Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Handball-Torhüterin Merle-Sophie Muth.
Sportlerwahl 2023Merle-Sophie Muth ist deutsche Meisterin und Nationaltorhüterin
Wunderkind? Vielleicht nicht ganz. Talent? Das trifft es schon eher. Doch definitiv gepaart mit einer Portion Eifer, unbändigem Willen und klaren Zielen. Die Rede ist von Merle-Sophie Muth, Handballtorhüterin aus Euskirchen, die 2022 mit 15 Jahren das Elternhaus verlassen hat, um bei Borussia Dortmund, einer absoluten Topadresse im deutschen Frauenhandball, ihrem Traum einer großen Karriere nachzugehen. In Dortmund lebt sie im Internat und besucht die Eliteschule des Sports, die die Vereinbarkeit zwischen Sport und Lernen fördert.
Rasant ging es für die jetzt 16-Jährige sportlich zu, denn sie kam gleich im ersten Jahr zu Einsätzen bei der weiblichen B-Jugend (Bundesliga), der weiblichen A-Jugend (Bundesliga) und in der zweiten Frauenmannschaft (3. Bundesliga). Das Highlight war sicherlich der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit der B-Jugend und die Auszeichnung als beste Torhüterin der Final Four in diesem Wettbewerb. Mit ihrer Schule wurde sie im Mai beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ deutsche Schulmeisterin.
Aber nicht nur im Verein wusste die Gymnasiastin zu überzeugen, denn es folgten Einladungen zu den Auswahlmannschaften des Deutschen Handballbundes. Während anderswo bereits die Ferien genossen wurden, standen für Merle Muth ein Einsatz bei der U15- und gleich drei Einsätze für die U17-Nationalmannschaft an.
Merle Muth spielt nur noch A-Jugend und bei den Seniorinnen
Auch in der neuen Spielzeit geht es weiter voran, denn trotz der theoretischen Möglichkeit, noch bei den B-Juniorinnen zu spielen, wird sie dort gar nicht mehr eingesetzt und sammelt weiterhin Spielpraxis bei der zweiten Frauenmannschaft und den A-Juniorinnen, mit denen sie bereits die Qualifikation zur Meisterrunde erreicht hat. Merle Muth arbeitet hart und gewissenhaft unter Topbedingungen und hält weiterhin an ihrem Vorhaben fest.
„Mein Ziel ist es, Frauenbundesliga und Nationalmannschaft zu spielen“, sagt die 1,80 Meter große Torfrau. Die Nominierung zur Sportlerin des Jahres hat sie sehr überrascht. „Darüber freue ich mich sehr, und vielleicht gelingt es ja, den Handball noch etwas populärer zu machen“, so die gebürtige Euskirchenerin, der man den großen Sprung durchaus zutrauen kann.