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Euskirchener StadttheaterMitsingkonzert von Guildo Horn vor halb leeren Rängen

Lesezeit 2 Minuten

Mit einigen kurzen Gesangsübungen stimmte Guildo Horn sein Publikum im Euskirchener Stadttheater auf das Mitsingkonzert am Donnerstagabend ein.

  1. Unter dem Titel „WDR 4 sing(t) mit Guildo“ sollten alle Anwesenden aktiv werden.
  2. In der Rolle eines Chorleiters gab der Sänger den Konzertbesuchern einfache Tonfolgen vor.
  3. Die leeren Ränge nahm Guildo Horn mit Humor.

Euskirchen – „Der Applaus hört sich auf jeden Fall nach mehr an“, scherzte Guildo Horn bei seinem Auftritt im Euskirchener Stadttheater am Donnerstagabend. Weit über die Hälfte der Sitzplätze war leer geblieben, doch der gebürtige Trierer nahm dies mit Humor. „Es ist schön, hier vor ausverkauftem Haus gemeinsam mit euch zu singen.“

Der 56-Jährige, der gemeinsam mit seiner Band, den Orthopädischen Strümpfen, auf der Bühne stand, sicherte sich gleich zu Beginn des Auftritts die Unterstützung des Publikums. Unter dem Titel „WDR 4 sing(t) mit Guildo“ sollten nämlich alle im Stadttheater Anwesenden aktiv werden.

„Gesang ist gelebte Emotion, und das funktioniert am besten gemeinsam“, erklärte Guildo Horn und begann direkt mit den ersten Stimmübungen. „Früher als Säugling war es leichter, da hat man einfach drauf losgeplärrt. Später begann man sich dafür zu schämen, doch das müssen Sie heute Abend wieder ablegen.“

Guildo Horn als Chorleiter

In der Rolle eines Chorleiters gab er den Konzertbesuchern zunächst einfache Tonfolgen vor, kündigte aber noch vor dem ersten Lied an, sich in den nächsten zwei Stunden bis hin zum Titel „Mama“ von Heintje vorarbeiten zu wollen. „Beim gemeinsamen Singen hat es sich als Vorteil erwiesen, gleichzeitig anzufangen und möglichst auch zeitgleich zum Ende zu kommen.“ Dabei auch noch eine annähernd gleiche Tonhöhe zu erreichen, würde das Gesamtbild abrunden.

Nachdem das Publikum die anfänglichen Übungen erfolgreich absolviert hatte, bewies es auch bei den folgenden Titeln sein musikalisches Gespür. Mit Hilfe der Liedtexte, die auf einer großen Leinwand im Hintergrund der Bühne angezeigt wurden, meisterten die Besucher im Stadttheater jede Herausforderung.

Liedtexte auf der Leinwand

Von den 1960ern- bis in die 1980er-Jahre führte sie die gut zweistündige Reise. Neben deutschen Volksliedern wie beispielsweise „Hoch auf dem gelben Wagen“ schmetterten sie den Musikern auf der Bühne „Yellow Submarine“ von den Beatles entgegen oder feierten zu „Venus“ von Bananarama.

Dies taten sie mit einer solchen Begeisterung, dass sich Sänger Guildo Horn trotz der lückenhaft gefüllten Sitzreihen oftmals entspannt zurücklegen und seinem Publikum die Show überlassen konnte. So griff er mal mit zufriedenem Lachen auch während eines Musikstückes zur Wasserflasche oder konzentrierte all seine Aufmerksamkeit auf seine kreativen Tanzschritte.

Immer wieder suchte der 56-Jährige auch vor der Bühne den direkten Kontakt mit seinem Publikum und kehrte dann, zum Erstaunen der Umstehenden, mit einem Rückwärts-Purzelbaum zu seinen Musikerkollegen zurück. Humorvoll und fachkundig bewies sich Guildo Horn am Donnerstag als guter Gesangslehrer, der sein Publikum von der ersten Minute an begeistern konnte.