Die Niederlagenserie beim SSV Golbach geht weiter. Jetzt ist für die Mannschaft von Trainer Patrick Züll Abstiegskampf angesagt.
Fußball-Kreisliga ASSV Golbach fiel nach der Pause in Tiefschlaf
SSV Golbach – SV Stotzheim 1:3 (0:0).War das der Schicksalsspieltag für Golbach? Die Mannschaft von Trainer Patrick Züll ist, gemessen an den teils überraschenden Ergebnissen der Ligakonkurrenten um den Klassenerhalt, der große Verlierer des 23. Spieltags. „Ein ordentlicher Tiefpunkt“, so Züll zum Stimmungsbarometer des Eifeler Vereins.
In einem insgesamt mäßigen Kreisliga-A-Spiel auf matschigem Wald-Naturrasen versprach die Ausgangssituation keinen fußballerischen Leckerbissen. „Ideenlos“, fand Stotzheims Gäste-Trainer Kurt Krüger das Auftreten der beiden Tabellennachbarn im ersten Durchgang. „Auf so einem Acker kann man froh sein, dass es keine Verletzten gab. Wie soll da auch Fußballspielen möglich sein?“, fragte er sich.
Malsbenden vergibt die Riesenchance
Zülls Eindruck von der ersten Halbzeit war positiver. „Die Niederlagen-Serie hat man uns nicht angemerkt. Wir haben extrem gut kämpferisch dagegengehalten. Und wir hätten auch zur Pause führen können.“ Stürmer-Routinier Andreas Malsbenden traf Mitte der ersten Halbzeit vor dem leeren Tor das Leder aber nicht. „Das passt zu unserer Situation. Wir sind momentan einfach nicht vom Glück geküsst“, sagte Züll.
Torlos retteten sich beide Mannschaften in die Halbzeitpause, in der Golbachs Züll die Taktiktafel auspackte. Wohl kein gutes Mittel, denn seine Spieler fielen anschließend in den Tiefschlaf. Hellwachere Stotzheimer gingen indes durch Jan Tornow (46.) und Tim Krüger (51.) in Front. „Das mit der Halbzeitpause lassen wir besser bleiben. Die Pause brachte uns schon wieder komplett aus dem Konzept“, so Züll.
Hoffnung dauerte zwei Minuten
Immerhin: Mit dem einfachen Mittel eines Einwurfs konnte Golbachs Patrick Dahmen den Ball auf Malsbenden verlängern, der in der 73. Spielminute am zweiten Pfosten – diesmal erfolgreich – ins Tor einschob. Doch die Stotzheimer hatten nur zwei Minuten später die passende Antwort parat: Nach einer Ecke stand Tim Scupin sträflich frei und köpfte das Leder über die Torlinie zum 3:1 (75.).
Züll: „Wir wussten hier alle, dass es eine schwere Saison wird. Aber es läuft gerade alles gegen uns.“ Dabei konnte Züll bis auf Max und Jan Hofmann auf den kompletten Kader zurückgreifen.
Stotzheims Krüger: „Unsere zweite Halbzeit war wesentlich besser, und wir haben versucht, Fußball zu spielen. Dafür haben wir uns belohnt und verdient gewonnen. Zu Beginn der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass Golbach nicht in Führung ging.“
Blaues Auge im fairen Spiel
SC Wißkirchen – SG Dahlem-Schmidtheim 3:2 (0:1). Zwar gab es erneut ein blaues Auge. Das hatte diesmal aber nichts mit übertriebener Hitzigkeit zu tun, wie im Hinspiel, als es kurz vor Schluss zu einer Rudelbildung gekommen war, aus der Dahlems Trainer Marcel Timm mit einem Veilchen hervorging. Stattdessen war es ein physikalischer Vorgang. Zwei bewegliche Objekte treffen frontal aufeinander: der Ball und das Gesicht von Dahlems Antonio Schnichels. Der Spieler konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen. Dem Ball war nichts passiert.
Marion Knobbe, die nach den Geschehnissen des Hinspiels aus Aufsicht für den Fußballkreis fungierte, und die Zuschauer bekamen ein faires Spiel zu sehen, das in der ersten Halbzeit sehr taktisch geprägt war und in dem in der zweiten Hälfte die Leidenschaft dominierte. Besonders die Torhüter stand zunächst im Mittelpunkt: Jan Beyers bei Wißkirchen und Yannick Schmitz bei Dahlem brachten die Stürmer zur Verzweiflung und hielten ein paarmal erstklassig gegen Niklas Blum (Wißkirchen) sowie Christopher Haep und Antonio Schnichels (beide Dahlem).
Die Führung für Dahlem fiel mit dem Halbzeitpfiff. Wißkirchen hatte zwar die ersten 25 Minuten der ersten Hälfte dominiert, doch Dahlem stellte sich nach und nach auf die Taktik des Tabellenführers ein. Besonders die Mitte war dicht, Ben Decker als Taktgeber kam kaum zur Geltung. Kurz vor der Pause landete eine von Schnichels getretene Ecke auf dem Kopf von André Klemp und dann im Tor.
In der zweiten Hälfte drehte Wißkirchen dann auf. Doch bis zum Ausgleich dauerte es. Ben Decker hatte mit einem Freistoß aus 16 Metern noch Pech, weil der Ball an die Latte knallte (59.). Deniz Isitmen verwandelte 13 Minuten später einen strittigen, aber vermutlich berechtigten Foulelfmeter. Und wieder sechs Minuten darauf erzielte der Toptorjäger der Kreisliga A seinen 28. Saisontreffer, als er nach einer Flanke von Daniel Blum frei zum Schuss kam.
Den Wißkirchener Schlusspunkt setzte Erjon Hoxhaj mit einem direkt verwandelten Freistoß, bei dem wohl die Mauer und Torwart Schmitz falsch standen (85.). Der Anschlusstreffer von Johann Jentges in der Nachspielzeit kam zu spät für Dahlem.
„Es war ein geiles Kreisliga-A-Spiel“, fand Wißkirchens Trainer Kevin Greuel. Das Ergebnis ging aus seiner Sicht in Ordnung und er freute sich, dass es sportlich fair ablief. Auch sein Gegenüber war zufrieden, zumindest mit dem kämpferischen Einsatz seiner Spieler. „Fußballerisch ist aber noch Luft nach oben“, sagte Marcel Timm.
Überraschungssiege von Dreiborn und Euskirchen
BC Bliesheim – SV Frauenberg 2:2 (1:2). In den ersten 30 Minuten wurden die Gäste aus Frauenberg ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie führten nach Toren von Nico Heuser (15.) und Alexander Rückert (30.). „Wir müssen dann das dritte und vierte Tor machen“, sagte SVF-Trainer Sebastian Kaiser. Die Bliesheimer nutzten kurz vor dem Halbzeittee einen Fehler im Frauenberger Aufbauspiel und erzielten durch Janik Berrenberg (38.) das 1:2. Wegen eines Unwetters dauerte die Pause über 30 Minuten. Die Frauenberger kamen aus dem Tritt. „Am Ende sind wir über einen Punkt glücklich, weil Bliesheim im zweiten Durchgang die spielstärkere Mannschaft war“, so Kaiser weiter. Das 2:2 machte Bliesheims Jan-Niklas Tappert (64.).
TuS DJK Dreiborn – SG Flamersheim/Kirchheim 2:1 (0:0). Die Einheimischen gingen durch einen verwandelten Elfmeter von Dennis Hüttmann (50.) in Rückstand. Alexander Steffen glich im Gegenzug aus (51.). Juri Hermann erzielte das 2:1 (64.). „Der Sieg geht zu einhundert Prozent in Ordnung, weil wir bissiger waren“, so Dreiborns Thomas Schirmer.
TSC Euskirchen – D-H-O 3:2 (0:2). Die komfortable Führung von Fabian Di Stefano (11.) und Wael Hassan (44.) drehten die Euskirchener durch Piotr Pawel Glowala (80.), Mirco Gernand (85.) und erneut Glowala (90.+3). „Der ETSC hat nie aufgegeben, mehr investiert und es am Ende auch mehr verdient“, gab D-H-O-Coach Gerrit Ueckert zu.
JSG Erft 01 Euskirchen – SSV Eintr. Lommersum 0:0. „Eine mannschaftlich geschlossen starke Leistung gegen den Ball. Am Ende hat auch etwas Spielglück zum nicht ganz unverdienten Punkt geführt“, sagte Lommersums Trainer Philipp Henn zum torlosen Ergebnis gegen Erft.