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LandesligaSo lief das Derby zwischen Erftstadt-Lechenich und dem TuS Zülpich

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt Stürmer Marvin Iskra bei der Ballannahme.

Traf zum 1:0 für den TuS Zülpich im Derby gegen Erftstadt-Lechenich: Marvin Iskra. Markus Brackhagen

Der SC Germania Erftstadt-Lechenich kann nach der Niederlage gegen den TuS Zülpich für die Bezirksliga planen.

SC Germania Erftstadt-Lechenich – TuS Zülpich 0:3 (0:1). Auch ohne einige Leistungsträger wie Luca Ohrem, Lucas Carell oder Devin Nickisch haben die Gäste ihre Vormachtstellung in der Region untermauert. Dass der am Ende leistungsgerechte Erfolg keiner der glanzvollen Sorte, sondern eher in die Kategorie „Arbeitssieg“ einzusortieren war, störte Coach David Sasse kaum.

Aufreger der Partie

Wirklich hitzig wurde das ansonsten ausgesprochen faire Derby nur einmal, als der Erftstädter Jan-Philipp Schmitz und Felix Faure aneinandergerieten. Ursache der körperlichen Annäherung der zwei Streithähne war ein nicht ins Aus gespielter Ball, während ein eigener Teamkollege verletzt am Boden lag.

Nicht ganz unschuldig an der kurzzeitigen emotionalen Aufladung war Schiedsrichterin Eva Kastenholz, die ihrer großzügigen Linie zwar über 90 Minuten treu blieb, das eine oder andere klare und zwingend zu ahndende Foul jedoch laufen ließ und so, wie in diesem Fall, für einige vermeidbare Revancheaktionen sorgte. Unter dem Strich musste sich jedoch keines der beiden Teams, die sich im zweiten Durchgang gut auf diese Art der Spielleitung eingestellt hatten, benachteiligt fühlen. Das galt auch für diese Szene, als die Kontrahenten jeweils die Gelbe Karte sahen.

Alles kein Zufall

Während der Partie wurde ganz deutlich, warum die Gastgeber in dieser Saison noch keinen Dreier eingefahren haben. Der Einsatz und das Bemühen waren der Germania gewiss nicht abzusprechen, wohl aber die letztlich entscheidende individuelle Qualität. Sowohl vor dem 0:1, als Kapitän Pascal Schiffer den Ball nicht festmachen konnte, als auch beim 0:2 – in dieser Szene verfehlte Guillaume Vunda das Spielgerät – leistete der Tabellenletzte gehörige Unterstützung.

Das Bild zeigt Georg Salmon.

Spieler des Spiels: Georg Salmon.

Das Bild zeigt eine Szene des Derbys.

Emotionen gehören zu einem Derby dazu.

In der Offensive fehlte einmal mehr die Durchschlagskraft, auch wenn mit etwas Glück kurz nach dem Seitenwechsel bei den Kopfbällen von Alex Manolov und Schiffer durchaus das 1:1 im Bereich des Möglichen lag. Unter dem Strich war der Druck aber zu gering, um die Zülpicher Defensive aus den Angeln zu heben.

Spielverlauf

Zunächst sah es so aus, als könnte für das Schlusslicht an diesem Nachmittag etwas gehen, weil es dem TuS nicht gelang, Struktur in seine Aktionen bringen. Die ausgesprochen zerfahrene Auftaktphase war mit der Führung von Marvin Iskra durch den ersten gefährlichen Torabschluss jedoch Makulatur und die Römerstädter gewannen mehr und mehr die Kontrolle, ohne dabei in die Nähe eines zweiten Treffers zu kommen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte die Heimelf ihre beste Phase, ehe die Zülpicher – anfangs noch zu harmlos in der finalen Aktion – vom Patzer auf der linken SC-Abwehrseite profitierten. Julian Eversheim bediente Nico Berekoven, der sich nach der Vorlage zur Führung nun einen eigenen Treffer aufs Konto gutschreiben durfte.

Wenige Augenblicke zuvor hatte Kevin Kochems – Sohn von Ex-Trainer Karsten Kochems – Keeper Robin Metternich per Distanzschuss zu seiner einzigen Bewährungsprobe verholfen. Danach war das Duell, in dem Marlon Große mit einem Schlenzer kurz vor dem Abpfiff noch einmal nachlegte, entschieden.

Trainerstimmen

„Ich bin unheimlich stolz, wie sich die Jungs, die von der Bank gekommen sind, in jeden Ball geworfen haben. Auch der Rest des Teams hat sehr gut gearbeitet“, lobte Gewinner Sasse.

Sein Kollege Florian Kramp konstatierte: „Zülpich war schlagbarer als in den Spielen zuvor, aber wir haben zwei krasse individuelle Fehler gemacht. Und vorne gehen die Dinger, wenn du unten drinstehst, leider nicht rein.“


Spieler des Spiels

In Abwesenheit von Lucas Carell agierte der Kapitän zunächst als Chef der Dreierkette und später auch nach der Umstellung auf eine Viererreihe absolut souverän und gewann nahezu jedes seiner direkten Duelle. Dank seines starken Stellungsspiels war er weder im Luftkampf noch am Boden zu bezwingen.