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Fußball-LandesligaDer TuS Zülpich hat gegen Kurdistan Düren kein Elfmeter-Glück

Lesezeit 4 Minuten
Ein Fußballer behauptet einen Ball vor einem Gegner - und hält diesen auch mit den Händen auf Abstand.

Behauptet sich gegen den Siegtorschützen Gerard Sambou: Noel Huschke.

Gegen Kurdistan Düren lässt der Landesliga-Aufsteiger Zülpich wenig zu, hat dann aber das alte Problem: Er vergibt zu viele Chancen.

TuS Chlodwig Zülpich – SV Kurdistan Düren 0:1 (0:0). Der überschwängliche Jubel der Gäste, die ihren Siegtorschützen Gerard Sambou – auch vor Freude über dessen ersten Saisontreffer – mehrfach in die Luft wirbelten, drückte aus, wie hoch diese ihren Erfolg beim Aufsteiger einschätzten. Zülpich, das erneut ohne zahlreiche potenzielle Stammkräfte auskommen musste und dennoch überzeugte, hat sich in kürzester Zeit enormen Respekt in der Liga verschafft.

Trainerstimmen: Kurdistans Thomas Graf äußerst Respekt vor Zülpich

Die Wertschätzung dem Kontrahenten gegenüber brachte Dürens Trainer Thomas Graf zum Ausdruck: „Die Zülpicher haben mit Spielern wie Leßenich, Große oder Ohrem eine gute Mannschaft und hatten bis zu dieser Partie nicht umsonst erst zweimal verloren. Ich bin sehr froh, dass wir uns nach der Pause gesteigert haben und Sambou genau zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat.“ Sein Kollege David Sasse erklärte: „Die Jungs haben taktisch ein Riesenspiel gemacht und auch ansonsten alles rausgehauen. Das einzige, was ich ihnen vorwerfen könnte, ist die Tatsache, dass wir aus unseren ersten zwei bis drei Möglichkeiten nichts gemacht haben.“

Luca Ohrem hat zwar den Ball im Blick, sein Gegenspieler dafür Ohrem im Klammergriff.

Hatte einen schweren Stand gegen den erfahrenen früheren ETSC-Spieler Salifu Krubally: Luca Ohrem.

Klare Strategie: Matchplan des Aufsteigers ging voll auf

Aufgrund der zahlreichen Ausfälle sah der Matchplan der Heimelf vor, dem spielstarken Rivalen hohe Ballbesitzanteile in dessen Hälfte zu gewähren, den Raum zwischen der Mittellinie und dem eigenen Strafraum jedoch so zu verdichten, dass dieser zu langen Pässen in die Spitze gezwungen wird. Diese Strategie erwies sich im ersten Durchgang als Volltreffer. Der SV Kurdistan verlor im Aufbau schnell die Geduld und spielte immer wieder hohe Diagonalbälle, die eine leichte Beute der im Luftkampf klar überlegenen Innenverteidiger Georg Salmon und Lucas Carell wurden.

Unglücklich im Abschluss: Zülpich ließ große Chancen liegen

Die beiden Defensivspezialisten hätten ihre starke Leistung krönen können, wenn sie vor der Pause in der finalen Aktion vor dem gegnerischen Gehäuse genauso präzise gearbeitet hätten. Aber nach den messerscharf in den 16er getretenen Standards von Nico Berekoven agierte das Duo per Kopf jeweils unglücklich, wobei Carell, der das Aluminium traf, nur wenige Zentimeter zum Torerfolg fehlten. Zuvor hatte er aus sechs Metern, ebenfalls nach einer Ecke, bereits knapp über den Kasten geschossen. Die erste gute Gelegenheit der Begegnung hatte Luca Ohrem vergeben, als er aus aussichtsreicher Position 17 Meter vor dem Ziel rechts am Pfosten vorbeischoss.

Ein Fußballer lächelt und greift sich mit der Hand an den Kragen des Trikots.

War der Spieler des Spiels auf Zülpicher Seite: Nico Berekoven.

Selten unaufmerksam: Zülpicher Abwehr ließ kaum etwas zu

Der eindrucksvollste Beleg für die hervorragende Abwehrarbeit der Gastgeber: Erst nach über einer Stunde gelang es Inan Naki mit einem genialen Ball in die Tiefe, die TuS-Viererkette zum ersten Mal auszuhebeln. Danach folgte eine kurze Schwächephase, in der die Zülpicher weitere Chancen für Naki und Sambou zuließen, die folgenlos blieben. Dies änderte sich in der 69. Minute. Nachdem Kapitän Salmon behandelt werden musste, herrschte bei einem Einwurf für einen kurzen Moment Unaufmerksamkeit, die der Torschütze zu einer schnellen Drehung und einem trockenen Abschluss ins kurze Eck nutzte.

Pfiffe blieben aus: In drei Situationen hätte es Strafstoß geben können

Die Niederlage der Platzherren war unter dem Strich auch deshalb vermeidbar, weil es in drei Szenen durchaus einen Strafstoß für den Neuling hätte geben können. Der frühere ETSC-Spieler Salifu Krubally traf Thomas Leßenich im Gesicht, Schlussmann Philipp Kabil erwischte Luca Ohrem wohl leicht am Fuß und Kapitän Haydar Kilic berührte den Ball nach einem missglückten Befreiungsschlag mit dem Arm. Keine der Aktionen war ein absoluter Muss-Elfmeter, aber in der Summe hätten sich die Gäste über einen Pfiff nicht beschweren dürfen. Als die Emotionen an der TuS-Bank und auf dem Feld schließlich hochkochten, reagierte der Referee gut und schickte die Teams zur Abkühlung in ihre Strafräume. Von diesem Moment einmal abgesehen, verlief das Duell über weite Strecken ausgesprochen fair. Die erste Verwarnung gab es erst nach dem Seitenwechsel für Constantin Pennartz, der am Trikot gezogen hatte.

Spieler des Spiels: Nico Berekoven überzeugte als Ballverteiler

Der 26-Jährige war im Zülpicher Mittelfeld ein umsichtiger Ballverteiler und strahlte dank seiner guten Technik viel Ruhe aus. Die Eckbälle des Linksfußes waren wie immer brandgefährlich und hätten bei konsequenterer Verwertung zum Erfolg führen können.


Erftstadt-Lechenich gelingt nach Rückstand noch der Ausgleich

SV Breinig Breinigerberg - SC Germania Erftstadt-Lechenich 2:2 (2:0). Das Landesliga-Schlusslicht Erftstadt-Lechenich beweist gegen Breinig Moral und kommt nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit zurück und holt noch einen Punkt. „Es war ein supergutes Spiel von meinen Jungs“, sagte Germania-Trainer Karsten Kochems.

Nur in den ersten 30 Minuten sei man zu ängstlich aufgetreten. Das 0:1 durch Joseph Richard Mbuyi (17.) habe man sich selbst aufgelegt. Mbuyi erzielte eine Viertelstunde später auch das zweite Breiniger Tor. Danach steigerte sich Lechenich. „Wir waren in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit fast auf Augenhöhe“, so Kochems.

Doch dann hatte der SC-Trainer nur noch Lob für seine Spieler übrig. Durch zwei „schön herausgespielte Tore“ durch Yann Nguemo (58.) und Pascal Schiffer (62.) schaffte man noch den verdienten Ausgleich. Wir hatten sogar noch die Möglichkeit aufs 3:2, aber das wäre zu viel des Guten gewesen, so Kochems. In den nun folgenden beiden Heimspielen am Donnerstag gegen Düren II und am Sonntag gegen Teveren will man endlich gewinnen, „um etwas Bewegung in den Tabellenkeller zu bekommen“, so Kochems.