Der neue Putz an der Hauptschule Hellenthal ist durch Algen vergraut. Die Gemeinde startet ein Verfahren gegen die Architekturfirma
BeweissicherungGraue Algen auf dem neuen Putz der Hellenthaler Hauptschule
Neu erstrahlt nach der Sanierung die Hauptschule Hellenthal. Oder auch nicht mehr so ganz. Denn in einigen Bereichen ist der weiße Putz bereits durch Algen vergraut und unansehnlich. Für die Gemeindeverwaltung Grund genug zu prüfen, ob die Arbeiten sachgerecht ausgeführt wurden oder vielleicht sogar ein Fehler der Bauleitung vorliegt. So setzte die Gemeinde ein Beweissicherungszustandsverfahren gegen die Architekturfirma Peter Holdenried in Gang.
Im Nachhinein seien die Mängel an der Fassade festgestellt worden, sagte Bürgermeister Rudolf Westerburg. Das Verfahren sei notwendig, um nicht nur einen eventuellen Schadensersatz anzumelden, sondern den Beteiligten auch den Streitfall bekannt zu machen.
Gemeinde Hellenthal will die Ursache des Algenbefalls klären
„Dieser Grauschleier, der auf den Fassaden durch Algenbefall entsteht, kann nicht ausgeschlossen werden“, sagte Bauamtsleiter Markus Rodenbüsch. Doch dem könne vorgebeugt werden. Langfristig aber werde sich das nicht vermeiden lassen. „Es hat sich herausgestellt, je sauberer die Luft, desto eher veralgt eine Fassade“, so der Bauexperte.
Mögliche Ursachen könnten ein zu dünn aufgetragener Putz sein, aber auch eine zu helle Farbe, auf der die Algen stärker zur Geltung kämen. Um diese Fragen zu klären, öffnete eine Gutachterin die Fassade, um die Erstellung des Putzes zu prüfen.
Achitekturbüro bezeichnet das Verfahren als nicht ungewöhnlich
Das förmliche Beweissicherungszustandsverfahren sei in so einer Situation üblich, sagte Rodenbüsch. Dann komme ein vom Gericht bestellter Gutachter zum Einsatz, der die Ursache untersuche. „Wenn das Verfahren am Ende vor Gericht geht, muss ein derartiges Gutachten auf jeden Fall erstellt werden, andere gelten nicht“, so Rodenbüsch. Das Verfahren richte sich gegen das Heimbacher Architekturbüro Holdenried und die Firma, die den Putz erstellt hat. „Der Planer ist mit drin, wenn Mängel in der Planung und Bauüberwachung festgestellt werden“, sagte er.
Das Architekturbüro Holdenried aus Heimbach ist in vielen Projekten in der Region tätig und in der Gemeinde Hellenthal nicht nur bei der Sanierung der Hauptschule der Architekt der Wahl, sondern auch bei der Grundschule in Reifferscheid und dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Udenbreth.
Für Marcus Bierschenk, den Inhaber des Architekturbüros, ist das Verfahren nicht besonders aufregend. „Es geht darum, die Ursache zu finden“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Ein derartiges Beweissicherungsverfahren sei nicht ungewöhnlich.