AboAbonnieren

EuskirchenMarien-Hospital baut Spezialabteilung für Schlaganfallpatienten aus

Lesezeit 2 Minuten
Euskirchen Marien-Hospital

Euskirchen Marien-Hospital (Archivbild)

Euskirchen – Die Neurologische Klinik des Marien-Hospitals Euskirchen hat die Stroke-Unit erweitert – die Station, in der Schlaganfallpatienten behandelt werden. Sie verfügt nun über acht Betten zur Überwachung und Behandlung von akuten Schlaganfällen. Bisher waren es fünf.

Die Erweiterung, für die das Haus knapp 100 000 Euro aus Eigenmitteln investiert hat, ermögliche eine noch bessere Versorgung von Schlaganfallpatienten in der Region, so der Geschäftsführer des Marien-Hospitals, Andreas Schultz. Nach seinen Angaben ereignen sich im Einzugsgebiet des Krankenhauses im Durchschnitt täglich drei bis vier Schlaganfälle.

Die umgehende Behandlung in einer Stroke-Unit verbessere die Prognose für die Betroffenen nachweislich, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei einem Schlaganfall gelte die Devise „Zeit ist Hirn“.

Enges Zeitfenster

„Was bei einem Schlaganfall in einem Zeitfenster von wenigen Stunden im Gehirn beschädigt ist, bleibt unwiederbringlich verloren und bleibende Schäden sind nicht zu vermeiden“, erläutert Chefarzt Dr. Hartmut Bauer. Die rasche Diagnostik und die zielgerichtete Therapie seien nach einem Schlaganfall die Voraussetzung dafür, „dass gesundheitliche Folgen in vielen Fällen begrenzt, manchmal sogar ganz verhindert werden können“, so Bauer weiter. Insgesamt sei die Zahl von Todesfällen nach Schlaganfällen dank der modernen Stroke-Unit-Behandlung deutlich verringert worden.

Weitere Investitionen geplant

Geschäftsführer Andreas Schultz nennt die Erweiterung der Stroke-Unit „eine umfangreiche Investition – aber nur eine von vielen, die noch kommen werden“. Die Umbaumaßnahme sei nach Plan verlaufen, sowohl von der Zeit als auch vom Budget her. „Diese Investition stärkt den Klinik-Standort Euskirchen und sichert damit auch Arbeitsplätze“, so Schultz, der das Krankenhaus für die Zukunft gut aufgestellt sieht. (ejb)

Die Stroke-Unit verfügt über eine spezielle Ausstattung zur intensiven Überwachung für Patienten mit Schlaganfall. Von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist die Euskirchener Stroke-Unit zertifiziert worden.

„Unsere Schlaganfallpatienten werden innerhalb kurzer Zeit erstversorgt und durch ein interdisziplinäres Team von Fachleuten aus ärztlichem Personal, Fachpflege und Therapeuten professionell versorgt. Alle modernen Therapieverfahren wie die systemische Thrombolyse-Therapie und die mechanische Rekanalisation stehen zur Verfügung“, erklärt der Chefarzt.

In seinem Ressort decken insgesamt 16 Ärzte das gesamte Spektrum der neurologischen Erkrankungen ab – von Kopfschmerzen über Muskelerkrankungen bis zu peripheren Nervenlähmungen, Epilepsie, Multipler Sklerose oder Demenz.

„Galt die Neurologie noch vor wenigen Jahrzehnten als Fachgebiet, das Krankheiten zwar genau diagnostizieren, aber kaum behandeln konnte, hat der medizinische Fortschritt im Laufe der Zeit einen grundlegenden Wandel herbeigeführt, von dem auch die Patienten in Euskirchen und Umgebung profitieren“, so Bauer.