GardebrunnenplatzBurger-Restaurant Feuerstein’s in Euskirchen eröffnet

Im Retro-Stil ist die Küche des neuen Burger-Lokals gehalten. Dort führen Gürkan und Özkan Akpinar Regie.
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Euskirchen – Gürkan und Özkan Akpinar sind nach eigenem Bekunden „echte kölsche Jungs“. Und sie sehen ziemlich „hip“ aus. Beide haben tätowierte Arme, modisch-trendige Vollbärte und nun in Euskirchen am Gardebrunnenplatz ein Burger-Restaurant eröffnet: das Feuerstein’s.
Den 41-jährigen Gürkan hat die Liebe in die Kreisstadt verschlagen: „Meine Verlobte kommt aus Euskirchen und arbeitet auch hier. Ich habe mich sofort in die Stadt verliebt. Allerdings habe ich hier keinen Burger-Laden gefunden. Da war klar, dass mein Bruder und ich einen eröffnen werden.“
Mit seinem Bruder Özkan brutzelte er 2014 in Köln-Bickendorf den ersten Burger im ersten Feuerstein’s. Beide legen großen Wert auf regionale Produkte. Die Lieferanten sind handverlesen. Das Rindfleisch kommt von einem Kölner Metzer und wird täglich frisch gewolft. Auch die handgemachten Brötchen werden täglich aus Köln geliefert. „Bei unseren Lieferanten wissen wir, dass die Qualität stimmt“, sagt Gürkan.
Eigentlich wollten die Brüder ihren Euskirchener Laden bereits vor einigen Wochen eröffnen. „Dann haben uns aber die Lieferanten der Inneneinrichtung versetzt. Daher hat es etwas länger gedauert“, sagt Özkan, der mit seinem Bruder zuvor 13 Jahre lang in der Kölner Gastronomieszene tätig war. Gelernt haben beide den Beruf des Kochs nicht: „Das haben wir uns alles selbst angeeignet – Learning by Doing“, sagt Gürkan, dem die Freude über die lange Schlange vor der Kasse deutlich anzumerken ist.
Lange Schlangen bei Eröffnung
„Wir wussten von der Resonanz auf Facebook, dass sich die Euskirchener auf uns freuen. Dass es aber so voll werden wird, ist natürlich überragend“, so der 41-Jährige. Vom Treiben hinter dem Tresen bekommen die Kunden nichts mit. Wer nicht schon in seinen Burger beißen kann, der wartet geduldig darauf, dass die kleine, schwarze Scheibe vor ihm endlich vibriert. In die ist nämlich die Bestellnummer, die auch auf dem Kassenbon steht, programmiert.
Sobald das Signal ertönt, kann der Burger abgeholt werden. Die Bestellzettel der Kunden hängen in der Küche an einer silbernen Klemmleiste, die auf die grünen Retro-Fliesen geklebt ist. Die Fliesen könnten locker aus einer Zeit stammen, in der es die Burger in Deutschland noch gar nicht gab – erst recht nicht in Euskirchen.
Den Überblick verliert Gürkan nicht. Jeder Handgriff sitzt. Das Küchenteam arbeitet wie aus einem Guss. Jeder weiß, was er zu tun hat. Dazu gehört auch mal ein lockerer Spruch. Rein optisch fällt Henok in der Küche aus der Reihe. Die anderen haben alle einen Vollbart und mindestens ein Tattoo. Henok nicht. „Dafür bin ich dunkelhäutig und komme aus Düsseldorf“, sagt er mit einem Augenzwinkern, während er die nächsten Burger mit Tomaten, Gurken und Peperoni belegt.
In der Anfangsphase werden die Betreiber auf das eingespielte Kölner Team setzen. „Danach würden wir uns freuen, wenn wir Euskirchener Burger-Macher für uns begeistern können“, so Özkan. Das Team vom Feuerstein’s bereitet an diesem Tag Burger in Akkordarbeit zu. Die persönliche, individuelle Note fehlt aber bei keinem. Doch was ist das Geheimnis der Fleischklopse, die so unverschämt lecker aussehen? „Es ist Mamas Rezept. Mehr darf ich nicht verraten“, sagt Gürkan. Eigentlich sollte das erste Feuerstein’s in Bickendorf eine Pommes-Bude werden. Aber aus Pommes rot-weiß wurden Buletten mit Brötchen. Die Namen der Burger sind kreativ und an das Leben des Comic-Helden Fred Feuerstein angelehnt: Barney’s Käsetraum, Die scharfe Wilma oder Betty’s Chilli Cheese.
Ganze Familie entscheidet
Auch die harten Kerle Gürkan und Özkan werden manchmal ganz weich. Nämlich dann, wenn der Familienrat tagt. Dann wird gemeinsam mit Frauen und Kindern entschieden, welche neuen Burger oder Soßen in die Karte aufgenommen werden. „Vielleicht gibt es ja schon ein Oeskerche Spezial“, sagen die Brüder.
Zur Stammkundschaft in Köln gehören nach Angaben der Burger-Brater auch einige ältere Damen: „Sie kommen regelmäßig aus dem benachbarten Seniorenheim. Ursprünglich haben sie bei uns immer eine Currywurst gegessen. Irgendwann haben wir ihnen dann aber einen Burger serviert. Mittlerweile haben sie sich durch die Speisekarte gegessen. Burger sind eben nicht nur etwas für Jüngere.“