FreundschaftstreffenDie „Ev“ für die Scheurener – Fünf Vereine zeigen sechs Sketche
Kall-Scheuren – Fünf Theatervereine und sechs Sketche im Schnelldurchlauf: Beim Freundschaftstreffen in Scheuren war gute Unterhaltung garantiert – es ging ja auch um die „Ev“. So heißt der Wanderpokal, den die Theatervereine aus Rinnen, Dahlem, Rescheid, Wolfert und Scheuren jedes Jahr vergeben.
Die „Ev“ – sozusagen der Oscar für Laienspielgruppen im Südkreis – ist eine grob geschnitzte, weibliche Holzfigur: irgendwie abstrahiert, irgendwie schräg – und vor allem die Mühen der Akteure wert. „Die Ev wurde vor Jahren von den Eifelgeistern aus Wolfert gestiftet“, so Harald Steffen von der Theatergruppe Scheuren: „Früher wurde sie als Preis für das beste dargebotene Kurzstück bei den Treffen überreicht, mittlerweile kriegt die Ev der Verein, der das Treffen ausrichtet.“
Bilder aus 30 Jahren
Auf die Überreichung durch Alexander Geimer von der Theatergruppe Dahlem, Gastgeber im vergangenen Jahr, konnten sich die Aktiven am Schluss des Abends freuen – vorher war der gekonnte 20-Minuten-Sketch von allen fünf Vereinen gefordert.
Die Gastgeber selbst, die in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen ihrer Laienspielschar feiern, zeigten im ausverkauften Bürgerhaus gleich zwei Kurzstücke: Die Nachwuchs-Schauspieler, zwölf bis 14 Jahre alt, haben sich als „Scheuren Kids“ formiert und zeigten „Drei Blondinen zum Vorstellungsgespräch als Polizei-Anwärterinnen“. Marc Sauer, Isabel Albrecht, Mona Winter und Maren Müller standen auf der Bühne. Mit „Neulich in der Konditorei“ waren auch von den Wolferter „Eifelgeistern“ die jungen Schauspieler vertreten. Lisa Merten, Maike Merten, Florian Finder und Philipp Klein zeigten dieses Stück.
„Zwei Männer im Bad“ – die Nähe zum berühmten Badewannen-Sketch von Loriot lag nahe – hatten Axel Chmielecki und Andreas Belgard von der Theatergruppe Rinnen einstudiert. Im Anschluss gab’s „Kultur oder Krach“ der Spielschar Rescheid. Sie war mit dem größten Erwachsenen-Ensemble der beteiligten Vereine angereist: Bertold Pützer, Karin Koll, Werner Reger, Silvia Linden, Christoph Westerburg, Sabine Jenniches, Markus Pützer und Uwe Polster sorgten für zahlreiche Lacher. Was alles so „Morjens im Dorf“ passieren kann und man sich zu erzählen hat, schilderten Thomas Schwarz und Birgit Dederichs von der Theatergruppe Dahlem.
Für die nötigen Umbaupausen hatten sich die Gastgeber aus Scheuren etwas Besonderes ausgedacht: Sie zeigten in einer Bilderschau Erinnerungen an Produktionen der vergangenen 30 Jahre, moderiert von Harald Steffen und Klaus Mertens – und das in den damaligen Originalkostümen.
Zum Schluss mussten die Gastgeber wie zu Beginn selbst ran. Die „Seniorenabteilung“ aus Scheuren brachte „Szenen einer Ehe“ auf die Bühne: Lisa Hahn, Frank Röhl und Klaus Mertens sorgten für viele Lacher beim Heimspiel.
Alle fünf Vereine hatten – so ist es Tradition – für das jährliche Treffen die Sketche eigens einstudiert. Zum Schluss kamen alle Akteure auf die Bühne, und es folgte der erwartete Moment: „And the Ev goes to…“ – logisch, den Theaterverein Scheuren.