AboAbonnieren

PokalIm Halbfinale war Bayer Leverkusen für die JSG Erft Euskirchen eine Nummer zu groß

Lesezeit 3 Minuten
Zwei A-Jugend-Fußballer der JSG Erft Euskirchen und von Bayer Leverkusen kämpfen um den Ball.

War für JSG-Spieler Benedikt Müller (r.) in dieser Szene eine Nummer zu schnell: Nationalspieler David Widlarz.

Die 0:7-Niederlage der Euskirchener A-Jugend-Fußballer gegen den Bundesligisten vor 400 Zuschauern war verdient, fiel aber etwas zu hoch aus.

FVM-Pokal: JSG Erft Euskirchen – Bayer Leverkusen 0:7 (0:2). Die Reise der A-Junioren der JSG Erft Euskirchen ist im Halbfinale des FVM-Pokals zu Ende. Nach dem Überraschungserfolg im Viertelfinale gegen den Bundesligisten Alemannia Aachen war Bayer Leverkusen nun vor etwa 400 Zuschauern in Kuchenheim eine Nummer zu groß. Trotz der letztlich deutlichen Pleite hat sich der JSG-Erft-Nachwuchs teuer verkauft, zumal die Niederlage drei Tore zu hoch ausfiel.

Bayer Leverkusen lief mehr oder weniger mit der vollen Kapelle auf und nahm die JSG Erft ernst. Mit Anton Bäuerle, Reno Münz und David Widlarz standen allein drei Jugendnationalspieler auf dem Kunstrasen. Und mindestens bei Münz stehen die Chancen gut, dass er in der kommenden Saison im Fernsehen zu sehen ist. Der 18-jährige Innenverteidiger unterschrieb jüngst einen Profivertrag beim Zweitligisten Greuther Fürth.

Bayer-Spieler kommen mit dem Bus der Profis nach Kuchenheim

Viele kleine Dinge. Da waren beispielsweise die JSG-Spieler, die mit ihren Eltern im Auto etwa eine Stunde vor dem Anpfiff in Kuchenheim ankamen. Die Werkself hingegen kam mit dem gleichnamigen Werkself-Bus, mit dem sonst auch schon mal die Profis unterwegs sind.

Der Bus der Bundesliga-Mannschaft von Bayer Leverkusen steht auf einem Parkplatz in Euskirchen.

Mit dem Bus der Profimannschaft kamen die A-Jugend-Spieler von Bayer Leverkusen zum Pokal-Halbfinale nach Kuchenheim.

Wenn der Bus von den Profis ist, dann darf auch die Ausrüstung nicht anders sein. So trug der polnische U19-Nationalspieler Widlarz Schienbeinschoner, die von der Größe und dem Schutzfaktor eher an eine einmal gefaltete Pommes-Pappschale erinnerten. Nationalspieler Florian Wirtz trägt eine ähnliche Größe, wie er jüngst im Interview verriet.

Bayer Leverkusen erzielt zwei Tore in zwei Minuten

Innerhalb von zwei Minuten sorgte die Werkself für klare Verhältnisse. Nach einem „Klatsch-tief-Spielzug“ über die linke Seite der JSG vollstreckte Anton Bäuerle zum 1:0. Zuvor war Widlarz kurz angetreten, bekam den Ball, ließ ihn klatschen, um dann direkt tief zugehen, wo der Ball millimetergenau hinkam. Klatsch-tief eben.

JSG-Torhüter Max Vonnahme liegt auf dem Fußballplatz in Kuchenheim am Boden.

Nach dem 0:2 lag JSG-Torhüter Max Vonnahme am Boden.

Beim 2:0 schoss Raoul Petak aus 16 Metern so genau, dass JSG-Torwart Max Vornweg wohl auch mit 2,20 Metern Körpergröße Schwierigkeiten gehabt hätte. Danach agierten die Hausherren geschickt und spielten sich immer wieder aus der Defensive heraus – für ein zwei Klassen tiefer agierendes Team sogar sehr beeindruckend.

Ein Viererschlag nach den Auswechslungen am Ende des Spiels

Als die Partie entschieden war, wechselte JSG-Trainer Christopher Kockerols fleißig durch. Dadurch kam es zwangsläufig zum Bruch – nicht, weil die Gastgeber qualitativ abfielen, sondern weil die Struktur aufgebrochen wurde. Und bevor sich die wieder gefunden hatte, erzielten die Gäste vier Treffer. „Die Jungs hatten sich ihren Einsatz verdient. Daher nehme ich die Treffer auf meine Kappe, aber ich wollte ihnen das Erlebnis gönnen“, so Kockerols.

Fünf Jugendfußballer in schwarz-roten Trainingsanzügen stehen auf der Platzbegrenzung in Kuchenheim und halten sich an einem Tor fest, um das Spiel der A-Jugend gegen Bayer Leverkusen zu sehen.

Auch aus luftiger Höhe wurde das Spiel verfolgt.

Das sagt JSG-Erft-Trainer Christopher Kockerols

„Im Vergleich zu Aachen war das ein ganz anderes Level. Die Jungs von Bayer sind Maschinen. Die arbeiten über 90 Minuten alles super intensiv weg. Allein wie sie physisch zu Werke gehen, das war für uns als Bezirksligist schon hart, ist aber in der Bundesliga an der Tagesordnung. Daher war die Linie des Schiedsrichters top. Und körperlich sind die halt alle auf einem anderen Level. Das war unabhängig vom spielerischen schon krass“, so Kockerols.

Die Aufstellungen

JSG Erft: Vornweg, Bey, Halilic, Celaj, Rick, Jashanica (85. Rubert), Urbanek (85. Ibdah), Wylegala (85. Wylegala), Krämer (70. Heine), Müller (87. Al Mohamad), Eckert.

Bayer Leverkusen: Oleniak, Bäuerle (46. König), Widlarz (46. Pesch), Zirkzee, Ferati, Yörük, Münz (46. Da Silva Fernandes), Kister (61. Camara), Dhouib, Petak, Eichie.