TischtennisHeinz Josef Wüst vom TV Kuchenheim erhält WTTV-Award

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Heinz Josef Wüst vom TV Kuchenheim ist ausgezeichnet worden.

Seit fast fünf Jahrzehnten engagiert sich Heinz Josef Wüst in der Tischtennisabteilung des TV Kuchenheim.

Seit fast 50 Jahren engagiert sich Heinz Josef Wüst in der Tischtennisabteilung des TV Kuchenheim. Dafür wurde er nun ausgezeichnet.

Heinz Josef Wüst ist ein stiller Star. Ein stiller Star für den TV Kuchenheim. Ein stiller Star, der nun mit dem erstmalig vergebenen WTTV-Award ausgezeichnet worden ist.

Die Liste der vom 65-Jährigen federführend organisierten Wanderpokal-Turniere, Corbillon-Cup-Team-Wettkämpfe, Ferienfreizeiten und Sommertrainingscamps ist lang. Sein Engagement während der vergangenen fast fünf Jahrzehnte im Verein, im Kreis Euskirchen, aber auch im Bezirk Bonn/Sieg und im Westdeutschen Tischtennis-Verband ist beeindruckend.

Seit 1973 Mitglied beim TV Kuchenheim

Der gebürtige Bonner, dessen Leidenschaft für Tischtennis eher aus der Not heraus geboren wurde, ist seit 1973 Mitglied beim TV Kuchenheim. „Angefangen habe ich jedoch bei Rot-Weiß Euskirchen mit Tennis. Das konnte man damals nur während der Sommermonate spielen, aber im Winter wollte ich auch etwas machen“, erinnert sich Wüst. So sei er auf die Idee gekommen, Tischtennis zu spielen. Seine Passion für den Sport ist bis heute ungebrochen. Es versteht sich fast von selbst, dass der Euskirchener immer noch aktiv Tischtennis und Tennis spielt.

Wüsts Engagement in der Vereinsarbeit seit 1976 entstand aus nicht ganz uneigennützigen Gründen. „Damals spielten nicht viele Leute beim TV Kuchenheim Tischtennis. Einige sind weggegangen, ich wollte aber unbedingt weiterspielen. Also habe ich mich darum gekümmert“, erklärt Wüst die Anfänge seiner Arbeit beim TV Kuchenheim. Aus „seinem Verein“ ist Wüst nicht mehr wegzudenken, hält er als Abteilungsleiter doch zu viele Bälle in der Luft. „Als Abteilungsleiter ist man mehr oder weniger für alles irgendwie verantwortlich“, erzählt Wüst. Trainingspläne werden erstellt, die Mannschaften für Wettkämpfe angemeldet, Hallenzeiten bei der Stadt Euskirchen beantragt.

Gemeinschaftssinn und Zusammengehörigkeitsgefühl

Groß geschrieben wird beim TV Kuchenheim neben dem sportlichen Aspekt auch der Gemeinschaftssinn, das Zusammengehörigkeitsgefühl. Grillfeste, Weihnachtsfeiern, Laufrunden. „Und Radtouren, natürlich mit Einkehr“, fügt Wüst lachend hinzu. Die Anlässe, sich außerhalb der Trainingszeiten zu treffen, machen das Vereinsleben aus. Im Mai geht es auf Vereinsfahrt in den Norden, nach Ostfriesland. Da gibt es wieder viel zu organisieren.

Seine Motivation sei der Spaß am Umgang mit Menschen, das gemeinsame Hobby, zusammen Sport zu machen. Besonders liege ihm die Jugendarbeit. Als Betreuer und Jugendtrainer habe er immer viele Berührungspunkte mit Kindern und Jugendlichen gehabt.

Vereinsarbeit hat sich verändert

An ein besonders hervorstechendes Ereignis in seiner langjährigen Vereins- und Verbandsarbeit könne er sich nicht erinnern. „Es sind immer die Dinge wichtig, mit denen man sich aktuell beschäftigt, sei es die Ferienfreizeit oder das Turnier, das man gerade organisiert“, führt der Euskirchener aus.

Natürlich habe die Vereinsarbeit sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Mannschaften werden heute per Mausklick bei Bezirk, Verband oder Kreis zum Spielbetrieb und zu Turnieren angemeldet. Trainings-, Spiel und Turnierpläne werden digital erstellt. „Früher wurden die Spielberichte mit der Schreibmaschine geschrieben und per Post verschickt. Das hat oft mehrere Tage gedauert. Damit die Ergebnisse am Montag in der Zeitung abgedruckt werden konnten, musste man diese der Redaktion am Sonntag telefonisch mitteilen“, berichtet Wüst. Heute könne man aktuelle Ergebnisse und Statistiken innerhalb kürzester Zeit im Internet abrufen. Click-TT, das Internetportal des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes, verzeichne Millionen von Aufrufen im Jahr.

Tragische Situation beim TV Kuchenheim

Dass die Corona-Pandemie dem Vereinssport stark zugesetzt hat, ist bekannt. Die Situation beim TV Kuchenheim sei tragisch gewesen. Besonders Kinder und Jugendliche habe es getroffen. „Sie konnten nicht mehr regelmäßig spielen, haben alle Turniere in der Jugend verpasst und deshalb aufgehört“, sagt der ehemalige Lehrer für Sport und Geografie. Die älteren Jugendlichen spielen jetzt im Erwachsenenbereich. Aufgabe sei es nun, neue Mitglieder zu werben. „Im Erwachsenenbereich sind viele neue Spieler hinzugekommen, die nach Corona wieder etwas machen wollen.“

Sollte Wüst einmal nicht in der Sporthalle anzutreffen sein, so befindet er sich auf hoher See. Er liebt es, mit Freunden auf Segeltour zu gehen. Kroatien, Griechenland, Dänemark, Schweden. „Die Organisation überlasse ich lieber den anderen. Ich habe erst vor 15 Jahren angefangen zu segeln“, sagt Wüst und schmunzelt.

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