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JugendfußballTrainer der JSG Erft Euskirchen zeigt sich selbstkritisch – „Waren kein Team“

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt Fußballtrainer Marcel Schmitz an der Seitenlinie. Er gibt mit einer Geste eine taktische Anweisung.

Marcel Schmitz trainiert in der kommenden Saison die A-Junioren der JSG Erft Euskirchen.

Die Bilanz von Marcel Schmitz, B-Junioren-Trainer der JSG Erft Euskirchen, fällt gemischt aus. Glanzlichter: die Spiele gegen Bayer und Viktoria.

Zwischen Lob und Lernprozess: Der B-Junioren-Trainer der JSG Erft 01 Euskirchen, Marcel Schmitz, durchlebte in der abgelaufenen Mittelrheinliga-Saison eine emotionale Achterbahnfahrt. Ein bisschen Wehmut schwingt in der Stimme des Übungsleiters mit, wenn er die vergangene Spielzeit Revue passieren lässt.

Mit viel Akribie stellte der B+-Lizenzinhaber eine Mittelrheinligatruppe rund um die verbliebenen zehn Spieler der Aufstiegsmannschaft 2022/23 auf die Beine. Als „Fußballromantiker“ setzte der Wahl-Satzveyer auf einheimische Spieler, also auf Spieler aus Vereinen des Kreises Euskirchen und solche mit JSG-Vergangenheit. Nicht nur fußballerisches Können, auch charakterliche Stärke sollten seine Spieler als Eigenschaften mitbringen. Seine Maxime: Auf dem Platz als Einheit auftreten, Stärke nach außen transportieren.

Viele Gründe für das schlechte Abschneiden der Mannschaft

Zwölf Monate später steht sein Team am letzten Spieltag mit 15 Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Die rote Laterne hatte die Schmitz-Elf am 19. Spieltag übernommen und bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben.

Als einen der Gründe für das schlechte Abschneiden seiner Mannschaft führt Schmitz die fehlende Umsetzung eines der aus seiner Sicht wesentlichen Aspekte für den Erfolg an: „Uns ist es nicht gelungen, als Team zusammenzuwachsen. Hier macht sich auch eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung bemerkbar. Du musst den Willen haben, als Einheit wachsen zu wollen, du musst Mannschaftsgeist beweisen. Aber natürlich nehme ich uns als Trainer auch nicht raus. Die abgelaufene Saison, mit der ich gar nicht zufrieden bin, war auch für uns lehrreich. Persönlich gesehen, war es meine schlechteste Saison als Trainer.“

JSG Erft: Drei Tore gegen Leverkusen ein kleiner Höhepunkt

Gerne erinnert sich der 32-Jährige an die positiven Momente: den umjubelten Last-Minute-Punktgewinn bei Viktoria Köln oder das David-gegen-Goliath-Spiel, als seine Schützlinge drei Tore gegen Bayer Leverkusen erzielten und sich einen unerwarteten Punkt erkämpften.

Schmitz: „Phasenweise ist es uns gelungen, gute spielerische Lösungen zu finden. Wir hatten unsere Momente. Eine Spielidee umzusetzen, braucht Zeit. Fußballerisch einen mutigen, offensiven Ansatz zu wählen, das war meine Devise. Nicht nur für unser letztes Saisonspiel gegen Aachen haben wir viel Lob und Anerkennung bekommen.“

War es die einzigartige Atmosphäre des Tivoli vor beeindruckender Kulisse oder die Tatsache, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, die aus den Spielern des Trainergespanns Marcel Schmitz/ Justin Dietsch im letzten Spiel noch einmal ihr Potenzial herauskitzelte? „Die ganze Saison über hatten wir nichts zu verlieren, aber in diesem Spiel haben wir noch einmal gemerkt, was wir zu leisten imstande sind. Ein echtes Highlight und ein schöner Abschluss für die Jungs“, resümiert Schmitz, der krankheitsbedingt seit Februar ins zweite Glied rücken und Justin Dietsch die Cheftrainer-Position überlassen musste.

Zur neuen Saison übernimmt er die A-Junioren der JSG Erft und beerbt Christopher Kockerols als Cheftrainer. An Schmitz' Stelle tritt Thomas Perschmann, seit Februar Trainer der U16 der JSG. Abschied und zugleich Neuanfang.

Spürbar sind Aufbruchstimmung und Optimismus des Übungsleiters: „Wenn Wege sich trennen, ist das auch immer der Anfang von etwas Neuem. Ich denke immer positiv und schaue nach vorne. Die Vorfreude auf das Neue, auf eine erfolgreiche Saison, überwiegt.“ So ganz trennen die Wege sich aber doch nicht: Acht seiner ehemaligen B-Jugendspieler des Jahrganges 2007 begleiten ihren Trainer in die höhere Altersklasse.