AboAbonnieren

TVE Bad MünstereifelDie große Verbundenheit zu 902

Lesezeit 3 Minuten

17 junge Leute, auch TVE-Spieler, haben die 902 eintätowiert.

Bad MünstereifelKreisliga Männer: TVE Bad Münstereifel – SG Ollheim-Straßfeld II 37:15 (17:9). Jung, talentiert und immer mit einem Grinsen im Gesicht: das ist Nils Fuchs – Handballer beim Kreisligisten TVE Bad Münstereifel. Der 20-Jährige hat Charisma und ist trotz seines Alters der Leader im Team des Tabellenführers. Mit ihm entpuppen sich die Kurstädter zum heißesten Kandidaten auf den Aufstieg in die Landesliga.

Neuer Inhalt

Nils Fuchs und der TVE Bad Münstereifel sind nicht zu stoppen. 

Fuchs steht sinnbildlich für den Aufschwung beim TVE, denn mit ihm haben der Umbruch und der Verjüngungsprozess im Team begonnen. Die alten Hasen sind genauso euphorisch dabei wie die Jungs in seinem Alter. Nils Fuchs geht dabei voran. Er gibt die Kommandos beim Aufwärmen, wie am Freitagabend im Heimspiel gegen die SG Ollheim-Straßfeld II. Er trainiert die zweite Herrenmannschaft und ist auch verantwortlich für die B-Jugend. „Nils ist ein Bad Münstereifeler Junge, und wir sind froh, dass er wieder zurück ist“, sagt Herrenwart Markus Ramacher.

Familienbande

Fuchs wohnt nahe der Münstereifeler Sporthallen und ist TVE -Spieler durch und durch, so wie einst sein Opa und aktuell weitere Familienmitglieder. Wegen einer fehlenden Jugendmannschaft ging es über Palmersheim zur HSG Euskirchen, wo er als A-Jugendlicher bereits bei den Landesliga-Herren zum Einsatz kam. „Diese zwei Jahre waren wichtig für Nils’ Entwicklung, da er dort gut ausgebildet wurde“, berichtet Ramacher, der den Kontakt nie hat abreißen lassen.

Rückhalt: Torwart Sven Maaßen hält einen Siebenmeter.

Für den angehenden Physiotherapeuten Fuchs war aber immer klar, dass er wieder zurückkehren will. „Hier ist meine Familie und hier ist mein zu Hause“, sagt der 20-Jährige. Mit seiner Art und Weise, den Handball zu leben, verleiht er dem Verein spürbar frischen Wind.

Lautsprecher und Taktgeber

Auch gegen Ollheim-Straßfeld führt er sein Team und gibt aus der Mitte des Rückraums die Spielzüge vor. Er ist Lautsprecher und Taktgeber zugleich. Er hat das Auge für seine Mitspieler und überzeugt mit seiner Spritzigkeit im Tempogegenstoß und bei der Torgefährlichkeit. Beim klaren 37:15-Heimsieg netzt er wieder zweistellig ein. Zehn Tore und zahlreiche Vorlagen steuert er zum deutlichen Erfolg bei.

Im Zweikampf: Jan Bölkow packt kräftig zu.

„Der Saisonstart war sehr holprig, denn Corona und die Flut schmälerten unseren Kader deutlich“, sagt Markus Ramacher, der früh vom Aufstiegsziel abwich. Umso imposanter dann das Auftreten des TVE. Alle Spiele wurden erfolgreich gestaltet, nun soll der Traum wahr werden. „Wenn wir jetzt nicht auch laut über den Aufstieg nachdenken, dann werden wir unglaubwürdig“, sagt Spielertrainer Simon Wilms. Mit Rückenwind und einem starken Nils Fuchs im Team will man jetzt in die Aufstiegsrunde gehen. „Wenn dann im Laufe des Jahres noch die Rückkehr in die Heinz-Gerlach-Halle klappt und wir wieder vor unseren Fans spielen dürfen, dann wird der Aufschwung im Verein weitergehen“, so Markus Ramacher.

Gemeinsame Tätowierung

Doch Handball ist bei Weitem nicht alles. Wie so viele seiner Mitspieler hatte auch Nils Fuchs nach der Flut erst einmal anderes im Sinn. Mitspieler Jan Bölkow weiß zu berichten, dass dies zusammengeschweißt hat. „Wir haben viel geholfen und sind danach auf die Idee gekommen, unsere Verbundenheit zu Bad Münstereifel mit einem einheitlichen Tattoo zu verdeutlichen“, sagt der Linkshänder. Bei 17 Leuten, davon einige aus der ersten Mannschaft des TVE, ziert seitdem die Zahlenfolge 902 den Körper. „Das ist das Ende der Postleitzahl 53902 von Bad Münstereifel“, sagt Bölkow. Sie wird den Freundeskreis immer an die Hochwassergeschehnisse erinnern.

Bad Münstereifel: Maaßen, Novak (1), Smakolli, Beltran Velasco (3), Jonas (1), Bölkow (5), Kolvenbach (1), Fuchs (10), Kühl (4), Kreutzer (10/4), Zimmermann, Franz (2).