1,4 Millionen Euro geplantEuskirchener Kreishaus braucht neue Dächer und Aufzüge
- Das Euskirchener Kreishaus ist nicht mehr ganz dicht. In manchen Räumlichkeiten hat es sogar schon reingeregnet.
- Doch nicht nur das Dach muss dringend saniert werden, auch die Aufzüge sind in die Jahre gekommen und werden erneuert.
- 1, 4 Millionen Euro sind für die Arbeiten eingeplant.
Kreis Euskirchen – Es ist nun mal so: Nach etwa 45 Jahren zwickt es schon mal hier und da – vor allem an Gebäuden aus diesen Jahrgängen. Beim Kreishaus in Euskirchen weist das Dach seit geraumer Zeit einige Schäden auf, zudem müssen die Aufzüge erneuert werden. Insgesamt kostet das rund 1,4 Millionen Euro, wovon etwa 90 Prozent aus dem Topf der Kommunalen Förderung des Bundes kommen.
In manche Räumlichkeiten hat es sogar schon hineingeregnet, wie Landrat Günter Rosenke in der Vorlage schreibt: „Die Dächer über den Fraktionsbüros und dem Sitzungssaal wurden bereits vorab saniert, nachdem dort massiv Regenwasser in die Zwischendecke eingedrungen war. Ähnliches kommt mittlerweile, wenn auch in geringerem Ausmaß, in anderen Bereichen vor.“
Dächer des Kreishauses sind 45 Jahre alt
Diese Maßnahmen haben 115 000 Euro verschlungen, damit waren die 845 000 Euro, die der Kreistag 2015 für die Sanierungen bereitgestellt hat, auf 730 000 Euro geschrumpft. Und die reichen längst nicht mehr für die Maßnahmen, die nun zeitnah anstehen. Darum hat der Kreistag am Mittwoch insgesamt weitere 485 000 Euro bereitgestellt. 220 000 Euro davon werden für die Erneuerung der Aufzüge benötigt.
Startschuss für den Anbau
Lange wurde in den Gremien des Kreistages diskutiert, nun kann es losgehen: Am kommenden Mittwoch findet der erste symbolische Spatenstich für den Kreishaus-Anbau statt.
Der Kreistag hatte im April 2018 dem Anbau zugestimmt. Die Planungen seien inzwischen abgeschlossen, die Baugenehmigung liege vor, teilt die Pressestelle des Kreises nun mit. Über die Bauweise wurde lange gestritten, auch die Kosten waren immer wieder ein Thema, da sich herausstellte, dass die zunächst grob geschätzten 33 Millionen Euro nicht ausreichen würden.
Derzeit werden die Kosten auf rund 40 Millionen Euro taxiert, darin enthalten ist die dringend benötige neue Rettungsleitstelle, da die jetzige den gesetzlichen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. (sch)
325 000 Euro sind am Mittwoch zusätzlich für die Sanierung der Flach- und Sheddächer vorgesehen. Derzeit bestehen sie aus Bitumen-Dachbahnen, einer 60 Millimeter dicken Wärmedämmung und einer zirka 100 bis 150 Millimeter dicken Kiesschüttung. Die Sheddächer sind mit Alu-Scharen belegt, teilt Rosenke mit: „Sie sind zirka 45 Jahre alt und teilweise abgängig.“
Gründächer für den Klimaschutz
Auf dem neuesten Stand der Technik, was Sicherheit und Umweltanforderungen angeht, sind sie jedenfalls längst nicht mehr. Darum reichen die vor vier Jahren bereitgestellten 845 000 Euro nicht aus – zumal die Baupreise in der Zwischenzeit einen kräftigen Sprung nach oben gemacht haben. Zudem schlug das beauftragte Euskirchener Architektenbüro vor, auf dem Kreishaus Gründächer mit extensiver Begrünung anzulegen, was 152 000 Euro kostet.
Auch dem stimmte der Kreistag zu – schließlich haben sich die Politiker unlängst verstärkt dem Klima- und Naturschutz verschrieben. Hätten sie sich gegen die Begrünung ausgesprochen, wären ohnehin 81 000 Euro für eine neue Kiesauflage fällig gewesen, damit nicht so viel Niederschlag die Kanäle belastet und das Dach vor UV-Strahlen geschützt würde.
Die Aufzüge werden teurer
Beinahe wöchentlich gibt der Aufzug seinen Geist auf, so die Verwaltung. Zuletzt habe es sogar einen Vorfall mit einem Verletzten gegeben. Der Arbeitsschutz der Bezirksregierung Köln hatte daraufhin den Lift zeitweise stillgelegt. Die Ausschreibung soll daher noch in diesem Jahr erfolgen, erklärt Landrat Günter Rosenke den Politikern in der Vorlage: „Nach Terminplan erscheint eine Inbetriebnahme der neuen Aufzüge im Mai 2020 realistisch.“
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220 000 Euro sind im Haushalt 2019 bereits vorgesehen, doch auch das reicht nicht. Darum genehmigten die Kreistagsmitglieder weitere 160 000 Euro für den Etat 2020. Als Gründe für die Mehrkosten gab der Kreis an, dass der Statiker eine Erhöhung der Traglast von derzeit 750 auf 1400 Kilogramm Tragfähigkeit fordert.
Geplant sind zwei große Aufzug-Kabinen zum Transport sperriger Gegenstände oder Notfall-Krankentransporte. Aus Gründen des Brandschutzes sei zudem eine sichere Frontwand erforderlich, die massiv gemauert oder in Trockenbauweise errichtet werden müsse.