Handball-NordrheinligaTV Palmersheim besiegt den VfL Gummersbach
Euskirchen-Kuchenheim – B-Junioren-Nordrheinliga: TV Palmersheim – VfL Gummersbach 31:22 (15:11). Dieser Sieg ist etwas ganz Großes. Er ist herausragend. Mit ein wenig Übertreibung vielleicht sogar gigantisch. Auf jeden Fall ein dickes Ausrufezeichen. Die Nachwuchshandballer des TV Palmersheim – die Jungs vom Dorf, wenn man so will – haben eindrucksvoll den VfL Gummersbach bezwungen. Einen Verein, dessen Talente in einer Akademie – einem Nachwuchsleistungszentrum mit Sportinternat – ausgebildet werden.
Das Wichtigste zuerst
Der Sieg gegen den bis dahin verlustpunktfreien VfL Gummersbach ist verdient. Er ist es sogar in dieser Deutlichkeit. Palmersheim überzeugte mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Defensiv stand der TVP stabil und raubte den Gästen von der ersten Minute an den Nerv. Vorne war er zielstrebig, variabel und voller Entschlossenheit.
Jeder für jeden
Die neun Feldspieler des TVP hatten alle ihren Anteil am klaren Überraschungssieg. Hinten war Lino Rübenach der starke Rückhalt im Tor. Der TVP spielte eine variable Deckung und schaffte es, die Gäste ideenlos aussehen zu lassen. Vorne zeigte Palmersheim Willen und holte mehrfach die zweiten Bälle, die zum Erfolg führten. Jede gelungene Szene wurde auf der Platte und auf der mit fast 100 Zuschauern gut besuchten Tribüne frenetisch bejubelt.
Handball-Ergebnisse
Siege von Palmersheim und Euskirchen
Verbandsligist TV Palmersheim hat das Derby gegen den TV Rheinbach II mit 29:22 (15:8) gewonnen. Der Sieg, der wichtig für die Moral ist, hat keine Auswirkungen auf die Tabelle, da Palmersheim in ein paar Wochen in der Meister- und Rheinbach in der Abstiegsrunde starten wird. „Wir haben heute eine starke erste Halbzeit gespielt und defensiv überragend gearbeitet“, sagte TVP-Trainer Peter Trimborn zufrieden. Mit einer Phase nach der Pause war er dann nicht ganz einverstanden. Rheinbach kam aber nur kurz ran, bevor Palmersheim sich auf seine Stärken konzentrierte und verdient die Punkte einfuhr.
Bester Werfer war einmal mehr René Lönenbach mit 16 Toren. Trimborns Sonderlob holte sich aber Jannis Grevelding (21) ab. „Der Junge ist trotz seines jungen Alters schon richtig weit. Er reißt wichtige Lücken, holt viele Siebenmeter raus und davon profitieren alle Jungs im Team“, sagte Trimborn.
Auch Landesligist HSG Euskirchen gewann sein Heimspiel. Gegen die HSG Refrath/Hand II setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Tuitje mit 29:24 (19:12) durch. Der Grundstein zum Sieg lag in der starken Deckung im ersten Durchgang. „Wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt und verdient gewonnen“, sagte Tuitje. Für ihn waren Aaron Wilden im Tor und Jarl Schramm auf Halbrechts die Spieler, die herausstachen. Wieder einmal trafen alle Feldspieler ins Schwarze. Auch wenn der Gast das Ergebnis am Ende etwas freundlicher gestaltete, lag zu keiner Zeit ein Punktverlust der HSG in der Luft. „Wir sind gut gerüstet für das Spitzenspiel in Geislar, weil wir heute eine sehr gute Partie gezeigt haben“, sagte Stefan Tuitje zuversichtlich vor dem Gipfeltreffen am kommenden Wochenende. (roc)
Entnervte Gäste
Palmersheims Spielweise stellte die Gäste schon früh vor Probleme. Der VfL nahm beim Stand von 5:8 aus seiner Sicht nach zehn Minuten die erste Auszeit. Vor der Pause lagen die Nerven bei Gummersbach blank, als man wegen einiger Schiedsrichterentscheidungen wetterte. Sichtbare Unzufriedenheit, ein fliegender Zahnschutz und ein Faustschlag gegen die Hallenwand zeigten deutlich, dass der Favorit einer unerwarteten Klatsche entgegensteuerte.
Das sagt der Heimtrainer
Palmersheims Khalid Khan: „Wir trainieren seit drei Wochen in kompletter Stärke und haben dadurch ein ganz anderes Niveau erreicht. Die Mannschaft hat heute geschlossen überzeugt. In der Defensive lag der Schlüssel zum Erfolg, und das ist genau die Richtung, die wir gehen wollen. Lino im Tor hat bärenstark gehalten und Hussein Nasser Edine war heute an allen Ecken und Enden zu finden.“
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Das sagt der Gästetrainer
Gummersbachs Jan Schwenzfeier: „Palmersheim hat genau das gemacht, was wir wussten, aber emotional waren wir heute nicht dabei. Wir wussten, dass es hier schwer ist und auch die Halle ein Faktor sein wird, aber das war unsererseits enttäuschend. Mein Respekt geht an Palmersheim für diese starke Leistung.“
TV Palmersheim: Rübenach, Driesen, Nellner, Kluss (5/1), Osman (2), Wipperfürth (1), Sander (6/2), Kowalke (5), Sinaci (3), Simsek, Nzoikanua Domingos (1), Nasser Edine (8).