Beim SV Nierfeld hat man über eine Fusion mit der SG Oleftal nachgedacht. „Supertransfers“ sind bei den Schwarz-Weißen unmöglich.
Bezirksliga 2024/25SV Nierfeld 1929
Neid ist es nicht. Aber erstaunt ist Nierfelds Trainer Dirk Scheer schon darüber, was für „Supertransfers“ andere Vereine aus der Bezirksliga stemmen. „Man wundert sich, was möglich ist“, so Scheer.
Bei den Schwarz-Weißen aus Nierfeld muss man da kleinere Brötchen backen. Als Königstransfer bezeichnet Scheer den neuen Torwart Niklas Maubach von der SG Voreifel. „Das ist ein Eins-zu-eins-Tausch für Marc-André Virnich. Niklas ist einer der besten Keeper der Liga“, so der Trainer, der das als Ex-Torwart gut einschätzen können sollte.
Allerdings gibt es noch ein kleines Manko: Maubach brach sich in der Vorsaison die Hand – ausgerechnet gegen Nierfeld. Mit Blessur parierte er in der Partie sogar noch zwei Strafstöße. „Wenn wir Glück haben, kann er am ersten Spieltag wieder spielen. Ansonsten haben wir mit David Stork aus der zweiten Mannschaft einen guten Vertreter.“
Trainer des SV Nierfeld setzt viel Wert auf Ausdauer und Robustheit
Ein Tausch sei auch Mory Kaba, der aus der zweiten Mannschaft kommt und den nach Mechernich abgewanderten Dennis Küpper ersetzen soll. „Mory ist defensiv sogar stärker“, sagt Scheer. Die beiden weiteren externen Neuzugänge, Nils Hahn (SG Nordeifel) und Marlon Vogt (SG Keldenich/Scheven) hätten Riesenpotenzial. Fraglich sei aber, wie schnell beide den Sprung in die Bezirksliga schaffen. „Wir müssen uns ein halbes Jahr bis ein Jahr geduldig zeigen“, so Scheer.
Notgedrungen setzt Nierfeld ansonsten auf Spieler aus der Reserve und der Jugend. „Es macht Bock, mit den jungen Wilden zu arbeiten. Den Spielern aus der Zweiten muss ich aber noch ein wenig die Schlaksigkeit und das Tiki-Taka austreiben“, berichtet der Trainer. Denn schön spielen können andere. „Bei uns zählt die Leidenschaft, dass man sich nie aufgibt. Wenn man 120 Minuten Vollgas geben kann, dann kannst du auch in der 90. Minute noch Tore schießen“, so die Scheer'sche Philosophie.
Der Trainer legt deshalb viel Wert auf Ausdauer und Robustheit – und auf Moral und Kameradschaft. Genau diese Werte zeigte das Team in der vergangenen Spielzeit. „Mit Talent und Moral haben wir es allen gezeigt“, ist Scheer stolz auf das Geleistete.
Nierfelds Trainer Dirk Scheer: „Wir versuchen, die Klasse zu halten“
Allerdings weiß er auch, dass Nierfeld wie in der vergangenen Saison zu den Abstiegskandidaten zählt – laut Scheer mit Kerpen, Ahmen, Dahlem, Bessenich, Wißkirchen und Lendersdorf. „Wir versuchen, die Klasse zu halten – am liebsten aber zwei, drei Wochen früher als letztes Jahr“, so Scheer. Ein Abstieg selbst sei aber auch kein Beinbruch, auch wenn dann Spieler wie Yannick Lenhard, Covenant Smart oder Tomas Delcio Mateus kaum zu halten wären.
Wie fast alle Eifeler Vereine hat Nierfeld es schwer, Spieler zu einem Wechsel zu überzeugen. „Es gibt keine eigenen Jugendmannschaften mehr, nur noch Fusionen“, so Scheer. Und auch bei den Senioren gibt es immer mehr Spielgemeinschaften, siehe neu die SG Hellenthal und die SG Rinnen/Sistig/Krekel. Wie der Coach bestätigt, war eine solche auch mit der SG Oleftal schon weit fortgeschritten, scheiterte für diese Spielzeit aber. „Wir müssen nachdenken, wie wir überleben können“, so Scheer.
Der Kader des SV Nierfeld
Tor: Niklas Maubach, Vincent Rick, David Stork.
Abwehr: Felix Klinkhammer, Thomas Nonnen, Julian Schlag, Covenant Smart, Eugen Stier, Tim Wagner.
Mittelfeld: Luca Bläser, Oleksandr Chornyi, Nils Hahn, Niclas Hampel, Khoren Injabaryan, Mory Kaba, Stephen Kinnen, Jonas Küpper, Yannick Lenhard, Mervilla Lomba.
Angriff: Tomas Delcio Mateus, Marcel Maus, Leon Kilian Mertens, Sven Pohl, Yannick Schorn, Christian Uche, Marlon Vogt.
Trainer: Dirk Scheer, Jürgen Hallmann (Co-Trainer), Vincent Rick (Co-Trainer).