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Insektenfreundliche Kreisel gefordertSPD verärgert über Straßen NRW in Euskirchen

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Kreis Euskirchen – Karl Vermöhlen von der Kaller SPD-Fraktion ist etwas verärgert darüber, dass ein einstimmiger Beschluss des Bauausschusses bislang nicht umgesetzt werden konnte. So hatten die Genossen im September vergangenen Jahres beantragt, die drei Kreisverkehre an der B 258, die im Bereich der Gemeinde Kall liegen, umweltgerecht zu gestalten und mit einer Wildblumenwiese einzusäen. Davon könnten Bienen und andere Insekten profitieren.

Frohnrath, Steinfelderheistert und Sistig nähmen bereits am Leader-Projekt „Dorf-Biotop!“ teil, bei dem die Bevölkerung für den Wert der innerdörflichen Biologie sensibilisiert werde. Und Sistig trage den Titel „Schwalbenfreundliches Dorf“.

Vermöhlen schrieb Bürgermeister an

Angesichts solcher Naturnähe sei es, so heißt es im Antrag, für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar, dass die Kreisel Frohnrath/Eichen-Ingersberg und Sistig/Reifferscheid komplett gemulcht worden seien und man damit Pflanzen und Lebewesen vernichtet habe. Deshalb wurde die Verwaltung aufgefordert, bei der Straßenmeisterei zu intervenieren, damit die Kreisel insektenfreundlich mit Wildblumen eingesät werden.

Nachdem Karl Vermöhlen jüngst von einer Pressemitteilung des Landesbetriebs Straßen NRW erfahren hatte, schrieb er Bürgermeister Hermann-Josef Esser an. Der hatte im März bei der Behörde nachgefragt. Über die Antwort, von der er Vermöhlen berichtete, ist der SPD-Mann verärgert: „Mit der hinhaltenden und Aufgaben abwälzenden Reaktion der Niederlassung Euskirchen von Straßen NRW war ich unzufrieden und habe dies auch artikuliert.“

Vielleicht wäre es gut, so Vermöhlen, die Euskirchener Mitarbeiter von Straßen NRW mit ihrer eigenen Pressemitteilung zur Insektenfreundlichen Meisterei (siehe „Pilotprojekt“) vertraut zu machen, „damit sich das Denken auch in ihrem Beritt ändert“.

Straßen-NRW-Pressesprecher Bernd Aulmann sagte auf Anfrage, dass er leider im Detail nicht sagen könne, was aus der Anfrage der Gemeinde geworden sei, weil der entsprechende Teilzeit-Mitarbeiter gerade nicht anwesend sei. Er wies aber darauf hin, dass die Gemeinde generell für die Pflege zuständig sei, wenn sie besondere Gestaltungswünsche habe.

„Wir planen auf absehbare Zeit nicht, Bankette und Kreisel mit Blümchen zu bepflanzen“, sagte Aulmann. Aus technischen Gründen könne man lediglich zweimal jährlich mähen, weitere Maßnahmen seien vom Aufwand her nicht zu vertreten.

Im Übrigen sei seine Behörde auch im ökologischen Sinne tätig. So würden Ausgleichsflächen, die bei Baumaßnahmen entstehen, entsprechend gepflegt.

Nicht besonders ansehnlich mag manch einer einen Kreisel wie diesen im niedersächsischen Wunstorf finden, den Karl Vermöhlen als insektenfreundliches Positivbeispiel zeigt.