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FVM-PokalSo geht die JSG Erft 01 Euskirchen ins Duell mit dem 1. FC Düren

Lesezeit 5 Minuten
Das Bild zeigt zwei Fans, die dem Regen beim kleinen Pokalfinale trotzen. Sie stehen an einer Bierbude.

Ein paar Zuschauer mehr als beim verregneten kleinen Finale des Kreispokals im August sollten es am Mittwoch schon sein.

Die JSG Erft Euskirchen trifft im FVM-Pokal auf den 1. FC Düren – ein Duell David gegen Goliath. Der TuS Zülpich ist hingegen favorisiert.

Die richtige Vorfreude will bei Wilhelm Schlipp nicht aufkommen. „Die Vorbereitung auf das Spiel war schon enorm“, sagt der Vorsitzende der JSG Erft 01 Euskirchen. Da spielt ein Bezirksliga-Aufsteiger gegen ein Regionalliga-Spitzenteam und die Lust auf das Duell mit dem 1. FC Düren hat keine zehn von zehn auf der Vorfreudeskala? Vielleicht, so Schlipp, liege es daran, dass man nicht abschätzen könne, was am Mittwoch, 18 Uhr, in Kuchenheim abgehe.

„Wir haben hundertmal in die Glaskugel geschaut. Das Ergebnis war immer ein anderes“, sagt der JSG-Chef, der damit nicht das Sportliche meint. Für den Bereich ist Trainer Stephan Reimer zuständig, der mit einem kleinen Augenzwinkern sagt: „Eigentlich hatte ich mir Alemannia Aachen als Gegner gewünscht. Aber der 1. FC Düren ist natürlich auch nicht ganz so schlecht.“

JSG Erft: Spieler und Trainer fiebern Spiel gegen den 1. FC Düren entgegen

Der Übungsleiter fiebert dem Vergleich mit dem Regionalliga-Primus genauso entgegen wie seine junge Mannschaft. Bereits bei der Auslosung der ersten Runde des Verbandspokals, die der Bezirksliga-Aufsteiger live mitverfolgte, war der Jubel über das Los groß gewesen. Wann bekommt man als Amateur-Fußballer auf diesem Niveau schon mal die Gelegenheit, gegen ein Team anzutreten, dass gerade an der Schwelle zur 3. Liga steht? „Wir freuen uns riesig, denn so eine Partie spielen die meisten vielleicht nur einmal in ihrem Leben. Jetzt heißt es, einfach nur Spaß zu haben, das Spiel zu genießen und ein gutes Bild für den Verein abzugeben“, berichtet Reimer.

Seine Erwartungshaltung hält sich in Grenzen, zu klar erscheinen die Kräfteverhältnisse. Selbst für den Fall, dass der Spitzenreiter der Regionalliga West, wovon auszugehen ist, zunächst nicht in stärkster Besetzung auflaufen wird – der Drei-Klassen-Unterschied ist nicht wegzudiskutieren. „Wir wollen ihnen das Leben schwer machen, aber mit einem Weiterkommen rechnet niemand bei uns. Alles unter 0:10 wäre ein achtbares Ergebnis“, bleibt Reimer bescheiden.

Wir wollen ihnen das Leben schwer machen, aber mit einem Weiterkommen rechnet niemand bei uns. Alles unter 0:10 wäre ein achtbares Ergebnis.
Stephan Reimer, Trainer der JSG Erft Euskirchen

Der Coach möchte möglichst vielen seiner Akteure zu Einsatzminuten verhelfen, denn selbstverständlich will jeder gerne zumindest ein kleines bisschen am Saisonhighlight beteiligt sein. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen Kölner Fans im Kader der JSG, schließlich stehen im gegnerischen Aufgebot mit Adam Matuschyk und Christian Clemens zwei frühere FC-Profis. „Ich hoffe, dass außer Luke Bungart und Julian Riße alle Jungs mitwirken können. Auch ein Comeback von Luc-Seal Roggendorf halte ich nicht für ausgeschlossen“, erläutert Stephan Reimer.

Auch Wilhelm Schlipp rechnet sich in sportlicher Hinsicht nichts aus. Die Frage nach der zu erwartenden Zuschauerzahl lässt er offen. „Wenn wir 400 Zuschauer haben, werden wir sehr zufrieden sein“, sagt er dann doch. Wie viele sich das auf dem Papier ungleiche Duell zwischen Spielern, die vor zwei Jahren noch in der Kreisliga B gekickt haben, und beispielsweise Christian Clemens, der vor drei Spielzeiten in der Bundesliga für den 1. FC Köln aufgelaufen ist, sehen werden, dürfte auch vom Wetter abhängen.

FVM-Pokal: Ein Grillfetischist und Glühwein bei der JSG Erft

Und davon, wie viele sich nicht darüber wundern, dass an Allerheiligen Fußball gespielt werden darf. „Für mich war Allerheiligen ein stiller Feiertag. Ich wusste bis zur Auslosung gar nicht, dass man dann spielen darf“, so Schlipp. Darf man. Zumindest ab 18 Uhr. Wenn das Duell an einem Sonntag stattgefunden hätte, wäre man sicher an die 400 Zuschauergrenze herangekommen. Vielleicht klappt es aber auch an einem nasskalten Mittwochabend.

Allein schon, weil die Dürener mit Unterstützung anreisen werden. Etwa 200 Fans hat Teammanager Bernd Virnich bei einem Vorabgespräch in Kuchenheim angekündigt. Dabei ging es aber nicht nur um die mögliche Zuschauerzahl, sondern auch um Dinge rund um Sicherheit und Infrastruktur. So muss die JSG nach Empfehlung des Regionalliga-Sicherheitsbeauftragten etwa sieben Ordner stellen: beispielsweise einen am Eingang zur Taschenkontrolle, zwei an den Reservebänken und einen, der den Schiedsrichter zur Umkleide begleitet.

Um den Zuschauern bei möglichem nasskalten Wetter Erwärmendes anzubieten, wenn das Spiel nicht dazu beitragen sollte, wird die JSG Erft einen Bierwagen aufstellen. Zusätzlich wird es laut Schlipp einen Verkauf am neuen Sportlerheim geben. Dort wird unter anderem Grillfetischist Rolf Spilles, wie Vorstandskollege Schlipp den Geschäftsführer liebevoll nennt, stehen und Würstchen drehen. Denkbar ist auch, dass es Glühwein geben wird. Aber auch den nur indirekt, aus dem etwa 480.000 Euro teuren Bau heraus.

Geplant ist Schlipp zufolge, dass das Sportlerheim inklusive Duschen spätestens zur neuen Spielzeit fertig ist. Aktuell muss laut dem JSG-Chef im Auftrag des Zentralen Immobilienmanagements der Stadt Euskirchen (ZIM) der Kanal neu berechnet werden, weil das Wasser des Nassbereichs in den bestehenden Kanal unter der alten Kuchenheimer Turnhalle fließen wird. Ob der das Wasser aus dem Sportlerheim aufnehmen kann, müsse noch geprüft werden.

Das Spiel in Kuchenheim beginnt am Mittwoch, 1. November, um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Parkplätze stehen an der Münsterstraße 22, auf dem Schulhof der Matthias-Hagen-Schule, zur Verfügung.


TuS Zülpich empfängt Kreisligisten aus Heinsberg

Auch weitere Vereine aus dem Fußballkreis Euskirchen sind am Mittwoch gefragt. Kreispokalsieger TuS Zülpich empfängt Germania Hilfarth aus der Kreisliga Heinsberg. Der Bezirksligist hat als Titelträger Heimrecht, obwohl er klassenhöher spielt. Anstoß auf dem Kunstrasen an der Blayer Straße ist um 18 Uhr.

Der von Zülpich im Kreispokalfinale besiegte SC Erftstadt-Lechenich muss zum Germania-Duell nach Eicherscheid, Bezirksligist aus der Gemeinde Simmerath.

Im Frauen-Verbandspokal muss der TuS Zülpich als Kreispokal-Zweiter ein Playoff-Spiel bestreiten. Die Partie gegen den Landesligisten Eintracht Kornelimünster (Stadtteil von Aachen) findet aber erst am Mittwoch, 8. November, 20 Uhr, in Zülpich statt.