben Tore, zwei Platzverweise und das bessere Ende für Wißkirchen. „Da ist es schwer, die richtigen Worte zu finden“, gibt Trainer Horst Bartz zu, der von einem ständigen Auf und Ab spricht.
Gleichzeitig erkannte er bei einigen seiner Spieler eine starke Anspannung und daraus resultierend eine fehlende Leichtigkeit. Gute Chancen seiner Truppe wechselten sich ab mit Glück bei gegnerischen Standardsituationen. Zweimal war Wißkirchen in Rückstand geraten, zweimal glich das Team aus – durch Nico Heuser (24.) und Finn Modler (43.), der eine Ecke direkt verwandelte.
Ein verwandelter Strafstoß von Deniz Isitmen brachte den SCW erstmals in Führung. Wenige Minuten zuvor habe der Schiedsrichter bei einer ähnlichen Aktion den Pfiff noch verweigert, sagte Bartz. Spät glich Düren aus. Noch später gelang Robin Zimmer der Siegtreffer (90.). „Das war das erste Mal, dass er sich in der zweiten Halbzeit in den Angriff eingeschaltet hat“, so Bartz.
In der 50. Minute hatte Erjon Hoxhaj die Gelb-Rote Karte gesehen. Sechs Minuten später musste auch ein Bergheimer früher zum Duschen. „Meine Jungs haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Die Mannschaft lebt und ich bin mir sicher, dass wir das Ding noch umdrehen“, spricht der Trainer den Klassenerhalt an.
Nierfeld verschläft die erste Halbzeit komplett
SV Nierfeld – Viktoria Birkesdorf 2:5 (0:3). Komplett verschlafen hat der SV Nierfeld die erste Halbzeit gegen Birkesdorf. So zumindest lautet das Fazit von Trainer Dirk Scheer. „Keine Aggressivität, kein Tempo, lange Bälle wurden nicht erkannt. Da waren wir noch gut bedient“, sagte Scheer über den Halbzeitstand von 0:3.
Nach einer taktischen Umstellung und zwei Auswechslungen in der Pause erarbeiteten sich die Gastgeber Chancen und belohnten sich nach dem 0:4 dann auch mit eigenen Toren durch den eingewechselten Mory Kaba (70.) und Oleksandr Chornyi (72.). „45 Minuten zu schlafen ist einfach zu viel für die Klasse, daran müssen wir arbeiten“, lautete Scheers Fazit.
Hilal-Maroc Bergheim – SG Dahlem-Schmidtheim 2:0 (1:0). Gut gespielt, aber ohne etwas Zählbares nach Hause gefahren ist die SG Dahlem-Schmidtheim. „Man weiß gar nicht, ob man zufrieden sein soll oder enttäuscht sein soll, weil man keine Punkte geholt hat“, sagt Trainer Marcel Timm. Aus dem Gewühl heraus nach einer Standardsituation hatte der Favorit aus Bergheim das 1:0 (34.) erzielt. „Dabei hätten wir zwei oder drei Tore in der ersten Halbzeit machen müssen“, meint Timm.
Auch in der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft manchmal gehadert und zu zögerlich in der Offensive gespielt. Nach dem 2:0 (66.) ließen die Kräfte bei Dahlem nach. Torwart Ingo Esser hielt sein Team aber im Spiel. Insgesamt habe man sehr gut gegen eine Mannschaft wie Hilal-Maroc ausgesehen, fand Timm. „Jetzt geht es am Donnerstag im Pokal gegen Erftstadt. Vielleicht gelingt uns da ja ein Coup.“