Bezirksliga Staffel 3Hambach und Nierfeld liefern Fußballkampf statt Kunst
Niederzier-Hambach – Bezirksliga Staffel 3: Hambacher SV – SV SW Nierfeld 0:0. Nur einen Steinwurf entfernt vom Tagebau, in dem seit Ende der 70er-Jahre riesige Schaufelradbagger nach Braunkohle graben und der 2018 durch die Proteste von Klima-Aktivisten in den Medien dauerpräsent war, trägt der Bezirksligist aus Hambach seine Heimspiele aus.
Im Stadion Sophienhöhe – einer ausladenden Sportanlage mit einem ebenso gewaltigen Rasenplatz, der von einer holprigen Aschenbahn umgeben wird – scheint in den letzten Jahrzehnten die Zeit stehen geblieben zu sein. Abgesehen von einer kleinen überdachten Tribüne mit lediglich zwei blauen Sitzreihen, die zwischenzeitlich hinzugebaut wurde, mittlerweile allerdings ihre besten Tage auch schon wieder hinter sich hat, hat sich auf den ersten Blick nichts verändert.
Neuer Kunstrasenplatz
Wandert der Kopf des Betrachters jedoch weiter, sieht man hinter dem Klubheim bislang unbekannte Flutlichtmasten aufragen. Diese umranden den neuen Kunstrasenplatz, der bis auf die noch fehlenden Fangzäune und Tore fertiggestellt ist und auf dem in Kürze die ersten Bälle rollen werden.
Weil die Maße des Spielfeldes denen der Nierfelder Kloska-Arena verblüffend ähnlich sind, wären die Schwarz-Weißen wahrscheinlich liebend gerne die Premieren-Gäste gewesen, doch auch auf natürlichem Untergrund schlug sich das Team aus der Eifel ordentlich. „Ein Punkt, mit dem wir den Konkurrenten im Abstiegskampf auf Abstand halten, war unser Mindestziel. Das haben wir erreicht und können deshalb zufrieden sein“, analysierte Trainer Dominik Peiffer, der seine Spieler am Rand lautstärker als sonst antrieb.
Kurzfristiger Platzwechsel sorgt für Mechernicher Unmut
Euskirchener TSC – Hilal Maroc Bergheim 1:4 (0:1)
„Heute war mehr drin. Wir haben drei Treffer durch Standards kassiert und sind selbst mehrmals unbedrängt auf das gegnerische Tor zugelaufen“, ärgerte sich Trainer Hartmut Pitten. Lamine Camara traf zum 1:1 (52.). (bra)
TSV Düren – TuS Mechernich 4:2 (1:0)
„Wir sind erst um 13.30 Uhr darüber informiert worden, dass wir nicht wie angekündigt auf Asche, sondern auf Rasen spielen“, berichtete ein enttäuschter TuS-Coach David Kremer. Die „katastrophale Defensivleistung“ seiner Elf, die ohne passendes Schuhwerk Standprobleme hatte und für die Marcus Georgi zweimal traf, wollte er damit aber nicht entschuldigen. (bra)
Germania Lich-Steinstraß – SV Frauenberg 5:0 (2:0)
Der Wunsch von SVF-Trainer Sebastian Kaiser, den Tabellenführer nicht in Bestform und selbst einen perfekten Tag zu erwischen, erfüllte sich nicht. Der dreifache Torschütze Hussein Alawie stellte die Deckung vor unlösbare Aufgaben. „Die Niederlage gegen einen Gegner dieses Formats ist kein Problem, ab nächster Woche geht es in die entscheidenden Duelle“, so Kaiser. (bra)
TuS Zülpich – GA Habbelrath-Grefrath 4:2 (3:1)
Für den gesperrten David Sasse sprangen Defensiv-Akteure als Torschützen in die Bresche. Georg Salmon (2) und Alex Ems erzielten drei Treffer, zudem war Marco Podolski beim verdienten Heimsieg erfolgreich. Nach dem frühen Rückstand benötigte der TuS ein wenig, um in die Spur zu finden, doch dann gelang ein toller Zwischenspurt auf 4:1. Die Gäste trafen kurz vor Schluss. (bra)
SV Sötenich – RW Ahrem
Aufgrund einiger Corona-Fälle in Reihen der Gastgeber wurde die Partie auf den 21. Mai verlegt.
Bedeutsames Kellerduell
Die verbale Unterstützung war kein Zufall, denn der Coach wusste um die Bedeutung des Kellerduells. Nach dem wichtigen 5:2-Erfolg vor wenigen Tagen gegen die SG Voreifel galt es, den Rückenwind nicht wieder zu verlieren. Dies gelang dem SVN, auch wenn gerade in der ersten Hälfte nicht alles funktionierte.
„Wir haben im Mittelfeld zu hoch gestanden und Hambach dadurch einige Male zu Kontern eingeladen“, kritisierte Peiffer. Drei oder vier respektable Gelegenheiten besaß die Heimelf vor der Pause, während sich die Offensivkräfte in Schwarz zu zögerlich präsentierten und Hambachs Schlussmann ohne ernsthafte Prüfung blieb.
Zwei Chancen für Patt
Nach dem Seitenwechsel ging von Maxi Patt, der mit einem Freistoß knapp scheiterte und wenig später in zentraler Position den Ball nicht richtig erwischte, die größte Torgefahr aus. Die Gastgeber tauchten wesentlich seltener vor dem Nierfelder Gehäuse auf, hätten bei zwei aussichtsreichen Situationen aber durchaus einen Treffer erzielen können.
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Ansonsten verlief die Begegnung ähnlich hektisch und fehlerhaft auf beiden Seiten wie im ersten Abschnitt und lebte vor allem von der Intensität in den direkten Duellen, nicht von der spielerischen Qualität. Einen Vorteil konnte sich keiner der beiden Rivalen erkämpfen, sodass es am Ende bei der verdienten Nullnummer blieb.
Nierfeld: Virnich, Bentata, Spies, Patt, Post, Anderson, J. Küpper (90.+1 Herbrand), Zimmer, Langen (66. Kinnen), Diederichs (66. Kesen), Pohl.