Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Fußballerin Saskia Schreiner.
Sportlerwahl 2024Saskia Schreiner hat ihr Versprechen gehalten

Saskia Schreiner (l.) schoss den TB-SV Füssenich-Geich gegen die Sportfreunde Hörn zum Sieg.
Copyright: Ralf Zander
Statt Rot-Weiß trägt sie jetzt Rot-Schwarz. Zwei Wochen vor Saisonbeginn traf Saskia Schreiner nach eineinhalbjähriger sportlicher Auszeit die Entscheidung, ihre Fußballschuhe wieder zu schnüren. Und das, obwohl sie diese eigentlich an den Nagel hängen wollte. Doch die Sehnsucht nach dem runden Leder war zu groß. So kehrte sie zurück auf den Platz – und läuft seit dieser Spielzeit für den Landesligisten TB-SV Füssenich-Geich auf. „Wenn ich noch mal anfange“, hatte sie TB-SV-Trainer Axel Sendscheid versprochen, „dann komme ich zu euch.“
Die 25-Jährige, die auf eine bewegte Fußballerkarriere zurückblickt, schlug ein wie eine Bombe. Sendscheid plante, die Angreiferin nach einem im Jahr 2023 erlittenen Kreuzbandriss langsam wieder an die Belastung heranzuführen. Halbe Sachen? Nicht mit Schreiner. In den elf Hinrundenspielen verpasste sie nur wenige Minuten. Und warf sich von Anfang an in jeden Zweikampf. „Ich gehe immer mit vollem Risiko rein. Wenn ich darüber nachdenke, verletze ich mich erst recht, also ziehe ich durch“, so die Devise der Stotzheimerin, die seit 22 Jahren auf dem Fußballplatz steht.
14 Treffer und fünf Assists machen Saskia Schreiner zur Topscorerin der Liga
Mit ihrer neuen Sturmpartnerin Laura Barber erzielte sie 22 Tore. 14 Treffer und fünf Assists machen den Neuzugang zur Topscorerin der Liga. Mit Barber, die sie zu ihren besten Freundinnen zählt, verstehe sie sich blind: „Ich weiß immer, wo Laura hinläuft. Und sie weiß, wo ich hinlaufe.“ Dank einer brillanten Teamleistung und Schreiners individueller Klasse belegt die Mannschaft nach der Hinrunde Tabellenplatz drei. Mit zwölf Jahren wechselte die talentierte Kickerin von der JSG Erft 01 zum 1. FC Köln.
Zu ihren größten Erfolgen zählt sie die Zeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga und den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit der zweiten Mannschaft. Auch bei der ersten Mannschaft habe sie mittrainiert, sich dort aber „einfach nicht wohlgefühlt.“ Anders in ihrem neuen Verein. „Ich bin super aufgenommen worden. Wenn ich mich wohlfühle, dann bleibe ich auch da“, erzählt die Bankberaterin, die Angebote von höherklassig spielenden, namhaften Vereinen wie Alemannia Aachen ausschlug.
Aktuell wolle sie sich auf den Spaß am Spiel konzentrieren und wegen ihres Knies ein wenig kürzertreten. Über den Aufstieg am Ende der Saison würde sie sich trotzdem freuen, sagt die Teamplayerin mit der Rückennummer 99, deren größte Stärke zugleich ihre größte Schwäche ist: Ihre außerordentliche Hilfsbereitschaft mache es ihr oft schwer, nein zu sagen.