Alter Standort zu kleinHolzhandlung Hilger zieht von Broich nach Kall
Kall/Broich – Nachdem jüngst umfangreiche Bodenarbeiten im Bereich des neuen Kaller Gewerbegebietes III begonnen haben, wird nun auch zwischen Brucker und McDonald's im Bereich des noch ungenutzten Gewerbegebiets II gebuddelt. Wer, so wird sich mancher fragen, entwickelt denn hier neue Aktivitäten? Auf Nachfrage bestätigte vor Ort überraschend Martin Hilger, dass er mit seiner seit 70 Jahren in Broich etablierten Holzhandlung nach Kall ziehen möchte.
Dazu hat das Unternehmen eine kurze offizielle Stellungnahme vorbereitet: „Die Firma Hilger beabsichtigt, auf dem Gelände Werner-Schumacher-Straße in Kall ein neues Betriebsgelände für den Gesamtbedarf rund um das Material Holz und die erforderlichen Nebenprodukte zu errichten“, heißt es.
Für die im Verfahren stehende Beantragung der Baumaßnahme werde derzeit die Voraussetzung einer Baureifmachung geschaffen. „Da das Grundstück eine erhebliche Hanglage aufweist, wird zur Zeit für die spätere Baumaßnahme das gesamte Gelände auf ein einheitliches, waagerechtes und tragfähiges Niveau mit späterer Zufahrt von der Werner-Schumacher-Straße gebracht“, wird weiter mitgeteilt. Am traditionellen Firmenstandort in Broich erläuterte Firmenchef Martin Hilger (38), warum das Unternehmen umziehen möchte.
„Unsere Firma konzentriert sich seit 2012 ausschließlich auf den Holzhandel und den Vertrieb mit Produkten rund um den Holzbau sowie Innenausbau-Produkte wie Türen, Parkett und Laminat. Seitdem sind wir von Jahr zu Jahr deutlich gewachsen, so dass unser Standort mit rund 12.000 Quadratmetern und vier großen Hallen zu klein geworden ist“, sagte er. Deshalb habe er sich nach einem neuen Standort umgeschaut.
„Ich wollte wegen meines Kundenstamms, der im Kreis Euskirchen, aber auch in Richtung Belgien und Luxemburg angesiedelt ist, relativ nah am alten Standort bleiben“, erläutert Hilger.
29.000 Quadratmerter nutzen können
Man werde nun eine Fläche von 29.000 Quadratmetern auf dem Areal des alten Gewerbegebiets II nutzen können. Er bestätigt, dass ein positiver Nebeneffekt sei, dass mit Brucker ein großer Inneneinrichter in der Nachbarschaft sei und dies durchaus dazu führen könne, dass man ein ähnliches Kundeninteresse bedienen könne. Diese Überlegung sei aber nicht ausschlaggebend für die Standortwahl gewesen.
Derzeit hat Hilger Holz zehn Beschäftigte, davon sieben Feste. Er wisse noch nicht genau, was später am Standort Broich geschehen solle, es sei aber angedacht, dass alle Mitarbeiter nach Kall wechseln.
„Wir suchen sehr intensiv nach weiteren Mitarbeitern“, sagt Hilger. So benötige man ein bis zwei Lageristen und möchte schon ab 1. August ein oder zwei Kräfte im Bereich Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau ausbilden. Außerdem suche man einen Außendienstmitarbeiter und weiteres Fachpersonal, da man am neuen Standort den Bereich Innenausbau (Türen, Parkett) deutlich ausbauen wolle.
Firmengeschichte
1948 gründet Peter Hilger die Firma, um auf dem eigenen Hof mit einer Kreissäge Lohnschnitt für Privatleute aus der näheren Umgebung anzubieten. Im Laufe der Jahre nimmt das Auftragsvolumen stetig zu.
1971: Kompletter Neubau des Sägewerks. Zu dieser Zeit sind sieben Festangestellte und vier Aushilfsarbeiter beschäftigt.
1973: Klaus-Peter Hilger übernimmt die Leitung des Broicher Betriebs.
2004: Martin Hilger steigt in die Firma ein, die nun auch einen Holzhandel betreibt.
2006: Bau einer Profilholzhalle sowie einer weiteren Lagerhalle.
2012: Alle Sägewerksmaschinen werden zugunsten des Holzhandels verkauft. Eine 82 Meter lange, 26 Meter breite und 10,20 Meter hohe Lagerhalle wird gebaut.
2015: Martin Hilger leitet die Geschicke des Familienbetriebs in der dritten Generation. (pe)