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Kommentar

Kommentar zu den Rassismusvorwürfen
ETSC klagt an, muss sich aber auch selbst hinterfragen

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Lesezeit 2 Minuten
Rassismus auf dem Sportplatz

Rassismus auf dem Sportplatz

Der ETSC wirft Zuschauern des SV Metternich vor, sich rassistisch geäußert zu haben. Dabei hat Euskirchen sich selbst nicht im Griff.

Rassismus auf der einen Seite, Disziplinlosigkeiten auf der anderen. Beides hat im Alltag nichts verloren. Und zu diesem Alltag gehört eben auch ein Fußballplatz. Viel mehr lässt sich zu den aktuellen Anschuldigungen nach dem Spiel Metternich gegen Euskirchen eigentlich kaum sagen, da hier zum einen Aussage gegen Aussage vorliegt und zum anderen neutrale Mitwirkende und Zuschauer wie der Schiedsrichter und der Vorsitzende des Kreis-Schiedsrichterausschusses als dessen Beobachter zumindest den Vorwurf der rassistischen Beleidigungen nicht bestätigen können, weil sie sie nicht wahrgenommen haben.

Und so bleiben vor allen Dingen viele Fragen und wenige Antworten. Hat es rassistische Äußerungen gegeben, wie es ETSC-Trainer Aly Badara Touré nach dem Spiel auf Instagram öffentlich machte? Hat er nach dem Spiel wirklich eine Flasche auf dem Parkplatz zerstört, wie es die Metternicher nun behaupten?

Thomas Schmitz

Thomas Schmitz

Lokalsportkoordinator in der Redaktion Euskirchen. Außerdem kümmert er sich um die Stadt Bad Münstereifel. Er war von Herbst 2004 bis Mitte 2014 bereits in der Euskirchener Redaktion als Digitaljourna...

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Bei einer Frage ist man als Außenstehender aktuell aber geneigt, sie mit Ja zu beantworten: Hat der ETSC aktuell ein Disziplin-Problem? Seit Mitte März gab es einige Platzverweise: Rot wegen angeblicher Beleidigung im Spiel gegen Schönau, seit dem Trainerwechsel Anfang April folgten dann noch Gelb-Rot im Spiel gegen Weilerswist, Gelb-Rot im Spiel gegen Stotzheim, Rot im Spiel gegen Dahlem, weil ein Spieler dem Schiedsrichter den Mittelfinger gezeigt haben soll, sowie das Doppel-Gelb-Rot in der Partie gegen Flamersheim/Kirchheim mit anschließender 15-minütiger Spielunterbrechung.

Die Hälfte der Roten und 80 Prozent der Gelb-Roten Karten erhielten die Euskirchener also zwischen dem 18. und 30. Spieltag. Hinzu kommt nun die Gelb-Rote Karte wegen Undiszipliniertheit sowie eine handgreifliche Auseinandersetzung auf dem Platz. Das muss der ETSC schnellstens in den Griff bekommen, denn es wirft ein schlechtes Licht auf das Integrationsprojekt des Vereins, dass der frühere Dauergast auf Verbandsebene nun ist.

Da ist das Angebot des SV Metternich zum gegenseitigen Austausch, am besten auch bei einem Kaltgetränk, um erhitzte Gemüter direkt abzukühlen, keine schlechte Idee. Wirklich wünschenswert wäre auch, wenn möglichst viele Vereine auch an einem schon länger vom Fußballkreis Euskirchen gewünschten runden Tisch gegen Gewalt teilnehmen würden.