Fußball-BezirksligaDer SV Bessenich überzeugt mit Angriffswucht
Kreis Euskirchen – Nachdem knapp ein Viertel der Saison absolviert ist, bietet sich die Gelegenheit zu einem Zwischenfazit bei den fünf Bezirksligisten des Fußballkreises. Ganz vorne mischt aktuell kein Verein aus der Region mit, dafür finden sich gleich zwei Klubs aus der Eifel auf Abstiegsrängen wieder.
SV Bessenich (Platz 5)
Der Neuling ist bei aller vorhandenen Qualität etwas überraschend das am höchsten platzierte Team – punktgleich mit dem Lokalrivalen aus Zülpich – und wusste bislang vor allem mit seiner Angriffswucht zu überzeugen. Einzig bei der Niederlage gegen Kurdistan Düren blieb die Mannschaft von Artur Mezler ohne Torerfolg, ansonsten trafen Kapitän „Saky“ Noutsos und seine Kollegen stets mindestens dreimal pro Partie ins gegnerische Gehäuse. Neben dem Bessenicher Spielführer, der mit sieben erfolgreichen Abschlüssen auf dem dritten Platz der Schützenliste liegt, gehört auch Valon Maloku mit sechs Toren zu den stärksten Abschluss-Spielern der Liga. Zu den positivsten Erscheinungen beim Aufsteiger zählt zudem der junge Raphael Fuchs, der sich schnell zu einer unverzichtbaren Stammkraft entwickelt hat.
TuS Zülpich (Platz 6)
Mit zehn Zählern waren die Römerstädter ziemlich überzeugend aus den Startblöcken gekommen, ehe man sich gegen den souveränen Spitzenreiter und eine Woche später gegen Bergheim zwei Niederlagen einhandelte. Das 4:0 gegen Kerpen kam deshalb keinen Spieltag zu früh, ansonsten wäre die Auftaktphase völlig vermasselt gewesen. Dass ausgerechnet David Sasse mit zwei Treffern bei seinem Kurzeinsatz als Aushilfskraft allen die Show stahl, ist für die Mannschaft Fluch und Segen zugleich. Einerseits darf sich Trainer Thorsten Lewin gewiss sein, bei Personalproblemen auf den Rekordtorjäger zählen zu können, anderseits wird es für die nachrückenden Angreifer so natürlich nicht leichter, aus dem Schatten des 35-Jährigen herauszutreten und einen eigenen Stil zu etablieren.
SV Nierfeld (Platz 8)
Die Elf aus dem Schleidener Tal zählte vor Beginn der Saison zu den Klubs, deren Leistungsvermögen nicht so recht einzuschätzen war. Nach den bisherigen Eindrücken ist die Truppe von Dominik Peiffer absolut konkurrenzfähig, auch wenn es Rückschläge wie die Heimpleite gegen Welldorf-Güsten zu verzeichnen gab. Die Niederlagen gegen die Topklubs Sindorf und Kurdistan sind verzeihlich, dafür punkteten die Schwarz-Weißen in den drei kreisinternen Vergleichen optimal. Vor allem die erste Hälfte gegen Bessenich, als man den Gegner förmlich überrollte und 4:0 vorne lag, offenbarte das Potenzial des Kaders, der die namhaften Abgänge gut aufgefangen hat. Die Neuzugänge Christian Uche und Covenant Oku Smart haben sich wie Andreas Nellessen zügig etabliert.
SV Sötenich (Platz 14)
Ohne Verstärkung waren die Erwartungen an den SVS nichtgroß. Die ersten sieben Runden bestätigten, dass die Schützlinge von Christian Hammes eine enorme Energieleistung vollbringen müssen, um den Klassenerhalt zu bewerkstelligen. Nur gegen das punktlose Schlusslicht Brühl punkteten die Grün-Weißen dreifach, hinzu kommt noch ein Zähler aus der Heimpartie gegen Kerpen. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass man im bisherigen Verlauf der Spielzeit noch kein einziges Team aus den Top fünf vor der Brust hatte – die richtig dicken Brocken kommen also erst. Augenscheinlich wurde zuletzt erneut die Abhängigkeit von Eckpfeilern wie Nils Knebel oder Dennis Jäckel. Fallen sie aus oder sind nicht fit, können die Lücken kaum gestopft werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
TuS Mechernich (Platz 15)
Genau wie Sötenich hat auch die TuS, deren schwaches Abschneiden wesentlich mehr überrascht, lediglich einen Pflichtsieg gegen Brühl auf der Habenseite. Abgesehen vom Duell gegen den Tabellenführer waren die Kontrahenten auch ausschließlich Mannschaften aus der unteren Abteilung des Klassenspiegels. Auf eigenem Gelände – egal ob auf dem Rasenplatz am Schulzentrum oder zur 125-Jahr-Feier im Eifelstadion – holte das Aufgebot von David Kremer keinen Punkt und schoss nie mehr als ein Tor. Auch wenn die Mechernicher noch das Nachholspiel in Elsdorf in der Hinterhand haben: Die Situation ist gefährlich. Panikmache ist dabei ebenso wenig angesagt wie Leichtsinnigkeit, nur über harte Arbeit kann es nach oben gehen.