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Neuer Themenweg in SteinfeldAuf den Spuren des heiligen Hermann Josef wandern

Lesezeit 4 Minuten
Auf dem Bild stehen (v.l.) Christoph Böhnke, Martin Reinicke, Pater Lambertus und Pater Wieslaw neben dem ersten Schild mit Informationen.

Werben für den neuen Wanderweg rund um Hermann Josef in Steinfeld: (v.l.) Christoph Böhnke, Martin Reinicke, Pater Lambertus und Pater Wieslaw.

Gut elf Kilometer lang ist der neue Themenwanderweg in Steinfeld zum heiligen Hermann Josef. An fünf Stationen gibt es Informationen.

Auf den Spuren des heiligen Hermann Josef können Wanderer jetzt in der schönen Natur der Eifel unterwegs sein. Der neue thematische Rundwanderweg ist gut elf Kilometer lang und beginnt und endet, wie könnte es anders sein, im Kloster Steinfeld. Die Idee zu der Aktion hatten die Mitglieder des Komitees, das das Hermann-Josef-Fest plant. Finanziert wurde das Projekt von der Stiftung Kloster Steinfeld.

„Wir haben überlegt, was es rund um Hermann Josef für Angebote gibt und was noch fehlt. Da sind wir auf die Idee mit dem Wanderweg gekommen“, erzählt Komiteemitglied Martin Reinicke, Vorsitzender der Stiftung Kloster Steinfeld. Gemeinsam habe man danach Strecken und mögliche Standorte für Stationen ausgesucht, die für so einen Weg infrage kommen.

Durch das Kuttenbachtal nach Steinfelderheistert

Anschließend habe man mit Helmut J. Kirfel über mögliche Texte für die Tafeln gesprochen. Der ehemalige Lehrer aus Steinfeld hat die Geschichte des Klosters und des heiligen Hermann Josef erforscht und einige Werke zu den Themenkomplexen verfasst. „2005 hatte ich eine größere Arbeit über die Heiligen im Bistum Aachen geschrieben und mich in dem Zusammenhang auch mit Hermann Josef befasst“, berichtet Kirfel.

Niemand könne natürlich genau sagen, auf welchen Wegen der heilige Hermann Josef unterwegs gewesen sei, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er die Pfade des neuen Wanderwegs benutzt habe, sei schon relativ hoch. Die Route führt von der Klosteranlage zunächst in das abgelegene Kuttenbachtal, bevor man dann bei Steinfelderheistert einen schönen Höhenweg mit tollen Aussichten erreicht.

Helmut J. Kirfel steht vor der Steinfelder Basilika.

Um die Texte für die Stationen kümmerte sich Helmut J. Kirfel. Er ist ein Fachmann, wenn es um die Geschichte des Klosters geht,

Das nächste Ziel ist die Krekeler Heide, wo es im Sommer ein wahres Blütenmeer von verschiedenen Blumen gibt. Am Kuttenbach entlang geht es danach von Diefenbach aus zunächst durch offenes Land und später durch einen Buchenhochwald zum Hermann-Josef-Brunnen und dann nach Steinfeld. Die Wanderung dauert gut drei Stunden.

Als Seelsorger in Frauenklöstern viel zu Fuß unterwegs gewesen

„Die Idee für den Weg hat mich schon überrascht. Ich hätte Hermann Josef nicht direkt mit der Krekeler Heide in Verbindung gebracht, obwohl er dort sicherlich auch vorbeigekommen ist“, erklärt Kirfel. Schließlich sei er unter anderem als Seelsorger in Frauenklöstern viel zu Fuß unterwegs gewesen. Während der Wanderung durch die schöne Natur der Eifel könne man wie Hermann Josef über Gott und die Welt nachdenken.

„Bei der Gemeinde Kall haben wir schließlich die Genehmigung für das Aufstellen der Schilder beantragt. Die kleineren Hinweisschilder auf dem Weg fehlen noch. Die werden wir in Kürze noch anbringen“, sagt Martin Reinicke. Auf dem Wanderweg wird an fünf Stationen an den Steinfelder Heiligen, seine Jugend, den Streit um seine Ruhestätte und die nach ihm benannten Festtage informiert. So erfahren die Wanderer an der ersten Texttafel, dass die genauen Lebensdaten von Hermann Josef unbekannt sind und nur seine Herkunft feststeht. Geboren wurde er etwa zwischen 1150 und 1170, gestorben ist er nach 1225 und vor 1252. Schon im zarten Alter von zwölf Jahren soll er ins Kloster eingetreten sein.

Der Gottesmutter in der Kirche einen Apfel überreicht

Eine Episode über die Äpfel, die immer wieder am Sarkophag des Heiligen in Steinfeld abgelegt werden, darf natürlich nicht fehlen. Wie eine zeitgenössische Quelle berichtet, besuchte der kleine Hermann in Köln das neue Muttergottesstandbild in seiner Lieblingskirche St. Maria im Kapitol. Dort betete er zu Maria und suchte nach einer Gabe als Opfer für das Jesuskind. Als Kind einer verarmten Familie hatte er aber nur einen Apfel dabei, den er der Gottesmutter hinhielt. Diese nahm das Geschenk des Jungen an und reichte es ihrem kleinen Sohn weiter.

Am dritten Standort geht es um den Streit, wo Hermann Josef seine letzte Ruhestätte finden soll. Gestorben war er im nahe gelegenen Zisterzienserinnenkloster in Hoven bei Zülpich. Dort wurde er zunächst auch beerdigt. Mit Unterstützung des Kölner Erzbischofs gelang es jedoch den Steinfelder Mitbrüdern, ihn am Pfingstdienstag desselben Jahres zu exhumieren und in einer triumphalen Prozession in sein Heimatkloster zu überführen, wo er erneut beigesetzt wurde. Heiliggesprochen wurde er aber erst 1958.

Auf der letzten Tafel erfährt der Wanderer schließlich unter anderem, dass jedes Jahr am Sonntag vor Pfingsten das große Steinfelder Hermann-Josef-Fest stattfindet.