Der Morsbacher Läufer ließ sich auch von einer Corona-Infektion nicht stoppen. Sein neues Steckenpferd ist der Berglauf.
Sportlerwahl 2022Markus Mey holte sechs Titel in einem Jahr
Er läuft und läuft und läuft. 140 Kilometer pro Woche sind für Markus Mey keine Seltenheit. Und auch die Titelsammlung des 51-Jährigen ist alles andere als alltäglich. Sechs deutsche Meistertitel in sechs verschiedenen Disziplinen holte er im vergangenen Jahr. „Das macht kein Mensch. Das ist schon irgendwie verrückt“, sagt der Morsbacher und schmunzelt. Er ist nicht nur ein wenig verrückt, sondern auch als Läufer unheimlich vielseitig.
War er Anfang April 2022 in Hannover im Marathon in der Altersklasse M50 nicht zu schlagen, war er nur eine Woche später noch acht Kilometer länger unterwegs. Beim Ultramarathon über 50 Kilometer in Wolfenbüttel gewann Mey in seiner Altersklasse ebenfalls. „Die Form stimmte. Und ob ich jetzt 42 oder 50 Kilometer laufe, ist auch egal“, so Mey. Und nur sechs Tage später ging es für den Eifeler auf eine ganz andere Strecke: 10 000 Meter auf der Tartanbahn in Pliezhausen standen auf dem Programm. Mey war erneut nicht zu schlagen und sicherte sich den Titel.
Zwangspause, die Gold wert war
Dann folgte eine unfreiwillige Zwangspause, die im Nachhinein aber Gold wert war. Im Sommer infizierte sich Mey mit dem Coronavirus. Die Folge: zwei Wochen kein Training. Komplette Regeneration war stattdessen angesagt. Danach ging es ins Trainingslager an den Gardasee. 160 Kilometer spulte Mey nach eigenem Bekunden pro Woche ab und holte sich so die Grundfitness für die Meisterschaften im Herbst.
Mitte September wurde Mey in Saarbrücken deutscher Meister im Straßenlauf über zehn Kilometer - der vierte Titel in diesem Jahr. Genug? Nein! Nur zwei Wochen später stand Mey wieder ganz oben auf dem Treppchen. Diesmal ließ der 51-Jährige bei den deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in Ulm der Konkurrenz keine Chance. Das halbe Dutzend machte der Morsbacher dann bei den deutschen Titelkämpfen im Berglaufen in Berchtesgaden perfekt. Was Mey aber noch mehr als den Sieg in der Altersklasse freute: der 17. Rang im Gesamtklassement. „Dass ich Profis und weitaus jüngere Läufer hinter mir gelassen haben, ist schon richtig gut“, sagt er.