Kall – Alice Gempfer, die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall, freute sich sichtlich: „Es wird ein Haus, in dem sich viele Leute, die sich sonst vielleicht nie begegnen würden, treffen werden“, erläuterte sie. Das „Haus der Begegnung“ in Kall stehe kurz vor der Fertigstellung. Gempfer, die für das Konzept der künftigen Einrichtung in Kall zuständig ist, Lothar Schatten vom Bau-Team der Gemeindeverwaltung und Michaela Kratz (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) stellten das Projekt vor.

Mit großer Wahrscheinlichkeit könne schon Anfang nächsten Jahres, wie geplant, Einweihung gefeiert werden. So sollen die Bauarbeiten voraussichtlich schon im November beendet werden.

Kurse und Begegnungscafé

Dann werden das Haus, der Verbindungsgang zum Rathaus sowie die „Hof der Begegnung“ genannte Außenanlage fertig. 1,5 Millionen Euro kostet das Projekt, 70 Prozent werden gefördert, etwa 500 000 Euro muss die Gemeinde selbst aufbringen. 640 Quadratmeter Fläche stehen auf zwei Etagen zur Verfügung.

Im Erdgeschoss befindet sich der Raum, in dem sich alle Besucher begegnen können. Unterstützt wird die Gemeinde Kall diesbezüglich von rund 25 Partnern, die Angebote zur Verfügung stellen, darunter auch die Generationengenossenschaft GenoEifel eG. Der Begegnungsraum kann mit einer mobilen Wand abgetrennt werden. Dort werden Integrationskurse und das monatlich stattfindende Begegnungscafé veranstaltet.

In einem benachbarten Beratungsbüro werden mehrere Partner und Institutionen unterschiedliche Angebote offerieren. Alice Gempfer präsentierte dazu einen bereits gut belegten Wochenplan – vom Deutschen Roten Kreuz mit seiner Flüchtlingsberatung über die Karriereberatung der Bundeswehr und die Rentensprechtage bis hin zum Verein zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe „Wirkstatt“ und dem Jugendmigrationsdienst.

Schiedsmann und Line-Dance

Auch der Schiedsmann wird künftig dort tätig sein, ebenso wird die Volkshochschule mit unterschiedlichen Angeboten vertreten sein. Die Partner müssen keine Miete zahlen, beteiligen sich aber an den laufenden Kosten. Sogar Line-Dance wird vom Familienzentrum angeboten, auch das Reparaturcafé zieht dorthin um.

Interessenten für die Nutzung des Raums im Erdgeschoss können sich bei Alice Gempfer unter Tel. 0 24 41/88 876 oder per E-Mail bei agempfer@kall.de melden. Natürlich wird das Haus auch mit einer zünftigen Feier eingeweiht.

Das gesamte Obergeschoss des Hauses der Begegnung steht der Gemeindebücherei zur Verfügung, die auch über einen Schulungsraum verfügt. In den Jahren 2018 bis 2020 werden insgesamt 258 000 Euro für die Ersteinrichtung der Bücherei investiert. Davon zahlt die Gemeinde einen Eigenanteil von 111 000 Euro. Ein hauptamtlicher Bibliothekar soll die Bibliothek, die 20 Wochenöffnungsstunden haben wird, leiten.

Alice Gempfer wies darauf hin, dass die Bibliothek über eine besonders praktische digitale Rückgabemöglichkeit verfügen wird. Dafür werde ein Schalter eingerichtet, an dem man außerhalb der Öffnungszeiten seine Bücher abgeben könne. Sie werden automatisch gescannt und dann am nächsten Tag einsortiert.

Bücherflohmarkt

Radikal aussortiert wird derzeit in der Kaller Gemeindebücherei. Vor dem Umzug ins Haus der Begegnung soll der Bestand um ein Drittel reduziert werden. Außerdem werden gut erhaltene und neuwertige Gaben von Lesern zum Verkauf angeboten.

„Superschnäppchenpreise“ verspricht die Kaller Bücherei. Während der Öffnungszeiten können Kinder- und Taschenbücher zum Preis von 50 Cent pro Exemplar erworben werden. DVDs, Hörbücher und alle gebundenen Buchausgaben sind für einen Euro erhältlich. Eine ganze Tasche voller Medien gibt es für 9,99 Euro.

Geöffnet hat die Bücherei in der Auelstraße 17 in Kall montags und donnerstags von 15 bis 19.30 Uhr und dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr. Das Angebot gilt natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Spätestens jedoch bis zum Umzug der Bücherei ins Haus der Begegnung, der wohl Anfang nächsten Jahres stattfinden kann. (pe)

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Klaus Pesch

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