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Euskirchener GewerbegebietNeuer Radweg durch Falschparker beschädigt – Stadt reagiert

Lesezeit 3 Minuten

Das Pflaster des neuen Rad-Gehwegs an der Carl-Benz-Straße wird durch Falschparker in Mitleidenschaft gezogen.

Euskirchen – Lange Zeit gab die Carl-Benz-Straße im Euskirchener Gewerbegebiet Euro-Park kein schönes Bild ab. Die Fahrbahn wies Mängel auf, die Ränder waren nicht befestigt. Zudem war die Beleuchtung unzulänglich, und Bürger beklagten sich darüber, dass Radfahrer durch parkende Fahrzeuge gestört würden.

Alles das änderte sich, nachdem der städtische Ausschuss für Tiefbau und Verkehr Anfang 2018 knapp 580 000 Euro für den Ausbau der Verbindung zwischen Roitzheimer Straße und Alfred-Nobel-Straße freigegeben hatte. Die Arbeiten fanden im vergangenen Frühjahr statt.

Frisch platzierte Steine mussten mehrfach neu verlegt werden

Sie waren gerade erst beendet, da traten schon die ersten Schäden auf, und zwar auf dem kombinierten Rad-Gehweg, der an einer Seite der Fahrbahn verläuft. Auslöser waren nach Angaben der Stadtverwaltung Lkw-Fahrer, die ihre schweren Wagen dort widerrechtlich abgestellt hatten, sodass das Pflaster in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Folge war, dass die Verwaltung die Tiefbaufirma, die den Weg gebaut hatte, noch vor der endgültigen Abnahme der Baumaßnahme mehrfach damit beauftragen musste, die frisch platzierten Steine aufzunehmen und neu zu verlegen.

Derartige, ja durchaus auch kostenträchtige Nachbesserungen sollen nach Ansicht der Stadt natürlich nicht zur Regel werden. Da sie nach eigenen Angaben nicht ständig kontrollieren kann und es deshalb nicht schafft, das Falschparken zu unterbinden, versucht sie nun, das Problem mithilfe von Sperrbügeln zu beheben.

Euskirchener Verwaltung appellierte an Lkw-Fahrer

Besagte Lastwagenfahrer, so die Verwaltung, nutzen den Rad-Gehweg entweder, um dort am Wochenende zu parken, oder zum Entladen, wenn sie einen der Gewerbebetriebe an der Carl-Benz-Straße beliefern. Die Stadt bat die Firmen, Einfluss auf die Anlieferer zu nehmen, damit sie das Pflaster schonen, das mit Ausnahme der Grundstückszufahrten nicht für schwere Lasten ausgelegt ist. Die Appelle zeitigten allerdings keinen Erfolg.

Jetzt schaltete die Verwaltung den Ausschuss für Tiefbau und Verkehr ein. Fachbereichsleiter Bernd Kuballa schlug den Politikern vor, den Rad-Gehweg mit Sperrbügeln aus Metall vor dem widerrechtlichen Befahren zu sichern. Dies sei sinnvoller als eine Lösung mit Pollern oder Betonsteinen, so Kuballa. Er riet auch davon ab, das Pflaster durch robusten Dränbeton zu ersetzen: „Damit würde man das Befahren des Rad-Gehwegs indirekt gestatten“, so sein Argument.

Problem in Euskirchen sei nicht vorhersehbar gewesen

Für die Umsetzung des Sperrbügel-Konzepts sind 28 Exemplare für jeweils 370 Euro notwendig, sodass sich die Materialkosten allein auf mehr als 10 000 Euro summieren. Der Ausschuss stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zu, auch wenn nicht alle Politiker glücklich damit waren.

Der Technische Beigeordnete Oliver Knaup räumte ein, es sei sicherlich nicht optimal, dass die Stadt auf diese Weise nachbessern müsse. Das Problem sei in seiner Intensität aber nicht vorhersehbar gewesen – und die Sperrbügel-Variante die „geeignetste“ Lösung.

Die Vorschläge, die Anlieger nach einer entsprechenden Umfrage der Stadtverwaltung unterbreitet hatten, sind damit vom Tisch. Fünf von ihnen hatten für Dränbeton plädiert, ein weiterer für eine Absperrung mit Betonsteinen.