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„Es kitzelt nur ein bisschen“Zu Besuch im Schnelltest-Zentrum Hellenthal

Lesezeit 4 Minuten

Beim Probelauf in Hellenthal nahm Caroline Spilles (rechts) eine Probe für den Schnelltest von ihrer Mutter Margot.

Hellenthal – Manchmal kann auch etwas ganz schnell gehen. Ein paar mobile Zwischenwände, Tische, Stühle, und dann genug Hände, dass die Arbeit ein zügiges Ende findet. Und wenn dann noch Schutzkleidung zur Verfügung steht und auch die Schnelltests gegen das Coronavirus ausreichend vorhanden sind, dann ist es möglich, in kürzester Zeit ein Testzentrum aufzubauen. So geschehen im katholischen Pfarrheim in Hellenthal. Am gestrigen Montag nahm dieses Testzentrum seinen Betrieb auf.

„Ich bin stolz, dass wir eine der größten Herausforderungen in der Geschichte unseres Ortsverbandes bestanden haben“, sagte Andreas Jäger und verfolgte zufrieden die Abläufe beim letzten Testlauf, bei dem die Helfer am Sonntag sicherstellten, dass nichts vergessen worden war. Jäger ist Kassenwart des DRK-Ortsverbandes in Hellenthal. Mit Bereitschaftsleiter Achim Steffens und Marc Jäger hatte er die Aufgabe übernommen, innerhalb einer Woche aus dem Nichts ein Testzentrum zu schaffen.

Andrang von Besuchern abwickeln

Bürgermeister Rudolf Westerburg war an den Hellenthaler DRK-Ortsverbandsvorsitzenden René Strotkötter herangetreten, nachdem der Kreis Euskirchen die Kommunen um Unterstützung bei der Durchführung der kostenlosen Schnelltests gebeten hatte, die jedem Bürger künftig einmal wöchentlich zustehen. „Das DRK hat durch die Blutspendetermine viel Erfahrung darin, auch ohne Anmeldung größeren Andrang von Besuchern abzuwickeln“, schilderte Westerburg aus eigener Erfahrung die Vorteile der Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation.

Etwa eine Viertelstunde dauert es, bis der Schnelltest anzeigt, ob eine Corona-Infektion vorliegt.

Nach kurzer Bedenkzeit hätten sich die Helfer bereit erklärt, ein Testzentrum aufzubauen, so der Bürgermeister. Auch das katholische Pfarrheim als Ort für das Testzentrum zu bekommen, sei kein Problem gewesen, berichtete Jäger. „Das war ein Telefonat mit Pastor Philipp Cuck, der sofort seine Zustimmung gegeben hat“, sagte er. Betreiber des Testzentrums ist die Gemeinde Hellenthal, die Durchführung der Tests übernimmt der Ortsverband.

Ergebnis schon nach einer Viertelstunde

Wie in Hellenthal gehen in diesen Tagen die Testzentren in allen Kommunen im Kreis Euskirchen an den Start. Ein kostenloser Test pro Woche steht jedem Bürger zu. Eine Anmeldung zu den Tests ist nicht erforderlich. Allerdings ist es notwendig, seinen Personalausweis mitzubringen.

Nach einer Viertelstunde liegt das Ergebnis vor. Darüber wird eine Bescheinigung ausgestellt. Wer positiv getestet wird, muss sich sofort in häusliche Quarantäne begeben, bis ein PCR-Test Gewissheit über eine mögliche Infektion liefert.

Weitere Informationen über die Testmöglichkeiten in den einzelnen Kommunen und die Öffnungszeiten der Zentren sind auf der Internetseite des Kreises Euskirchen unter der Rubrik „Corona-Portal“ sowie auf den Webseiten der einzelnen Städte und Gemeinden zu finden. (sev)

„Mit allen Helfern sind in der letzten Woche fast 250 Stunden ehrenamtlich geleistet worden“, rechnete Jäger nach. Er sei froh, dass die Leute so mitziehen. Mittlerweile würden 21 Helfer bereitstehen, um die Schnelltests durchzuführen, darunter auch zwei Freiwillige, die nicht DRK-Mitglieder seien. In der Handhabung der Schnelltests waren sie am Freitag von Dr. Stephan Henrich unterrichtet worden.

Schutzkittel und Plexiglasschild

Wie Caroline Spilles, die, ausgestattet mit Maske, Plexiglasschild und blauem Schutzkittel, vorsichtig das Teststäbchen in die Nasenlöcher ihrer Mutter Margot einführte. Als freiwillige Helferin hatte diese sich gemeldet und stellte sich nun als Testperson zur Verfügung. „Es kitzelt nur ein bisschen“, sagte sie. Doch die Unannehmlichkeiten hielten sich in Grenzen, schließlich muss der in Hellenthal verwendete Test nicht in den Rachen oder tief in die Nase eingeführt werden.

„Ich will dazu beitragen, dass die Tests vorangetrieben werden“, sagte Caroline Spilles. Dadurch hätten die Menschen wieder die Gelegenheit, Angehörige in den Altenheimen zu besuchen. „Wir waren froh, dass es an uns herangetragen wurde“, sagte sie.

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Sechs Helfer stehen zu den Öffnungszeiten im Testzentrum bereit: Einer sitzt an der Anmeldung, drei nehmen die Tests ab, einer wertet die Tests aus und stellt die Bescheinigungen was, während der sechste als Springer bereitsteht. Alle Abläufe seien so konzipiert, dass es möglichst schnell geht, um so wenig Infektionsgefahr wie möglich zu bieten, betonte Jäger. „Die reinen Kontaktzeiten sind kleiner als zwei Minuten“, sagte er. Das Ergebnis des Testes könnten die Bürger schließlich im Außenbereich des Pfarrheimes entgegennehmen.

Wie allerdings das Angebot der Schnelltests in Hellenthal wahrgenommen wird, steht noch in den Sternen. 750 kostenlose Tests können hier pro Wochen gemacht werden. Sollte es nötig sein, wäre es möglich, die Zahl auf 900 zu steigern, so Jäger. Für den Anfang, so teilte Westerburg mit, habe die Gemeinde sich 2000 Schnelltests gesichert.