Verbandsligist besteht ZerreißprobeDer TV Palmersheim im Handball-ABC
- Das 30. Tor in jedem Handballspiel ist von enormer Bedeutung.
- Verein hat Fans Instrumente gespendet.
Palmersheim – Der TV Palmersheim ist mit einem Sieg gegen den MTV 1850 Köln II in die Meisterrunde gestartet. Das 32:18 (13:8) war ein souveräner Erfolg, bestehend aus einer Vielzahl an Faktoren, die im ganz eigenen Handball-ABC des TVP zu finden sind.
A wie Abwehr
„Im Angriff gewinnst Du Spiele, in der Abwehr Meisterschaften“, sagt TVP-Trainer Peter Trimborn. Eine Aussage, die ihn sein Leben lang schon begleitet und nur 18 Gegentore zuzulassen, zeigen deutlich wo der Schlüssel zum Erfolg an diesem Abend lag.
B wie Banner
Ein fast zehn Meter langes und gut einen Meter hohes rot-weißes Banner mit der Aufschrift TV Palmersheim hängt seit dieser Saison bei den Spielen des TVP. Es soll symbolisch und farbenfroh dazu beitragen, dass die Palmersheimer jede Halle zu einem rot-weißen Heimspiel werden lassen.
C wie Chancenverwertung
Die Chancenverwertung war recht gut. Nur wenige Bälle verfehlten ihr Ziel, sodass die Ausbeute in der Offensive recht ordentlich war.
D wie Dreißigstes Tor
Am Samstagabend gegen 20:45 Uhr war es wieder soweit. Der dreißigste Treffer wurde erzielt und das bedeutet, dass der Torschütze – Paul Blesse – bei nächster Gelegenheit der Mannschaft eine Kiste Kaltgetränke ausgeben muss.
E wie Eigentor
Sehr selten unterläuft einem Feldspieler ein Eigentor. Peter Bieg vom MTV Köln passierte dieses kurz nach der Pause, als er mit seiner Hand in einen Passversuch von René Lönenbach griff und den Ball ins eigene Tor beförderte. Der Treffer zum 18:11 wurde Lönenbach zugeschrieben.
F wie Feiern
Mit Jubelkreis, Laola-Welle und Humba-Humba-Täterää lassen sich die Spieler ausgiebig nach den Siegen feiern, bevor sie sich an der Theke unter das Volk mischen.
G wie Genialität
Stephan Sodies, der Oldie im Team, ist ein raffiniertes Schlitzohr. Wieder einmal ergaunerte er den Ball, als er beim Spielaufbau des MTV von der Bank aus kommend, diesen abgriff. Nicht das erste Mal, dass diese Schläfrigkeit einer gegnerischen Mannschaft sofort wieder zum Ballgewinn und meist zum schnellen Tempogegenstoß für Palmersheim führt.
H wie Heimstärke
Sieben Heimspiele hat der TVP in dieser Saison ausgetragen und alle sieben haben sie gewonnen. Zu Hause ist Palmersheim eine absolute Macht.
I wie Intensität
Die erste Halbzeit war körperlich betont und sehr umkämpft. Es war beiden Teams anzusehen, dass jetzt die Zeit der entscheidenden Wochen beginnen.
J wie Jetzt-erst-recht
Den Klassenerhalt hat Palmersheim mit der Qualifikation zur Meisterrunde sicher. Es ist aber deutlich zu spüren, dass sie jetzt noch mehr wollen. Mit der Einstellung und dem Willen von Samstag wird der TVP ein gewaltiges Wort im Aufstiegskampf mitreden.
K wie Kempa
Es gibt Spiele, da gelingt einfach alles. René Lönenbachs Tor zum 24:14 war ein Treffer der Superklasse. Das Zuspiel in den Sechsmeterraum, in welchen Lönenbach hineinsprang und in der Luft auf das Tor warf, sorgte für völlige Extase auf der Platte und auf den Rängen.
L wie Leidenschaft
Mit Leidenschaft und Herzblut bestreitet der TVP seine Spiele. Fast alle Feldspieler die gegen Köln zum Einsatz kamen, trugen sich in die Torschützenliste ein. Wer nicht spielt, der feuert das Team von der Tribüne aus an.
M wie Megaphon und Trommeln
Mit akustischer Unterstützung wird von der Tribüne aus angefeuert.
N wie Nils Schouren
Wochenlang war der Linkshänder verletzt. Sein Comeback hätte erfolgreicher kaum laufen können. Mit seiner enormen Sprungkraft, gepaart mit seiner Körpergröße ist der Rückraumspieler eine Waffe im Spiel des TVP. Gleich sieben Tore hat Schouren zum Sieg beigesteuert.
O wie ohrenbetäubender Lärm
Wenn der TVP verteidigt, dann kommt von der Tribüne ein lautes und langanhaltendes „Defense, Defense, Defense“. Etwa 30-40 Hardcore-Fans verwandeln die Peter-Weber-Halle in einen Hexenkessel. Davon lassen sich die anderen Zuschauer anstecken und zusammen treiben sie das Team nach vorn.
P wie Pflaster
Kreisläufer Lukas Königshoven wird im Spiel geschubst, gestoßen und dauerhaft körperlich bearbeitet. Dennoch ist er durchsetzungsstark und macht oft Kontakt mit dem Hallenboden. Dieses Mal war es das Kinn, welches leicht blutig wurde und welches mit einem Pflaster abgeklebt wurde, damit er wieder in das Spiel zurückdurfte.
Q wie Qualität
Diese hat der TVP zweifelsohne und verteilt sich auf viele Schultern. Das macht Palmersheim so unberechenbar und zeugt von einer gut ausgewählten Kaderstruktur.
R wie Rote Karte
Nils Schouren war in Durchgang zwei der Leidtragende von körperlicher Intensität. Die gut leitenden Schiedsrichter erkannten die robuste Gangart der Gäste früh und stellten einen gegnerischen Spieler, der zuvor bereits eine Zwei-Minuten-Strafe hatte, wegen seines Vergehens vorzeitig von der Platte.
S wie Siebenmeter
Gleich drei Siebenmeter in Folge schnappte sich Moritz Königshoven, der in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam. Da auch Nico Trimborn in Durchgang eins gleich zwei Siebenmeter an die Pfosten guckte, war die Ausbeute der Gäste mit nur drei von acht Siebenmetertoren recht beschaulich.
T wie Trikots
Gleich drei Palmersheimer Trikots gingen binnen der ersten fünf Minuten kaputt, weil der Gegner sie einer Zerreißprobe unterzog. Den Test haben die Trikots nicht bestanden.
U wie Unterhaltung
Selbst neutrale Zuschauer, die erstmals ein Handballspiel sehen sind begeistert. Die Mannschaft zeigt besten Handballsport und die Atmosphäre von den Rängen trägt zum schönen Sportabend bei.
V wie Verein
Die Entwicklung des TVP ist rasant. Die B-Junioren spielen eine überragende Nordrheinliga-Saison. Die Frauen kämpfen um den Aufstieg in die Landesliga und bei den Spielen wird sich gegenseitig unterstützt.
W wie Weicheier
Handball ist wahrlich nichts für Weicheier. Hier wird hart gearbeitet, sich aber jederzeit sportlich fair verhalten. Der Respekt vor den Schiedsrichterentscheidungen ist gegeben und geht mal ein Spieler hart zu Boden, dann gibt es aufmunternden Applaus vom Publikum.
Z wie Zusammenhalt
Selten das sich auf der Platte untereinander verbal angegangen wird. Die Handballfamilie zeigt deutlich, dass hier der Spaß am Spiel im Vordergrund steht.
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„Während des Spiels wird sich hart angegangen, aber danach trinkt man zusammen ein Bierchen“, sagt Palmersheims Trainer.