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Blindgänger in EuskirchenWeltkriegsbombe kontrolliert gesprengt worden

Lesezeit 3 Minuten

Die Experten der Kampfmittelbeseitigung mit den beiden entschärften 50-Kilo-Bomben. Anders als bei der großen Fliegerbombe hatten sie die deren Zünder entfernen können.

Euskirchen – Erneut sind in Euskirchen Weltkriegsbomben entdeckt und unschädlich gemacht worden, diesmal in der Nähe von Kuchenheim sowie zwischen Kleinbüllesheim und Dom-Esch. Am Donnerstag entschärfte der Kampfmittelbeseitigungsdienst zwei Blindgänger, ein drittes Exemplar mussten die Experten kontrolliert sprengen.

Erst am vergangenen Freitag war in der Euskirchener Erftaue ein Sprengkörper entschärft worden, am Dienstag folgten zwei Bomben, die bei Euenheim im Erdreich gelegen hatten. In beiden Fällen kam es zu Evakuierungen.

Durch die Detonation der 250-Kilo-Bombe wurde das Erdreich in die Luft geschleudert.

Diesmal lagen die Fundstellen, über die die Stadt Euskirchen am Nachmittag informierte, außerhalb von bebautem Gebiet auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, sodass nur ein Aussiedlerhof geräumt werden musste, wie Stadtsprecherin Silke Winter mitteilte.

Zwei 50 Kilogramm schwere Bomben

Zwei jeweils 50 Kilogramm schwere Bomben, die zwischen Kleinbüllesheim und Dom-Esch in der Nähe der Landesstraße 210 freigelegt worden waren, wurden entschärft. Bei dem dritten Blindgänger, eine 250-Kilo-Bombe, die ebenfalls an der L 210 lag – zwischen der Ampelkreuzung bei Kuchenheim und dem Abzweig Weidesheim –, war der Zünder deformiert. Sie wurde deshalb gesprengt.

Die L 210 wurde während der Beseitigung der Blindgänger abschnittsweise für den Verkehr gesperrt. Auf der K 21 kam es zu Staus.

Nach Rücksprache mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst wurden die Bereiche rund um die Fundorte durch Ordnungsamt, Feuerwehr und Polizei abgesperrt. Gegen 17.10 Uhr detonierte die Bombe mit einem lauten Knall. Die Sprengung war nicht am Fundort möglich gewesen, da dort eine Gasleitung verläuft. Daher wurde die Bombe etwa 80 Meter weiter in ein vorbereitetes Erdloch gelegt und mit Erde bedeckt, die nach der Detonation hoch in die Luft flog.

Der Beigeordnete Johannes Winckler verfolgte die Sprengung.

Die Sprengung war von Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes minuziös vorbereitet worden. Die Federführung hatten Stefan Höreth und Christoph Wassenberg. Sie brachten die Fünf-Zentner-Bombe mit einem Bagger von der Fundstelle in der Nähe der Landesstraße zu dem Erdloch, wo sie kontrolliert in die Luft gejagt wurde.

Derweil wurde der Verkehr weiträumig umgeleitet. Auf den Ausweichstrecken bildeten sich Staus. Hunderte Autos rollten unter anderem durch Kuchenheim und Weidesheim.

„Momentan werden wir fast jeden Tag angefordert“

Die Entschärfung der beiden Bomben, die in einem Abstand von etwa 50 Metern auf einem Acker zwischen Dom-Esch und Kleinbüllesheim gelegen hatten, übernahm Marcel Biewald. Er war mit seinem Kollegen Höreth schon am Dienstag in Euenheim im Einsatz gewesen.

Mitarbeiter der Stadt und des Landesbetriebs Straßen NRW bauten Sperren auf, hier am Abzweig nach Weidesheim.

„Momentan werden wir fast jeden Tag angefordert“, sagte er: „Freitag, Dienstag und Donnerstag in Euskirchen, dazwischen noch zwei Entschärfungen in Bonn.“ Einer der Sprengkörper, die er am Donnerstag unschädlich machte, habe ihm leichte Schwierigkeiten bereitet. Alles in allem sei die Aktion aber gut verlaufen, resümierte er.

Die Bomben hatten in der Nähe einer Trasse im Erdreich geschlummert, auf der eine Gasleitung verlegt werden soll. „Die Flächen sind detektiert worden, wie das bei solchen Baumaßnahmen üblich ist“, sagte der Erste Beigeordnete der Stadt Euskirchen, Johannes Winckler. Er habe schon häufiger Evakuierungen organisiert und erlebt, aber noch keine Bombensprengung, erzählte der Dezernent, der in der Nähe von Weidesheim stand, um den Einsatz zu beobachten.