Selber Brandstifter wie bei Schule?Scheune in Blumenthal abgebrannt
Hellenthal-Blumenthal – Die Feuerwehrleute im Raum Hellenthal und Schleiden kommen nicht zur Ruhe, in der Bevölkerung macht sich Angst breit. Auch wenn die Untersuchungen der Brandermittler noch nicht abgeschlossen sind, zieht die Polizei in Betracht, dass der Brandstifter, der die Region seit Monaten in Atem hält, erneut zugeschlagen hat.
Die Polizei sucht nach dem jüngsten Brand in Blumenthal nach einer männlichen Person, die sich laut Angaben mehrerer Zeugen fluchtartig vom Brandort in Richtung der Straße „Fuchsloch“ entfernt habe.
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Um 0.15 Uhr in der Nacht zum Mittwoch mussten die Feuerwehrleute der Gemeinde Hellenthal erneut zu einem Brand ausrücken. Diesmal stand eine hölzerne Garage an der Schleidener Straße in Blumenthal in hellen Flammen. Fast 70 Einsatzkräfte aus Hellenthal, Hollerath und Reifferscheid eilten unter der Leitung von Hellenthals Wehrführer Daniel Pützer zur Einsatzstelle.
Propangasflaschen sorgen für zusätzliche Gefahr
Zudem wurden die Drehleiter aus Schleiden, der Atemschutz-Container des Brandschutzzentrums und ein Rettungswagen nach Blumenthal beordert.Wegen der engen und dichten Bebauung in diesem Bereich drohten die Flammen auf die sechs benachbarten und großenteils bewohnten Gebäude überzugreifen.
Mit drei Rohren richteten die Feuerwehrleute, die großenteils unter Atemschutz arbeiteten, zunächst eine Riegelstellung ein, um die angrenzenden Gebäude zu schützen. Mit weiteren Rohren wurde schließlich die eigentliche Brandbekämpfung durchgeführt. Eine weitere Gefahr bestand durch zwei Propangasflaschen im Schuppen.
Feuerwehr konnte Wohnhäuser schützen
Durch sie kam es während des Brandes zu Stichflammen. Sie wurden von den Feuerwehrleuten ins Freie getragen und sicherheitshalber weiterhin gekühlt. Gegen 0.35 Uhr hatte die Feuerwehr laut Pützer den Brand unter Kontrolle. Die Löscharbeiten zogen sich noch über Stunden bis gegen 3.30 Uhr hin. Bis um 5 Uhr am Morgen stellten Kräfte aus Hellenthal noch eine Brandwache.
Durch das schnelle Eingreifen gelang es der Feuerwehr, die Wohnhäuser zu schützen. Die Garage, in der sich laut Polizei unter anderem zwei Motorräder, Mähwerk und Imkerzubehör befanden, war nicht zu retten. Auch griff das Feuer auf den Giebel und Dachstuhl eines unmittelbar an den Schuppen angrenzenden, als Lager genutzten Backsteingebäudes über.Durch die starke Rauchentwicklung wurde das benachbarte Geschäft, in dem sich auch eine Postagentur befindet, in Mitleidenschaft gezogen.
Scheunenbewohner bringen wichtigste Dinge in Sicherheit
Die Post und die wichtigsten Dinge – Akten beispielsweise – konnte die Inhaberin noch aus dem Geschäft nehmen, danach war das Betreten verboten. Das Geschäft ist aktuell geschlossen. Nach Pützers Einschätzung könnte es geraume Zeit dauern, bis es wieder betreten werden darf.
Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand, die Bewohner konnten recht schnell in die angrenzenden Häuser zurückkehren. Den Schaden beziffert die Polizei nach erster Schätzung auf einen unteren fünfstelligen Euro-Bereich.
Auch wenn der Schaden wieder immens ist, zeigte sich Einsatzleiter Daniel Pützer erleichtert, dass es der Feuerwehr gelungen ist, einen noch viel größeren Schaden zu verhindern. Er lobte die erneut gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus den Kommunen Hellenthal und Schleiden. Auch wenn die Belastung durch die zahlreichen Einsätze hoch sei, versichert er: „Die Bevölkerung kann sich auf die Feuerwehr verlassen.“
Ermittlungsgruppe nach Brand in Gymnasium eingesetzt
„Blume“ wurde die nach dem Großbrand im Sturmius-Gymnasium eingerichtete Ermittlungsgruppe benannt – nach der Blumenthaler Straße in Schleiden, an der die Schule liegt. Acht Ermittler der Kreispolizei und zwei Profiler des Landeskriminalamts fahnden nach dem- oder denjenigen, der oder die die Brände im Südkreis gelegt haben. Polizei-Sprecher Franz Küpper bezeichnet die Brandermittlung grundsätzlich als eine der komplexesten Aufgaben der Polizeiarbeit.
Die Brände seit dem vergangenen November im Gymnasium, in einem leer stehenden Wohnhaus in Blumenthal, im Harperscheider Sägewerk sowie an evangelischer Kirche und altem Pfarrhaus in Hellenthal untersucht die Gruppe, ebenso den Brand in einem Einfamilienhaus in Oberhausen. Auch der aktuelle Brand in Blumenthal wird laut Polizei von dieser Gruppe bearbeitet. Parallel laufen die Arbeiten der Ursachenermittler. Am Donnerstag wird ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Sachverständiger den Brandort untersuchen.
Zu der Person, die in Blumenthal vom Brandort flüchtete, liegen der Polizei noch keine näheren Angaben vor. Daher bittet sie mögliche Zeugen, sich unter Tel. 02251/79 95 25 oder 7990 zu melden. Auch weist Küpper darauf hin, keine Scheu zu haben, verdächtige Personen oder Beobachtungen zu melden.